Violet
Geschockt starrte ich das riesige Tier an, von dem ich gehofft hatte, ich müsse es nie wieder sehen.
Der Griewer hatte mich noch nicht bemerkt, mit dem Rücken zu mir, hockte er auf irgendetwas, irgendwem drauf.
Ich wollte mich auf ihn stürzen, ihn langsam und qualvoll töten, an ihm all die Wut und all den Schmerz herauslassen, doch irgendwas oder irgendwer ließ mich nicht.
Wie aus dem nichts, spürte ich einen gewaltigen Schlag auf den Hinterkopf.
Der Schlag schien so stark und heftig, dass ich für einige Sekunden nichts mehr mitbekam.
Schwach und gedämpft, nahm ich die Stimmen der anderen war, ehe ich in mich zusammensackte und alles um mich herum schwarz wurde.
Traum
Als ich meine Augen öffnete, war alles um mich herum schwarz, pechschwarz, sodass ich nicht mal die eigene Hand vor Augen sehen konnte.
Panisch schrie ich um Hilfe, ich wusste nicht, wo ich war, ob ich allein war oder ob ich bereits tot war.
Ich wollte nicht sterben, ich wollte leben.
Wo war Newt?
Ging es ihm gut?
Wenn ich wirklich tot bin und er nicht hier ist, heißt das ja wenigstens, dass er nicht auch tot war.
War das die Hölle, ein schwarzes, einsames Nichts?
„Die Lösung beginnt mit A."
Erschrocken zuckte ich zusammen, als eine laute Stimme ertönte,
„Ein Wort suchst du nicht.
Du brauchst einige Zahlen, doch die Antwort bin ich."
„Sehr sehr lustig!", brüllte ich mit Tränen in den Augen.
„Was willst du von mir?!
Wieso kannst du mir nicht ganz klar sagen, was die Lösung ist!
Wieso quälst du mich so?!"
Die Stimme gehörte ganz klar zu meiner Schwester.
Soley, meine Schwester, die mich anscheinend hasste.
„Die Lösung beginnt mit A.
Ein Wort suchst du nicht.
Du brauchst einige Zahlen, doch die Antwort bin ich.", wiederholte sie laut, in der selben Tonlage wie zuvor, als sei es bloß aufgenommen und angespielt worden.
„Ich verstehe nichts!
Du hast mich doch schonmal gerettet, wieso kannst du mir jetzt nicht helfen!", rief ich ängstlich und setzte mich auf den Boden.
„VIOLET!"
„Newt?", fragte ich erschrocken und stand auf.
Traum Ende
Plötzlich war alles ganz hell, so hell, dass es mich für einen kurzen Momenten so stark blendete, dass ich reflexartig die Augen zukniff.
„Vi?", ertönte Teresa's Stimme über mir.
Sofort öffnete ich die Augen, das Licht war nun um einiges angenehmer.
„Was ist passiert...?", fragte ich leise, während im selben Moment starke Kopfschmerzen, vermutlich ausgelöst von dem Schlag, auftraten.
Nun sah ich auch, wo ich mich befand:
In einem der Löcher, liegend, auf dem Boden, während Teresa neben Thomas und Minho auf der anderen Seite der Holzstäbe saß.
„Es ist vorbei, die Griewer sind tot..", murmelte Minho.
„Wo ist Newt...?", fragte ich ängstlich und schluckte.
„An der Mauer, ihm geht's gut, er streicht die Namen der Verstorbenen durch...", murmelte Thomas, der nun viel besser aussah als vorher, mich aber dennoch ziemlich merkwürdig ansah.
„Wer ist alles noch übrig..?", fragte ich leise, während ich mir den immer noch schmerzenden Kopf hielt.
„Wir, Jeff, Winston, Gally, die Baumeister, einige der Schlitzer und Hirten, Bratpfanne, und Chuck .
Wir sind noch genau 24.", erzählte Teresa traurig und sah wieder zu Boden.
„Wieso bin ich im Loch..?
