32 | Du gehörst mir

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- Perspektive: Violet -
„ Weil ich ihn liebe.", rief ich, vor allen anderen, laut und deutlich.
Klonk, Klonk, Klonk!
Hast du das gerade wirklich gesagt? Ist das dein verdammter ernst?!
Oh bitte bitte bitte, lass Newt das nicht gehört haben!
Augenblicklich schoss mir das Blut in die Wangen und meine Wangen färbten sich rot.
Ich hoffte, die anderen hätten es nicht gehört, doch dazu hätte man taub sein müssen, was keiner von ihnen war.
Ich traute mich nicht, Newt anzusehen, ich traute mich nicht, irgendjemanden anzusehen.
Am liebsten würde ich einfach davon rennen, in die Box springen und wieder zurück dahin fahren, wo ich hergekommen war.
Doch Madison führte das Gespräch bereits fort.
„ Das ist wirklich schön für dich, aber er ist über dich hinweg, Prinzessin!", keifte sie sauer und verschränkte die Arme vor der Brust.
„Ist doch so, oder Newtie?", hakte Madison provozierend nach und hob dabei eine Augenbraue.
Wie ich diesen Spitzname hasste.
„Jap." autsch, danke dafür.
„Ich bin sowas von überhaupt nicht über sie hinweg."
Und dann drehte mich Newt zu sich um, nahm rasch mein Gesicht in die Hände und presste anschließend seine weichen Lippen auf meine.
Ich war völlig erstarrt, doch erwiderte seinen sanften Kuss nach einer Weile.
Ich habe mir diese Szene schon tausende Male vor dem schlafengehen durch den Kopf gehen lassen.
Den Moment, in dem ich Newt sagen würde, wie ich für ihn empfinde.
Ich habe jede Möglichkeit seiner Reaktion genauestens durchdacht, doch die Möglichkeit eines Kusses schaffte es auf dem Diagram meines Gehirns nur auf 5,76 Prozent.
Doch nun standen wir tatsächlich hier, eng umschlungen und küssten uns, vor allen anderen.
Das musste ein Traum sein, es ging nicht anders.
Anders als bei unseren ersten Kuss, lagen unsere Lippen nicht bloß aufeinander.
Wir bewegten sie sanft aneinander und lächelten beide immer ab und zu in den Kuss hinein.
Ich konzentrierte mich einfach auf meine Gefühle, meine Sinne, blendete alles andere aus.
Es war, als bekäme ich nicht mehr mit, was um mich rum geschah.
Doch irgendwann musste dieser Moment enden, wir hätten ja nicht für die nächsten Jahre da so stehen können, also lösten Newt und ich uns, recht widerwillig voneinander und starrten uns grinsend in die Augen.
„Ich geh dann schonmal ne Doppelliege bauen.", rief Gally, nach einigen Sekunden und sagte es so, als seie er genervt, doch in Wirklichkeit lächelte er.
Newt und ich lachten leise auf und drehten uns dann langsam zu unseren Freunden, die uns alle freudig zulächelten.
„Das bereut ihr noch.", zischte Madison wütend und stolzierte aus der Hütte hinaus.
Doch, mir Gedanken über ihre Worte, beziehungsweise ihre zukünftigen, bösartigen Pläne zu machen, dazu war ich gerade nicht im Stande, so unfassbar glücklich war ich.
Nachdem die meisten die Hütte verlassen hatten, rannte mich Teresa wahrhaftig um, denn da dies so unerwartet kam, landeten wir beide auf dem Boden.
„Klonk! Hast du dir wehgetan?", fragte Teresa entschuldigend und half mir anschließend hoch.
„ Nein, wieso auch? Der Boden sieht nur wie harte Erde aus, eigentlich ist es Moos?", rief ich sarkastisch und rieb mir die schmerzende Hütte.
Die letzen Anwesenden, Newt, Thomas, Winston, Chuck und Gally, begannen zu lachen und Teresa entschuldigte sich erneut bei mir, was ich bloß lächelnd abwinkte.
„Ich freue mich einfach so für euch.
Das hat wirklich lang genug gedauert.", erklärte sie grinsend und umarmte mich fest, was ich lachend erwiderte.
„Wie auch immer, Leute, wir sollten die beiden jetzt alleine lassen.", verkündete Winston und zog die anderen mit sich raus, während ich ihm dankend zulächelte und auf einer der Bänke Platz nahm, was Newt mir dann nachtat.
So saßen wir dann grinsend nebeneinander.
„ Hast du das vorhin wirklich ernst gemeint...?", fragte er ungläubig und lächelte mich von der Seite an.
„Das mit der Erde und dem Moos?", fragte ich provokant und grinste dabei frech.
