Kapitel 29:
Olarias Schwert traf klirrend auf das ihres Gegners. Das Metall kreischte ,als es auf einander schlug. Funken sprühten. Der Soldat hatte deutlich mehr Kraft und drückte ihr Schwert mit einem siegessicheren Grinsen in Richtung Boden. Kurz bevor Ihres auf dem Boden aufkam, zog sie es blitzschnell weg und schlug ihm mit einer flüssigen Bewegung gezielt den ungeschützten Kopf ab. Das Blut befleckte das silberne Metall, doch konnte sie sich nicht lange darum kümmern, denn der nächste Gegner griff sie bereits an. Geschickt wich sie seinen Schlägen aus und hielt Ausschau nach seiner Schwachstelle. Sein Schwert traf sie überraschend in die Seite und brachte sie zum Stürzen. Schnell rollte sie sich zur Seite und wich den Hieben des Soldaten aus. Ihre Hand fand schnell den kleinen Dolch an ihrem Bein, umklammerte ihn und zielte genau zwischen die Augen des Mannes. Sein Schrei wandelte sich in ein Gurgeln um und er fiel tot zu Boden. Auch den nächsten Mann bekämpft und tötete sie. Es war wie der Rhythmus eines Tanzes. Ihre Schritte und Schläge waren koordiniert und zielsicher gesetzt. Immer mehr Männer starben durch ihre Klinge, doch schienen es immer mehr zu werden. Starb Einer kamen zwei Neue dazu.
Der Schweiß stand ihr bereits auf der Stirn und das Blut befleckte ihren Körper. Ob es ihr Eigenes war, wusste sie lange nicht mehr. Sie mochte keine Schmerzen mehr spüren, jedoch könnte dies auch einfach daran liegen, dass sie abgelenkt war und sich ihr Körper aufs Überleben eingestellt hatte.
Über ihre Augen hatte sich ein Schleier gelegt und sie kämpfte sich ihren Weg immer weiter frei, auf direktem Weg zum König. Sie wollte ihre Rache. Maros hatte sie bereits entdeckt und beobachtete fasziniert die Kraft und Präzision seiner wohl gefährlichsten Feindin. Er prägte sich ihre Schwächen und Stärken bei einem Kampf ein. Ihre Kraft war nicht das Gefährlichste an ihr, das Gefährlichste waren ihre Waffen, sie beherrschte sie wie kein Anderer.
Olaria hatte kein Mitleid für die Menschen, die sie getötet hatte, denn sie hatten sich für die Seite Helias entschieden und würden nur die Konsequenzen daraus ziehen. Lucian hatte sie schon lange aus den Augen verloren. Sie machte sich keine Sorgen um ihn, genau wie um ihren Bruder. Sie beide waren stark und begnadete Kämpfer. Das Überleben würde ihnen gesichert sein. Auch um Fines Wohlbefinden, denn diese hatte sie guten Gewissens bei Elrik gelassen, damit sie auf gar keinen Fall mit diesen Kämpfen in Berührung kam.
Und dann, ganz plötzlich stand sie vor ihm. Mit keuchendem Atem und purer Rachlust sah sie ihm in die hässlichen grauen Augen. Er war alleine, seine Wachen kämpften. Um sie herum kämpfende Männer. Doch blendeten sie alle Anderen aus. Es ging nur um sie. Einer von Beiden würde überleben und einer sterben. Die Frage war nur wer. Starb Maros so wäre Olarias Ziel erfüllt, doch wenn sie starb würde sie mit dem Wissen sterben, ihr Versprechen gebrochen zu haben. Ihr Kopf war leer und ihre Muskeln angespannt. Die Nerven lagen blank. Das spöttische Grinsen in seinem Gesicht, stachelte die Wut in ihr nur noch weiter an.
"Lange nicht gesehen, meine Liebe!" Olaria knurrte wütend, doch verschwand der Spott in seinen Augen nicht. Provozierend strich Maros mit seiner Hand über die Klinge seines Schwertes und blickte desinteressiert zu ihr herüber.
"Die Rache einer Räuberin vergeht nicht!" Ihre aggressive Haltung wurde noch angespannter und ihre Augen funkelten gefährlich.
"Wie niedlich.", verhöhnte er sie weiter. "Doch solltet Ihr wissen, dass mich eine mickrige Göre ,wie Ihr es seid, nicht aufhalten geschweige denn töten kann! Ihr seid nur ein weiterer Teil Abschaum, der beseitigt werden muss und das werde ich liebend gerne tun!" Die letztem Worte wurden von ihrem wütenden Schrei unterbrochen und sie stürzte sich wutentbrannt auf den spottenden Mann.
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Olaria- Legende der Räuber
Historical FictionViele Geschichten kursieren um die Legenden einer Heldin. Eine Heldin, so tapfer, mutig und ungebändigt frei wie die Winde, die gnadenlos über die Länder fegen, dass sie die Eine war, die einen Krieg, scheußlicher als alles was die Einwohner dieser...