34.Kapitel - ..auf einmal wird es klar!

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Sie hatten Cayden immer noch nicht geschnappt!

Castor wurde immer wütender.

Die Fünf, die ausgeschickt worden waren, um diesen verfluchten Dayak zu fangen, meldeten sich nicht einmal mehr bei ihm. Und das ärgerte ihn am meisten. Sie hatten keinen Respekt vor ihm, sondern hielten sich für gleichgestellt. Bis auf zwei von ihnen konnte es aber niemand mit Castor aufnehmen. Außerdem hielt er sich für den besseren Dayak.

Alles, was mittlerweile um ihn herum geschah, war in seinen Augen ein Hohn gegen ihn. Nicht nur, dass ihn niemand mehr ernst nahm, nein, Arthur hatte ihn auch noch den Menschen zugeteilt. Und er musste jeden verdammten Tag zusehen, wie sie tun und lassen konnten, was sie wollten. Er musste sie dabei auch noch unterstützen.

Seine Gefährtin merkte, dass er immer wütender wurde und versteckte sich oft. Sie hatte Angst vor seinem Blutrausch und er konnte sie auch verstehen. Sobald er daran nur dachte, kam der Dayak in ihm hoch und er verprügelte sie. Mehr als einmal hatte er sie auf die Krankenstation bringen müssen und die Heiler sahen ihn immer hasserfüllter an.

Heiler! Pah!

Das waren auch nur Vampire.

Sie sagten nichts, sondern heilten Deliah wortlos. Einmal hatte er gehört, dass sie Deliah rieten, von ihm fern zu bleiben.

Er lachte lautlos. Das würde sie nie tun. Er wusste, dass die Gefährten ihrem Dayak beinahe hörig waren. Doch er hatte auch festgestellt, dass er der Einzige war, der seine Gefährtin im Rausch so misshandelte. Entweder waren die anderen ruhiger geworden, oder sie hielten sich an Arthur und seine Entspannungsvorschläge.

Das wollte er nicht. Er wollte so bleiben, wie er war.

Keine Veränderungen. Nur Stärke und die Angst um ihn herum.

Er konnte sich kaum mehr an sein Leben als Mensch erinnern. Irgendwie war alles verschwommen. Er konnte sich an Gitter erinnern und daran, dass er seltsame Kleidung anhatte, als er als Dayak erwacht war. Gefängniskleidung!

Aber er war nicht in einem Knast aufgewacht, sondern in einem Wald. Er konnte sich nicht einmal mehr daran erinnern, wer ihn gewandelt hatte. Er wusste nur noch, dass er Hunger hatte. Unstillbaren Hunger nach Blut.

Er konnte sich auch nicht mehr daran erinnern, wen er als erstes ausgesaugt hatte.

Irgendwann hatte ihn ein anderer Dayak gefunden und ihn mitgenommen. Phil war genauso wie er gewesen. Ein brutaler Kerl, der es genoss ein Dayak zu sein. Zusammen hatten sie viele Vampire getötet, aber nicht ausgesaugt. Irgendwann war sogar ihnen aufgefallen, dass sie mehr zum Tier wurden, wenn sie diese Deppen aussaugten.

Sie wurden von den Vampirjägern gejagt und lachten jedes Mal über sie, weil sie die beiden einfach nicht zu fassen bekamen.

Doch dann war ihnen Gattlin auf die Spur gekommen. Es hatte keinen Monat gedauert und er hatte sie erwischt. Phil hatte er gleich umgebracht, doch Castor nahm er mit nach Ludokar.

Dort hatten ihn diese sogenannten Wissenschaftler an die Wand gekettet und mit ihm jede Menge Experimente gemacht.

Schon damals wollten sie wohl herausfinden, warum er kein Primitiver war, obwohl er auf der Menschenebene ein Blutbad hinterlassen hatte. Immer wieder hatten sie sein Blut abgezapft, hatten ihn in den Blutrausch getrieben und ihm alle möglichen Verletzungen beschert. Sie wollten sehen, wie viel Schmerz er aushalten konnte und wie schnell er wieder heilte.

Vor seiner Gefangennahme konnte er diese gewöhnlichen Blutsauger nicht ausstehen, doch ab dieser Quälerei hasste er sie.

Lange Zeit dachte er, er würde sterben, doch dann war Deliah erschienen. Er hatte vorher noch nie von den Gefährten gehört. Doch kaum hatte er sie gesehen, spürte er, dass er ihr verfallen war.

Bestien der DunkelheitWo Geschichten leben. Entdecke jetzt