28 | Madison's Plan

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         - Perspektive: Newt -
Wütend ging ich mit Madison davon, weg von Violet.
Wobei ich weniger wütend auf sie, als auf mich war.
Madison hatte mich verändert, das wurde mir nun klar.
Wie konnte ich nur sagen, sie sei mir egal, was definitiv nicht stimmt.
Und wieso musste Violet genau das hören?
Wieso kann sie nicht reinplatzen, wenn ich wem erzähle, dass ich in sie verliebt bin?
Wieso hasst mich mein Schicksal bitte so?
„Das hat doch gut geklappt.
Jetzt kann sie dich nicht mehr leiden und es fällt dir noch leichter, von ihr loszukommen.", grinste Madison triumphierend und umklammerte meine Hand.
Am liebsten hätte ich sie dafür angebrüllte, gebrüllt, das nichts geklappt hätte, dass ich Violet mehr als alles andere wollte und vermisste, doch das einzige, was ich Neppdepp tat, war zu Nicken.
„Sind wir denn dann jetzt zusammen?", fragte Madison, immer noch lächelnd und blieb stehen.
Ich sah sie erschrocken an.
Ich wusste wirklich nicht, was ich darauf antworten soll.
Ich liebte Violet, keine Frage, doch sie hatte neu angefangen, die Gefühle, die sie eventuell für mich gefühlt hatte, vergessen.. vielleicht sollte ich das nun auch tun.
Und vielleicht sollte dieser Neustart mit einer neuen Liebe anfangen.
Ich liebte Madison nicht, doch das könnte sich ja vielleicht entwickeln.
Aus diesem Gedanken hinaus, schluckte ich zunächst, kniff die Augen zusammen und nickte leicht, woraufhin Madison mir quietschend um den Hals fiel.
Doch als sie mich küssen wollte, winkte ich ab und meinte, wir sollten mit der Arbeit beginnen.
-
„Du bist jetzt WAS?
Bist du verrückt geworden?", zischte Teresa im Flüsterton, nachdem ich ihr erzählt hatte, dass ich jetzt mit Madison gehen würde.
„Du hast das schon richtig  verstanden, Madison und ich sind jetzt zusammen.", wiederholte ich seufzend und kratzte mir am Hinterkopf.
„Ach so, ja, weil es ja auch Madison ist, die du geküsst hast und die du, seit sie hier ist wie ein Irrer verehrst, nicht Violet.", sagte Teresa mit lauter Sarkasmus in der Stimme.
„Violet hat neu angefangen.
Ich hatte wirklich kurz gedacht, sie würde ein Fünkchen von den Gefühlen, die ich für sie hatte...., habe..., auch für mich fühlen.
Doch ich habe mich anscheinend getäuscht, du hast doch gehört, was sie am See gesagt hat, du warst dabei, Te!", beschwerte ich mich, ebenfalls flüsternd und zerhackte wütend ein wenig Holz.
„Violet hat nicht neu angefangen!
Sie mag zwar sonst sehr klug sein, doch wenn es um Liebe geht, handelt sie in der Regel falsch, weil sie viel zu viel nachdenkt, genauso wie du.
Du glaubst, du seist nicht gut genug für sie und dass sie dich niemals gut finden könnte, doch das tut sie, Newt.", sagte Teresa nun etwas lauter und lächelte mich, am Ende des Satzes, aufmunternd an.
„Aber sie macht mit anderen viel mehr, als mit mir.
Mit mir macht sie nicht viel, vor allem in letzter Zeit...", seufzte ich immer noch nicht wirklich überzeugend von dem, was Teresa sagte.
„Ja frag dich mal wieso, Newt.
Weil du ihr aus dem Weg gegangen bist, mit deinem tollen Plan, sie zu vergessen.
Beziehungsweise Madison's Plan.
Merkst du nicht, dass diese Blondine das alles nur inszeniert hat, um mit dir zusammen zu kommen?
Und siehst du, jetzt hat sie es geschafft."
Nun sah ich auf und Teresa direkt ins Gesicht.
Sie hatte Recht, sie hatte sogar mehr als Recht, mit allem.
