36. Kapitel - Die Verhandlung

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Arthur wartete am Flughafen auf den Jet, der endlich Cayden und Tamara zurück bringen sollte. Er war schon gespannt darauf, wie es ihnen ergangen war.

Maddox war genauso aufgeregt wie er selbst, dennoch war ihre Freude etwas getrübt.

„Du weißt, dass viele auf eine Verhandlung bestehen, oder?"

Arthur nickte nur.

Selbst der Aufbau hatte die ehemaligen Anhänger von Castor nicht vergessen lassen, was der ihnen immer wieder erzählt hatte. Nämlich das Cayden ein Verräter wäre und ihm der Prozess gemacht werden musste.

Arthur hatte immer wieder versucht zu beschwichtigen, aber sie ließen einfach nicht locker. Die wollten Castor offenbar ehren, indem sie auf diesen Prozess gegen den angeblichen Verräter bestanden.

Deswegen war Arthur nun auch hier. Er wollte der erste sein, der Cayden davon berichtete.

Arthur war bewusst, dass wenn Cayden es wollte, er selbst als Verräter hingestellt werden konnte, aber davor hatte er keine Angst. Sollten sie ihn doch verurteilen. Das war ihm lieber als das Cayden die Schuld weiter auf sich nahm. Denn er war vielleicht noch schuldiger als alle andere zusammen. Er hätte Lucas aufhalten sollen! Doch das hatte er nicht getan. Er war dagestanden, als Lucas in den Blutrausch kam und hatte nichts unternommen.

„Mach dir keine Gedanken. Weder du noch Cayden werdet bestraft. Es war alles ein unglücklicher Zufall, mehr nicht. Das werden sie auch irgendwann einsehen."

Arthur war sich da nicht so sicher.

Weder Castors Tod noch der Neuanfang hatte etwas geändert.

Die Sache mit Lucas rumorte noch im Kopf von Castors Anhängern, obwohl sie seit der Explosion sehr dezimiert waren.

Natürlich waren sie mit Arthur als Anführer einverstanden, doch sie hassten Cayden. Dabei kannten sie ihn nicht einmal. Doch Castors Einfluss galt immer noch und er hatte Cayden gehasst, weil er nicht an ihn heran gekommen war.

Endlich sahen sie den Jet, der die Landebahn anflog.

Arthur seufzte.

Cayden würde es nicht gefallen, was er nun tun musste.

Der Jet setzte zur Landung an und nach einer ganzen Weile stoppte er. Die Treppe wurde heruntergelassen und als erstes sah er Louis aussteigen. Er nickte Arthur zu und kam hinunter. Die anderen folgten ihm und zum Schluss kam endlich Cayden und Tamara.

Maddox flog regelrecht auf die beiden zu und umarmte sie stürmisch.

„Meine Güte. Ich habe euch so vermisst. Ihr habt hier wirklich gefehlt! Willkommen zu Hause!"

Tamara lachte leise.

„Ist es denn unser Zuhause, Maddox? Nachdem, was uns Louis und die anderen erzählt haben, wäre ich lieber irgendwo anders!"

Er nickte ernst. Arthur kam auf sie zu und umarmte erst Tamara, dann Cayden.

Und nun kam der Teil, der ihm gar nicht behagte.

Er legte Cayden Handschellen an.

Die fünf Dayak, die sie hierhergebracht hatten, keuchten entsetzt auf.

„Das ist jetzt nicht dein Ernst, oder?"

Arthur seufzte und sah Cayden entschuldigend an.

„Es tut mir wirklich leid, Bruder. Aber sie verlangen es."

Ivan stellte sich demonstrativ neben Cayden.

„Das ist erbärmlich und das weißt du auch. Cayden ist freiwillig hier! Was willst du noch tun? Ihn öffentlich hinter dir herziehen? Warten alle schon auf uns? Schmeißen sie mit faulem Obst und Gemüse auf Cayden? Ich weiß nicht, was genau passiert ist, aber das hat er wirklich nicht verdient!"

Bestien der DunkelheitWo Geschichten leben. Entdecke jetzt