Ich wusste natürlich, dass er das mit dem Liebesgeständnis meinte, doch ich wollte ihn ein wenig ärgern.
Newt lachte nur rau auf und vergrub sein Gesicht schmunzelnd in meiner Halsbeuge, um mir dort einen kurzen Kuss zu geben.
„Ich meinte, dass du mich liebst.", flüsterte er grinsend in mein Ohr, woraufhin sich eine leichte Gänsehaut auf meinen Armen bildete.
„Ja..", flüsterte ich nach einer Weile zurück und genoss Newt's warmen Atem an meinem Hals, der allerdings verschwand, da sich der Blonde langsam von mir löste, um mir wieder direkt ins Gesicht sehen zu können.
„Oh du weißt nicht, wie lange ich schon von diesem Moment träume...
Du weißt nicht, wie lange ich schon in dich verliebt bin, Violet.
Ich kann immer noch nicht glauben, dass das hier real ist...", staunte Newt lächelnd und strich mir über die Wange.
„ Ich kann es auch nicht glauben, ich hoffe bloß, wenn das hier ein Traum sein sollte, dass ich nie wieder aufwache..", lächelte auch ich und schloss bei seiner Berührung kurz die Augen.
„ Ich weiß, dass ich es womöglich nicht verdiene, aber würdest du mit mir...?
Ja, das ist nicht gerade eine sehr romantische Art... vielleicht warten wir und ich überrasch dich oder so.. ich..-"
Doch ich unterbrach Newt's Redefluss mit einem leichte Lachen.
„Wieso glaubst du, du hast es nicht verdient...?", fragte ich vorsichtig und strich meinem Jungen über die Wange.
„Sieh dich an, Vi..
Du bist wunderschön, makellos und ich? Ich bin schmächtig und habe keine Muskeln, schau dir Minho an, er ist ein sportliches Muskelpaket und dann sieh mich an..", seufzte Newt und raufte sich durch die Haare, woraufhin ich nur skeptisch mit dem Kopf schüttelte.
„Das tue ich, Newt.
Hör auf dich mit anderen zu vergleichen.
Außerdem, was wäre ich für eine Person, wenn ich nach dem Aussehen eines Menschen  gehen würde, hm?
Du bist genauso, wie du sein musst, mit dir stimmt alles.
Alles was zählt ist, dass dein Charakter mehr als Gold wert ist und ich mich unsterblich in diesen verliebt habe.
Ich finde dich wunderschön und da kannst du mir nicht widersprechen, denn Schönheit ist subjektiv.
Es wird immer Leute geben, die dich hässlich finden und es wird immer Leute geben, die dich hübsch finden und dazu gehöre zu einhundert Prozent ich.
Das ist das, was uns menschlich macht.
Und das ist toll, weißt du?"
Während ich dies alles sagte, blickte mir Newt sanft lächelnd und gerührt in die Augen.
„Du hast recht.
Und genau diese Art von Ansichten sind ein riesiger Punkt, wieso ich dich so liebe.
Nun, ein riesiger von tausend weiteren Punkten.", lachte Newt und strich mir vorsichtig eine Strähne hinters Ohr.
„ Und zu deiner Frage..
Ich würde liebend gerne mit dir zusammen sein.
Egal wie du mich gefragt hättest, ich hätte immer ja gesagt, immer.", lächelte ich und verwuschelte anschließend lachend seine dunkelblonden Haare.
„Ich bin der glücklichste Mensch der Welt.", flüsterte Newt und lehnte seine Stirn sanft an meine, ehe er mich grinsend hochhob und ich sein Torso mit den Beinen umklammerte, sodass er nicht mein ganzes Gewicht  mit den Armen halten musste.
„ Nach mir.", schmunzelte ich und drückte nun endlich wieder meine Lippen auf seine und begann ihn zärtlich zu küssen, was er erwiderte.
Nach einer knappen Minuten lösten wir uns wieder voneinander und grinsten uns glücklich an.
„Ich kann es wirklich immer noch nicht fassen.", lachte Newt leise und rieb kurz seine Nase an meiner, was mich aufkichern ließ, woraufhin ich ihm ganz viele kurze Küsse auf den Mund drückte.
Newt lachte nun etwas lauter auf und erwiderte jeden einzelnen von ihnen, ehe ich von seinem Mund abließ und langsam seine Wange mit lauter Küssen  bedeckte.
„Danke, Newt.
Ich kann dir nicht genug dankend..", flüsterte ich, als ich an seinem Ohr angekommen war.
Du dankst mir? Wofür?", hakte Newt verwirrt nach.
„Für deine Liebe und dafür, dass du mich so glücklich machst..".

Violet - The Maze RunnerWo Geschichten leben. Entdecke jetzt