David und Stephan liefen eine dunkle Straße entlang. Wieder hatten sie zusammen Nachtdienst, aber es war heute sehr ruhig, was ungewöhnlich war. Berlin schien wie ausgestorben zu sein.
„Ich weiß nicht, was stressiger ist. Wenn viel los ist oder wenn wir gar nichts zu tun haben!", jammerte Stephan.
David lachte.
„Mir ist es lieber, wenn wir etwas zu tun haben. Dann geht die Zeit schneller vorbei!"
Stephan grinste.
„Ich kann mir denken, warum. Was mich aber zu der Frage bringt, warum du immer noch Nachtschichten übernimmst. Willst du nicht zu Hause bei deinem Mädchen sein?"
David grinste.
„Das schon. Aber sie versteht es. Und außerdem laufe ich Cosima dann nicht so oft über den Weg!"
Stephan seufzte.
„Das stimmt auch wieder. Sie hat sich mit ihrem Macker gestritten. Mitten im Revier. Und er hat ihr vorgeworfen, dass sie dich wieder will und nur so frustriert ist, weil du sie links liegen lässt."
Das interessierte David nicht mehr.
Cosima rief ihn beinahe täglich an. Es grenzte beinahe schon an Stalking. Er hatte zwar ihre Nummer geblockt, aber nun rief sie vom Revier aus an. Er hatte schon mit seinem Vorgesetzten darüber gesprochen und bald würde sich wahrscheinlich etwas ändern.
„Sie ist frustriert, aber das liegt nicht an mir. Eher an Tamara. Cosima kann es nicht ausstehen, wenn sie nicht mehr im Mittelpunkt steht."
Stephan lachte.
„Richtig!" Er schaute auf die Uhr. „Noch eine Stunde, dann haben wir es geschafft. Gehen wir zum Auto!"
David wollte gerade nicken, als er ein Geräusch hörte.
„Hast du das auch gehört?"
Stephan zuckte mit den Schultern.
„Eine Ratte! Höchstwahrscheinlich!"
David war sich da nicht so sicher. Es hat sich nach etwas Großem angehört.
„Ich schau mal nach. Vielleicht braucht jemand unsere Hilfe."
Er sah Stephan an, dass der lieber ins Auto wollte.
„Geh schon mal vor. Wahrscheinlich ist es nichts."
Stephan gähnte und drehte sich um.
„Wenn es doch was sein sollte, kannst du dich ja über Funk melden."
David nickte und holte seine Taschenlampe heraus.
Wahrscheinlich war es wirklich nichts, aber seit er von den Vampiren wusste, war er vorsichtig geworden. Zwar wusste er, dass die Vampire, die hier lebten friedlich waren, aber man wusste ja nie. Außerdem war da immer noch dieser Dayak.
David wusste, dass er gegen ihn keine Chance hatte, dennoch wollte er allem nachgehen.
Er schaltete die Lampe ein und griff nach dem Silberdolch, den er vor einiger Zeit gekauft hatte. Tamara hatte ihm ja erzählt, dass Silber den Vampiren schaden konnte.
Es war eigentlich ein Brieföffner, aber aus purem Silber. Und daher eine Waffe.
Die Gasse war dunkel und er sah nur so weit, wie die Taschenlampe leuchtete.
Ein Stapel Zeitungen bewegte sich und nachdem David sie mit dem Fuß angestoßen hatte, kroch eine Katze heraus und verschwand in die Dunkelheit. David lachte erleichtert. Das war es also gewesen.
DU LIEST GERADE
Bestien der Dunkelheit
VampireUngewollt zum Vampir! Tamara ist wütend. Ihre Lebenszeit war abgelaufen und sie hatte damit abgeschlossen. Doch Gattlin hatte andere Pläne mit ihr und hat sie zum Vampir gewandelt. Das er damit etwas ins rollen gebracht hat, was niemand vorausgesehe...