„Es wird nun wirklich aller höchste Zeit mit Violet zu reden, bevor Madison es tut."
Ich nickte, ließ meine Axt sofort fallen und rannte zur Sanitäterhütte.
Völlig außer Atem stieß ich die Holztür auf, woraufhin sich alle anwesenden im Raum ruckartig umdrehten und mich anstarrten.
„Alles oke bei dir?", fragte Jeff.
„Gibt es einen Notfall?", rief Zart und Violet? Violet starrte mich nur gebannt an und schluckte.
In ihren Augen waren vom Weinen gerötet und in ihnen spiegelte sich der  blanke Schmerz wieder.
Was hatte ich nur getan..?
Es versetzte mir einen richtigen Stich ins Herz, sie so zu sehen.
„Madison war schon hier..?", vermutete ich traurig und sah zu Boden.
„Allerdings... viel... naja.. Glück euch zwei..", murmelte Jeff und drehte sich wieder um.
„Bitte.. Violet lass mich nur fünf Minuten mit dir reden...
Oder höre mir zu.. bitte!", flehte ich und sah ihr eindringlich in  die Augen.
„Newt.. du weißt dass ich immer absolut loyal dir gegenüber war und, dass ich dich echt gern hab, aber findest du nicht, du hast schon genug angestellt?
Sieh sie dir an, siehst du nicht wieviel Freude du ihr genommen hast?", flüsterte Zart in mein Ohr, sodass Vi es nicht hören konnte.
Seine Worten brannten in meinem Gehirn, sie versetzten mir in einen ungeheuerlichen Schmerz und ich fühlte mich beinahe bewusstlos.
Wie ein Geist, der alles sieht und mitbekommt, aber nichts machen kann.
„Bitte, Violet bitte..", bat ich ein letztes Mal verzweifelt, woraufhin sie mich nur eiskalt anblickte und zitternd antwortete: „Nein, Newt, ich will dir nicht zuhören.
Ich habe dich verloren, genauso wie du mich verloren hast.".
Dieser Satz ließ alles in mir zusammenklappen, mein Herz zog sich zusammen und wollte sich nicht mehr entspannen.
„Ich glaube, du solltest jetzt gehen..", flüsterte Zart erneut, als Violet sich zur Seite drehte und anscheinend wieder zu weinen begann, sodass Jeff sie sanft in seine Arme schloss.
Wie aus dem nichts begannen auch mir die Tränen die Wange hinunter zu fließen, woraufhin ich sofort rauslief.
Mir tat alles weh, ich fühlte mich, als würde mich jemand zusammenschlagen und einfach nicht damit aufhören.
Verzweifelt lief ich zum See, weil ich wusste, dass dort niemand sein würde, ich wollte einfach alleine sein.
Dort angekommen fiel ich auf die Knie und raufte mir schluchzend durch die Haare.
Meine Nase war dicht, ich weinte so stark, dass mir langsam der Speichel aus dem Mund floss.
Ich schluchzte so laut, dass ich mir die linke Hand auf den Mund presste, um etwas leiser zu sein.
Die rechte Hand ruhte auf der Stelle, wo mein Herz war, als versuchte ich es irgendwie noch zusammenzuhalten, bevor es ganz brach.
Ich konnte meine Gefühlswelt nichtmal richtig beschreiben.
Ich war natürlich mehr als traurig, allerdings auch sauer, irgendwas dazwischen.
Lauter ‚Was wäre wenn?' Fragen tummelten sich in meinen Kopf.
Was wäre wenn ich Violet damals von meinen Gefühlen erzählt hätte?
Was wäre wenn ich mich nie auf Madison's Plan eingelassen hätte?
Was wäre wenn ich mich vor drei Jahren nicht einfach umgebracht hätte?
Dann würde ich heute hier nicht so heulend sitzen, voller Schmerz.
Wir alle treffen täglich Entscheidungen, doch müssen am Ende auch immer mit den Konsequenzen leben.
Doch wir lernen aus Fehlern, wir alle.", hatte Alby mal vor langer Zeit gesagt.
Und er hatte Recht..

Violet - The Maze RunnerWo Geschichten leben. Entdecke jetzt