~ 20 ~ >friends<

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Baekhyun POV

Wie auch in der gesamten letzten Woche sitze ich in meinem Zimmer und verstecke mich hinter meinen Büchern. Seit meinem Abitur habe ich nicht mehr solange an einem Stück gelernt und das obwohl man meinen sollte das es normal wäre für einen Studenten solange zu lernen. Aber nicht für mich und eigentlich dachte ich das es sinnvoll wäre so lange zu lernen. Doch bis jetzt habe ich nichts gelernt, viel zu oft wechseln meine Gedanken das Thema. Keine zwanzig Minuten hält es mein Kopf aus nicht an ihn zu denken. Vielleicht ist es die Unwissenheit und die Angst die mich davon abhält. Seit einer Woche habe ich nichts mehr von Chanyeol gehört, weder er hat mich kontaktiert noch habe ich ihn versucht zu kontaktieren. Ich habe Angst davor das er mich zurückweist, mich vielleicht nicht mehr mag. Schließlich wusste ich das er auf Frauen steht, das er nicht Schwul ist, aber dennoch habe ich ihn geküsst. Ich weiß nicht einmal was mich dazu geleitet hat, aber in diesem Moment wollte ich einfach nichts sehnlicheres als seine Lippen auf meinen zu spüren. Doch genau das war der Fehler. Das war der Fehler, der unserer Freundschaft kostete. Dadurch habe ich ihn wahrscheinlich verloren und das tut mehr weh, als die Tatsache das er nicht die gleichen Gefühle für mich hegt wie ich für ihn.
,, Okay jetzt reicht es. Du kommst jetzt aus deinem Zimmer raus und redest mit uns Baekhyun." Wütend hämmert Jongin gegen meine Zimmertür, die ich abgeschlossen habe. Eigentlich habe ich keine Lust zu reden, dennoch erhebe ich mich von meinen Stuhl und begebe mich zu meiner Tür um diese zu öffnen. Ins Zimmer kommt gleich Jongin gestürmt, gefolgt von Yixing, die es sich auf meinem Bett breit machen. Ich selber gehen wieder zurück zu meinen Schreibtisch Stuhl und setzte mich auf diesen. Zwar sitze ich in Blickrichtung zu den Jungs, jedoch senke ich meinen Kopf um diese nicht ansehen zu müssen. ,, Was ist los mit dir? Seit einer Woche verkriechst du dich in deinem Zimmer. Du weißt doch das du mit uns über alles reden kannst was dich beschäftigt." ,,Ich weiß, aber-"
Ich schaffe es nicht einmal meinen Satz zu beenden, da unterbricht mich Yixing. ,, Wenn du es doch weißt, warum redest du dann nicht mit uns?" Daraufhin kann ich nur mit den Schultern zucken, denn ich weiß es wirklich nicht warum ich nicht mit den beiden spreche.
,, Dann sag schon was ist passiert?" hackt der jüngste im Raum nach und durchbohrt mich schon fast mit seinen Augen. ,, Ich habe Chanyeol geküsst." Gebe ich kleinlaut von mir und wage es nicht meinen Kopf zu heben.
,, Du hast was? Wann? Wieso, also ich weiß wieso, aber wieso?." Ich kann mir bildlich in meinen Kopf vorstellen wie Jongin wie auch Yixing ihre Augen aufgerissen haben vor Schock. ,, Letztes Wochenende. Ich weiß nicht wie das passieren konnte. Aber wir saßen zusammen auf seinem Bett und dann haben wir uns angesehen. Dieser Moment war einfach, ich weiß nicht, er war etwas besonderes und dann habe ich ihn geküsst."
Erst jetzt wage ich es meinen Kopf wieder zu heben und sehe verzweifelt zu meinen besten Freunden. ,, Wie hat er reagiert?" fragt Yoxing mich mit einer sanften Stimme. ,,Wie soll er reagiert haben? Er hat nichts getan. Er hat weder den Kuss erwidert noch etwas gesagt nachdem ich mich von ihm gelöst habe. Wie eine Statur hat er da gesessen und mich angeschaut." Alleine die Erinnerung daran ist schmerzhaft. Ich erinnere mich einfach zu gut an das was ich gefühlt habe, an seine Blicke und an den ganzen Moment. Der gleichzeitig schönste Moment war auch der schrecklichste. Es war wunderschön seine weichen Lippen auf meinen zu spüren. Aber die Tatsache das er nichts getan hat war schmerzhaft. ,,Das tut mir leid. Aber vielleicht stand er einfach erst einmal unter Schock und musste das verarbeiten." ,,Aber braucht er dafür eine ganze Woche. Er hätte mir doch wenigstens eine kurz Nachricht schreiben können. Eine Nachricht in der er mir schreibt das er nicht sauer auf mich ist oder was weiß ich." Traurig erhebe ich mich von dem Stuhl und schmeiße mich auf mein Bett um seufzend mein Gesicht im Kissen zu verstecken. ,, Vielleicht ist das nicht so leicht für ihn Baekhyun. Womöglich braucht er erst einmal Zeit. Zeit für sich. Zeit zum Nachdenken. Und auch wenn er wirklich deine Gefühle nicht erwidern sollte, wird er dich nicht hassen. Ich kenne Chanyeol nicht gut, aber von Kyungsoo weiß ich das er ein guter Mensch ist, der niemanden für etwas verurteilt für das er nichts kann. Besonders nicht seine Freunde. Sobald er bereit ist, wird er dir schreiben. Versprochen." Zärtlich streichelt Jongin mir über meinen Arm und Yixing hat sich neben mich gelegt. Ich erwidere erst einmal nichts auf das was Jongin gesagt hat. Für einen Moment ist es deshalb sehr still im Raum und nur unser Atmen ist zu hören.

