27. Kapitel - Die Gefährtin, die es nicht sein will...

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Cayden rannte die Flure entlang.

Überall fand er Menschen, die mit Silberwaffen auf Vampire losgingen.

Innerlich schüttelte er sich. Er wusste, dass die Dayak die Blutsklaven mit den Waffen ausgestattet hatten. Aber die Brutalität, die er jetzt sah, verstand er nicht. Die Menschen gingen auch auf Vampire los, die sich ergeben hatten. Und sie lachten dabei, während sie die Kehlen aufschlitzten.

Hatten sie das gewollt?

Natürlich hatten die Blutsklaven ein Recht darauf sich zu rächen, aber die Brutalität störte ihn dabei.

Einen Moment stoppt er, als er einen Primitiven mit dem Umhang von Amsu sah. Der Umhang war blutverschmiert und Cayden konnte sich jetzt ein Grinsen nicht verkneifen.

Natürlich hatte er diesen sogenannten Herrscher nicht wirklich gekannt. Doch in den wenigen Aufeinandertreffen hatte er sich eine Meinung über ihn gebildet.

Amsu war arrogant gewesen. Arrogant und so selbstgefällig, wie er es nur sein konnte. Dabei hätte er es besser wissen müssen. In der Geschichte der Menschheit konnten solche Herrscher ihren Platz meist nicht lange halten. Aber Amsu war wahrscheinlich zu eingebildet, als dass er die Geschichte der Menschheit studiert hätte.

Er wollte gerade weiterlaufen, als ihn etwas am Fuß traf und ihn zu Fall brachte.

Eine Frau kniete sich auf seinen Rücken und hielt ihm ein Messer an den Hals.

„Mensch oder Vampir?", keuchte sie.

Also ein Mensch.

„Weder noch! Geh runter von mir!"

Sie zögerte.

„Lass ihn in Ruhe, Aba! Er ist der Dayak, der mit dem Orakel ankam!"

Cayden schaute hoch.

Maddox und der Blutsklave von Khedri standen ihm gegenüber. Und in ihrer Mitte hatten sie Tamara.

„Dem Himmel sei Dank!", flüsterte er und rannte auf seine Gefährtin zu, die ihm ihre Arme entgegenstreckte.

„Cayden! Ich habe gedacht, du wärst tot!"

Cayden schüttelte den Kopf und nahm sie fest in seine Arme.

Er spürte ihre Schmerzen und knurrte leise.

„Wo ist er?"

Milan schnaubte.

„Wenn du Xavier meinst...der ist abgehauen."

Cayden ließ Tamara nicht los, während er mit dem Menschen redete.

„Er ist abgehauen?"

Wieder kam Zorn in ihm hoch, doch Tamara strich ihm mit der Hand über seine Brust.

„Hör Milan zu, bevor du ausflippst. Ich bin noch etwas schwach, um dich zu beruhigen!"

Er lächelte sie an und küsste sie dann auf die Stirn.

„Hast du Blut zu dir genommen? Musst du dich ausruhen?"

Sie lächelte leicht.

„Mach dir keine Sorgen! Maddox kümmert sich um mich!"

Hinter ihnen schnaubte die Menschenfrau.

„Ich habe noch keinen Dayak gesehen, der sich so um seine Gefährtin gesorgt hat! Ist das alles nur Show, oder bist du wirklich so ein Sonderexemplar?"

Nun schnaubte Milan.

„Lass ihn in Ruhe, Aba. Nicht jeder ist so ein Arsch wie Xavier oder Castor!"

Bestien der DunkelheitWo Geschichten leben. Entdecke jetzt