[9] ༊*·˚ Sorgen um Newt

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Violet

Seufzend saß ich auf dem kleinen Hügel, auf dem Newt und ich uns stets trafen um zu reden.
Wir hatten das jetzt seit über zwei Wochen jeden Tag getan, nur heute schien er nicht zu kommen.
Er war vorhin auch so komisch gewesen. Vielleicht hatte er keine Lust mehr auf mich?

„Auf Newt würde ich nicht warten!", rief Gally von unten und riss mich so aus den Gedanken.
„Wieso?", rief ich zurück, stand auf und betrachtete den Blonden prüfend, denn er wirkte noch grimmiger als sonst.
„Er sitzt im Loch, hat Mist gebaut.", war das einzige, was Gally noch sagte, ehe er davonlief.

Mit fragendem Gesichtsausdruck lief ich den Hügel hinunter, geradewegs auf die Löcher zu, ehe Teresa mich abfing.
„Es gibt Essen.", meinte sie lächelnd und zog mich mit sich, ohne dass ich noch irgendwas sagen konnte.

Den ganzen restlichen Abend hörte ich nichts mehr von Newt. Auch als ich mich ins Bett legte, blieb seins leer.
Ich wartete und wartete in meinem Bett, hielt mich wach in dem ich mich in den Arm kniff, doch er kam nicht.
Wollte Alby ihn tatsächlich die ganze Nacht in diesem kalten Loch sitzen lassen? Wo war Minho eigentlich? Was war hier los, verdammt?!

„Schlaf, Violet.
Ihm gehts gut, versprochen.", flüsterte Teresa müde und drehte sich auf die andere Seite.
Ich sah kurz zu ihr und nickte leicht, ehe ich meinen Kopf wieder in die Mitte drehte und die Decke anstarrte, die aus aneinander gebundenen Stämmen bestand. Es gab sowieso nichts, was ich jetzt in diesem Moment für Newt tun konnte. Langsam schloss ich meine Augen.
Je schneller ich einschlafe, desto kürzer wird die Nacht werden.

Tatsächlich schaffte ich es relativ schnell einzuschlafen, doch driftete, das erste Mal nach vielen Tagen wieder, in einen merkwürdigen Traum ab.

- Traum -

Ich konnte eine junge Frau sitzend auf einer Picknickdecke mit zwei kleinen Mädchen erkennen.
Eines hatte blondes Haar, das andere braunes Haar. Es waren womöglich ihre Töchter.
Sie sagte etwas zu ihnen, was ich nicht verstehen konnte, während sie ihnen jeweils etwas in die Hand drückte.
Ich versuchte näher heranzugehen, doch schon verdunkelte sich alles.
Um mich herum waren Leute. Sie schrien, während ich an ihnen vorbeizog.
Ein Mann hatte mich auf dem Arm, ich war um einiges jünger.
Leider konnte ich sein Gesicht nicht erkennen.
Hinter uns rannten Menschen, Kreaturen, die mir schreckliche Angst machten.
Ich schrie und kniff meine Augen fest zusammen.
Ich schrie einfach weiter, sodass ich beinahe nicht hörte, wie jemand sagte: Du bist der Schlüssel."

- Traum Ende -

Ich schrie panisch weiter, bis ich einen festen Druck an meinen rechten Arm spürte, als würde ihn jemand festhalten. Erschrocken öffnete ich die Augen und fuhr hoch, um dann festzustellen, dass ich mich in der Schlafhütte befand.

Vor mir standen fast alle Jungs und rieben sich müde die Augen. Ich schämte mich dafür, dass ich anscheinend so laut geschrien haben musste, dass es die Jungs aus den anderen Hütten gehört hatten.
Zu meiner Linken kniete Teresa und hielt meine Hand sanft.
Zu meiner Rechten saß Thomas auf meinem Bett und hatte meinen Arm gepackt.

Alle sahen mich besorgt an, doch keiner von ihnen sagte ein Wort, also brach ich das Schweigen.
„Entschuldigt bitte...", murmelte ich beschämt.
Die Jungs vergewisserten sich kurz, ob ich ok sei und legten sich dann zurück in ihre Betten, während sich Thomas in Newt's Bett legte.

Violet - The Maze RunnerWo Geschichten leben. Entdecke jetzt