,,Okay genug getrauert, worauf habt Ihr Lust?"
Yixing unterbricht schließlich die Stille und steht übermotiviert von meinem Bett auf.
,,Singstar." wirft Jongin in den Raum, bekommt aber nur ein genervtes stöhnen von Yixing und mir zurück. ,, Dann eben nicht."
,, Lass und zusammen etwas Kochen, dass haben wir lange nicht gemacht." Schlage ich dann vor und ernte von beiden einen überraschenden Blick. ,, Die Idee finde ich gut und was?"

mehrere Minuten lang diskutieren wir darüber was wir kochen können und entscheiden uns schließlich für Japchae mit Wachteleier, inklusive Reis und anderen Beilagen. In der Küche suchen wir auf Yixings Handy erst einmal ein Rezept und danach die Zutaten in unserer Küche. Während ich das Gemüse schneide, kümmert sich Jongin um die Wachteleier und Yixing um den Reis. Auf meinem Handy mache ich Musik an zu der wir uns mit unseren Hüften rhythmisch bewegen. ,, Don't need reason, don't need rhyme. Ain't nothing I would rather do going down, party time. My friends are gonna be there too." Mit einem Kochgegenstand in der Hand, dass wir als Mikro benutzen, stehen wir in der Küche und warten auf den Refrain. Als dieser dann schließlich erklingt singen wir tatkräftig mit und hüpfen durch die Küche. ,, l'm on a Highway to hell. On the Highway to hell. Highway to hell. I'm on the Highway to hell...no stops signe, no limit, Nobody's gonna Slow me down-"
Es macht einen motz Spaß zusammen mit meinen Freunden laut zu singen und dabei verrückt zu Tanzen. Das wir eigentlich Kochen wollten haben wir dabei fast schon vergessen. Aber davon werden wir sowieso unterbrochen als die Türklingel sich meldet. Mein Mikro oder auch besser bekannt als mein Messer lege ich widerwillig auf die Arbeitsplatte und laufe dann zur Tür. Schwungvoll öffne ich diese und als ich den großen Jungen Mann mit den Elfen Ohren vor mir stehe bekomme ich erst einmal einen kurzen Schock.

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08.06.2018

Little surprise ||| Chanbaek Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt