33. Kapitel - Unerwartet!

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Die Limousine fuhr durch Santiago de Chile.

Tamara hatte ihre Beine über Caydens Beine gelegt, während sein Arm auf ihrer Schulter lag. Sie kuschelte sich an seine Brust und seufzte wohlig.

José hatte sie alleine fahren lassen, denn ihn hatte wohl auf einmal die Muse geküsst. Zumindest hatte das Fernando behauptet. Aber Tamara hatte gesehen, wie José in den frühen Abendstunden weg gefahren war.

Cayden kannte sich sehr gut in der Stadt aus und er hatte sie herumgeführt und ihr alle Sehenswürdigkeiten gezeigt. Immer wieder waren sie stehen geblieben und hatten sich geküsst. Einfach so. Beinahe wie bei einem normalen Paar, das nicht andauernd über Flucht nachdenken musste.

Die ganze Nacht war einfach entspannt gewesen.

Der Fahrer, der offensichtlich Bescheid wusste, hatte sie irgendwann in einen Park gefahren und Cayden eine Decke und eine Kühltasche mitgegeben.

Er war diskret beim Auto geblieben, während sie auf dem Rasen saßen und Blut aus Rotweinkelchen tranken. Niemand hatte sie beachtet oder sie wurden angelächelt.

Danach waren sie wieder in den Wagen gestiegen und nun sollten sie wieder in die Villa gefahren werden.

Tajo, der Fahrer, hatte die Scheibe zum Fahrerraum geschlossen und nun saßen sie in ihrer eigenen kleinen Welt und genossen die Ruhe.

Sie spürte Caydens kühle Lippen auf ihrer Stirn.

Wieder seufzte sie.

„Ist irgendwas nicht in Ordnung?", fragte Cayden beunruhigt.

Sie schüttelte lächelnd den Kopf.

„Weißt du eigentlich, dass dies unser erstes richtiges Date ist?"

Er schnaubte.

„Wir waren oft alleine zusammen. Das kann nicht sein!", behauptete er.

Sie nickte.

„Oh doch! Wir waren zwar zusammen, aber nie hatten wir diese Ruhe oder sind einfach nur durch eine Stadt geschlendert."

Er runzelte die Stirn.

„Aber in Berlin...waren wir da nicht aus? Auf dieser Wiese!"

Sie lachte.

„Cayden! Du bist vor mir geflohen, weil du im Blutrausch warst! Sonst wären wir nie auf dieser Wiese gewesen! Und ganz ehrlich: ich stelle mir ein Date etwas anders vor, als zwischen Kühen zu sitzen und auf zu passen, dass man nicht in einen Kuhfladen tritt."

Er schwieg eine Weile. Offenbar überlegte er.

„Verflucht, du hast Recht! Das ist ja unverzeihlich."

Sie lachte leise und küsste sein Kinn.

„Irgendwie kam es nie dazu. Aber es hat mir heute sehr gefallen! Am liebsten wäre es mir, wenn ich die Zeit anhalten könnte."

Er brummte.

„Das würde ich auch gerne. Aber es liegt noch einiges vor uns! Mich wundert es nur, dass du ganz entspannt bist! Nach den letzten Visionen war das immer anders gewesen. Da warst du unruhig und irgendwie traurig."

Sie nickte.

Cayden wusste nichts von den neusten Visionen, obwohl er sie nicht aus den Augen gelassen hatte. Er war bei ihr geblieben, während sie auf einer Liege lag.

Dieses Mal musste sie nicht einmal schlafen. Sie hatte vor sich hingedöst und immer wieder gelächelt.

„Ich bin entspannt, weil ich mittlerweile weiß, dass alles gut werden wird."

Bestien der DunkelheitWo Geschichten leben. Entdecke jetzt