Und wer hat mich gestern bewusstlos geschlagen..?"
„Das war Gally, er hat die anderen gegen dich aufgehetzt und sich selbst zum Anführer ernannt.", erzählte Minho und kratzte sich am Kopf.
„Gally ist verrückt.
Wir werden gehen, heute.", befahl Teresa ernst und stand auf.
„Wie hast du dir das denn vorgestellt?"
Thomas blickte Teresa mit hochgezogenen Augenbrauen an.
„Violet und ich haben einen Schlüssel."
Jetzt fiel es mir wieder ein, woraufhin ich sofort an meinen Hals griff. Jedoch nur um anschließend festzustellen, dass meine Kette weg war.
Erschrocken tastete ich meinen Hals entlang, in der irrsinnigen Hoffnung sie zu finden, doch sie war weg.
„Wo ist meine Kette...?", fragte ich an Teresa gerichtete, die daraufhin bloß schluckte.
Die Kette war unsere einzige Chance, das wusste sie genauso wie ich.
„Kann mir bitte endlich mal wer sagen, was hier los ist? Ihr Strünke macht mich mit ihrem beklonkten Gerede noch ganz verrückt!", rief Minho plötzlich, lauter als gedacht, aus, woraufhin Teresa und ich kurz, synchron zusammenzuckten.
„Wir erklären dir alles noch, nur wir müssen jetzt wirklich die verdammte Halskette finden!", rief ich, woraufhin mir Teresa sofort aus dem Loch half.
Obwohl Minho immer noch äußerst verwirrt schaute und uns offensichtlich nicht ganz folgen konnte, lief er sofort hinter uns her, als wir uns auf den Weg zu unserer Schlafhütte machten.
„Sie ist nicht hier, sie ist nirgendwo! Weißt du wie klein die ist?!", rief Teresa verzweifelt und zerlegte dabei beinahe Newt's und mein Bett.
„Violet?!"
Erschrocken drehten wir uns um und erblickten Newt, der nun völlig aufgebracht auf mich zu stürmte und mich fest umarmte.
„Wenig Zeit, Blondie, wir haben gerade anderes zutun!", schnauzte Teresa völlig gestresst und zog mich davon.
„Was ist hier los?", hörte ich meinen Freund fragen, woraufhin Minho bloß mit einem knappen: „Keine Ahnung.", antwortete.
„Violet, wieso sagst du uns nicht endlich was los ist?!
Das ist unfair.
Wir folgen dir und-"
„Teresa und ich haben eine Öffnung in dem silbernen Ding, was in dem Griever steckte, gefunden, in die meine Halskette haargenau reinpasste.
Wir glauben, dass es der Schlüssel sein könnte, der Schlüssel hier raus, doch wenn die Kette jetzt weg ist...", erklärte ich leise und schluckte anschließend, während ich mich zu meinen Freunden umdrehte, die mich gebannt anstarrten.
„Und DAS habt ihr uns verschwiegen?!",fragte Minho wütend und ballte die Fäuste.
„Ein kleiner Besuch unserer achtbeinigen Freunde hat uns davon abgehalten.", erwiderte Teresa gereizt und verschränkte die Arme vor der Brust.
„Hört auf euch anzuzicken, wir müssen ihre Kette finden.", murmelte Thomas und schaute sich in der Hütte um.
„Wie geht's dir?
Bist du okay?", fragte Newt besorgt, nachdem er mich zu sich gezogen hatte, woraufhin ich sofort nickte und wir alle gemeinsam nach der Kette suchten.
„Es bringt nichts, dir Kette könnte wirklich überall sein."
„Meinst du diese Kette?"
DU LIEST GERADE
Violet - The Maze Runner
FanfictionEin tödliches Virus hatte die Welt vollkommen verändert. Viele, viele Menschen starben und es wurde klar, dass dringend ein Heilmittel gefunden werden musste. Eine Organisation namens WCKD nahm sich diesem zur Verantwortung, egal um welchen Preis. A...