Baekhyun POV
,, Baekhyun was machst du den hier?" Ein überraschter Chanyeol steht im Türrahmen und sieht mich mit seinen glanzlosen Augen an. Auf seinem Arm hält er seine schreiende Tochter, die sich an das Tshirt ihres Vaters krallt. ,,Ich woll-" ,,Egal was du jetzt erzählen willst. Erzähl es mir gleich. Könntest du mir einmal kurz Hana abnehmen, bitte?" Noch bevor ich etwas sagen kann drückt er mir das kleine Wesen in den Arm und verschwindet ins Badezimmer. Einwenig überfordert betrete ich die Wohnung und schließe hinter mir die Tür.
,, Hallo Hana, ich habe gehört du bist Krank. Weshalb ich etwas für dich habe." Mit dem schwarzhaarigen Wesen suche ich die Küche auf und setzte sie dort in ihren Stuhl. Aus meinem Rucksack fische ich eine kleine Kanne mit Tee, den mir meine Mutter damals schon gegeben hat wenn ich Krank war. In einem ihrer Becher überreiche ich Hana die Flüssigkeit und warte bis sie die Trinkt. Was sie natürlich nicht tut. ,,Komm schon Hana, du musst viel Trinken damit du wieder gesund wirst. Tu es für deinen Papa." Selbst nachdem ich dies gesagt habe reagiert sie nicht, sondern sieht mich nur mit ihren verheulten Augen an. Auch als ich ihr die Flasche an den Mund halte und sie nur noch daran saugen muss passiert nichts. Es müssen erst mehrere Minuten vergehen, in denen ich ihr das Trinken schmackhaft machen muss, bis sie etwas trinkt.
,, Wie hast du es hinbekommen das sie leise ist?" Bei Chanyeol's tiefer stimme, die plötzlich aus dem nichts auftaucht zucke ich leicht zusammen. Sehe dann aber zu ihm und stelle dabei fest das er sich umgezogen hat. Anstatt einer Jeans und einem T-Shirt trägt er nun eine schwarze Jogginghose und einen Pullover mit der Aufschrift "sexual Fantasies".
,,Garnichts. Ich habe ihr nur Tee zum trinken gegeben." In Hausschuhen stiefelt Chanyeol zum Küchentisch und nimmt die Kanne mit dem Tee in die Hand um diese zu öffnen.
,, Was ist das für ein Tee?" fragt er nachdem er daran gerochen und die Kanne wieder abgestellt hat. ,, Ein Kräutertee von meiner Mutter. Er hilft bei Husten und Schnupfen."
,, Bis du deshalb hier?" Ein Nicken meinerseits zeigt Chanyeol das er richtig liegt. Ich weiß selber nicht was mich dazu getrieben hat Hana den Tee zubringen. Schließlich gehört es nicht zu meinen Aufgaben und so nah stehen Chanyeol und ich uns nicht, dass es normal wäre so etwas zu tun. Aber nachdem Chanyeol mir erzählt hat das sie an den Masern erkrankt ist und ich in seinen Händen den Hustensaft gesehen habe, da wollte ich Hana einfach den Tee bringen. ,,Danke" gibt er mit einem liebevollen Lächeln auf den Lippen von sich bevor er sich zu mir an den Tisch setzt.Da ich schon da war hat Chanyeol mich gefragt ob ich nicht bis zum Abendessen bleiben möchte. Weshalb wir nun zusammen in seinem Bett sitzen und darauf warten das Hana einschläft. Leise Summe ich ein Kinderlied während der größere Koreaner ihr den Bauch grault. ,,Ich glaube sie ist eingeschlafen." Mit bedacht darauf seine Tochter nicht zu wecken hebt er Hana hoch und legt sie in ihr eigenes Bett. Auch ich erhebe mich leise und verlasse mit Chanyeol den Raum. ,,Möchtest du einen Film schauen?" ,, Warum nicht."
Auf dem Sofa machen wir beide es uns bequem. Chanyeol hat aus der Küche noch ein paar Süßigkeiten und Getränke geholt, während ich Decken verteilt habe. Gespannt sehe ich auf den Bildschirm und warte darauf was als nächstes passiert. Nebenbei stopfe ich mir Chips und allerlei andere Süßigkeiten in den Mund. Eher durch Zufälle löse ich meinen Blick von dem Fernseher und sehe zu Chanyeol. Dieser liegt friedlich neben mir und ist am schlafen. Vielleicht habe ich vorher nicht wirklich darauf geachtet, aber erst jetzt fällt mir auf wie erschöpft der jüngere aussieht. Um seine Augen herum erstrecken sich dunkle Augenringe und seine Haare sehen kraftlos aus. Die letzten Wochen müssen hart für ihn gewesen sein. Denn ich kann mich daran erinnern das er an dem Geburtstag seiner Tochter noch nicht so erschöpft aussah. Aber was weiß ich schon. Ich kenne ihn nicht richtig. Vielleicht war er erschöpft, vielleicht war er mehr als das und hat es nur nicht gezeigt.
Um Chanyeol seine Ruhe zu gönnen schalte ich den Film aus und stelle leise die Süßigkeiten, wie auch die Getränke zurück in die Küche. Als ich zurück komme sehe ich das die Decke auf dem Boden liegt weshalb ich sie hochhebe und behutsam über den schlafenden lege. Er gibt dabei nur ein leises grummeln von sich und dreht sich zur Seite. Etwas unsicher darüber was ich jetzt tun soll stehe ich im Wohnzimmer und sehe mich hier um. Nach weiteren Überlegungen ziehe ich mich in die Küche zurück und entscheide mich dazu schon mal zu Kochen. Es dauert seine Zeit bis ich alle nötigen Utensilien in der fremden Küche gefunden habe, aber als ich alles zusammen gesucht habe fange ich schließlich an.,,Was machst du da?" Hinter mir vernehme ich die verschlafende stimme von Chanyeol. ,, Ich koche sieht man das nicht." ,,Doch, aber warum?" Auf seine Frage hin zucke ich mit den Schultern. Das ich das für ihn tue um ihn zu entlassen muss er ja nicht wissen. Denn ich kann mir vorstellen das Chanyeol nicht gerne zugibt wenn er mal Hilfe braucht. Er wirkt für mich eher wie eine Person die versucht alles alleine hinzubekommen. Das er zu stolz ist um um Hilfe zu bitten oder andere auch nicht mit seinen Problemen nerven will. Ich verstehe dieses Verhalten nicht, denn ich finde es in Ordnung wenn man um Hilfe bittet. Aber ich akzeptiere es wenn es Menschen gibt denen es halt schwer fällt dies zu tun.
Chanyeol bestand umbedingt darauf mir zu helfen, obwohl ich ihm mehrmals gesagt habe das es okay für mich ist alleine zu kochen und er sich lieber hinsetzten soll. Doch alle meine Bemühungen bringen nichts und es endet schließlich damit das wir beide kochend in der Küche stehen.Während wir beide nun in der Küche stehen und das Essen zu Ende Kochen unterhalten wir uns. Es ist ein sehr angenehmes und auch lustiges Gespräch. Eins indem ich unheimlich viel über den anderen erfahre und er auch über mich. ,, Das hast du nicht getan." ,,Doch leider und weder mein Lehrer noch meine Eltern waren davon begeistert. Danach hatte ich auch erstmal drei Wochen Hausarrest." Lachend wische ich mit dir Tränen weg, die entstanden sind als Chanyeol mir eine Geschichte aus seiner Teenager Zeit erzählt hat. Ich hätte niemals gedacht das Chanyeol in seiner Jugend so ein Rebell war. ,, Das kann ich deinen Eltern auch nicht verübeln." ,,Ich im Nachhinein auch nicht, aber damals war ich so sauer auf meine Eltern das ich das Lieblingsgeschirr meiner Mutter Kaputt gemacht habe. Was auch nicht die beste Idee von mir war, denn für diese Aktion habe ich noch mal drei Wochen Hausarrest bekommen plus zwei Wochen Fernseher verbot." Das Chanyeol nur noch lachen kann über sein Verhalten von früher ist kein Wunder. Aber früher waren seine ganzen Aktionen für alle Angehörigen bestimmt nicht ganz so lustig. Was mir Chanyeol auch erzählt. Denn seine Eltern waren wohl oft enttäuscht von ihm gewesen. Jedes Mal wenn sie ihm vom Direktor oder von der Polizei abholen mussten haben sie es ihm ins Gesicht gesagt wie enttäuscht sie von ihm sind. ,,Aber wie-"
,, Wir sind Zuhause." Die stimme von Chanyeol's Mitbewohnern unterbricht mich. Wenige Sekunden später stehen diese dann auch in der Küche und sehen mich überrascht an. ,, Baekhyun richtig?" Sehun zeigt mit seinen Finger auf mich und ich beantworte seine Frage mit einem "Ja". Danach setzten beide sich auf einen Stuhl und sehen uns beim Kochen zu. ,, Seit wann bist du Zuhause Chanyeol?" Jongdae sieht seinen besten Freund neugierig an während er sich die restlichen Chips von vorhin in den Mund stopft. ,, Seit kurz vor zwölf." ,,So früh?"
,, Ja, unsere Nachbarin hat mich aus dem Unterricht geholt, weil Hana die Masern bekommen hat."Auch nach dem Abendessen habe ich noch ein paar Stunden bei Chanyeol und seinen Freunden verbracht bis ich mich schließlich dazu entschieden haben zu gehen. Um kurz nach elf erreiche ich meine Wohnung und lasse mich nach einer weiteren Stunden erschöpft in mein gemütliches Bett fallen.
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25.05.2018
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Little surprise ||| Chanbaek
FanfictionDer junge Jura Student Park Chanyeol ist gerade mal Anfang zwanzig und lebt zusammen mit seinen zwei besten Freunden in einer kleinen WG. Gemeinsam genießen Sie Ihr unbeschwertes Leben und gehen feiern, wie viele anderen Studenten es auch tun. Das n...