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(Empfehle das Lied mit Kopfhörern zu hören oder über Boxen, während ihr das lest. Macht das Feeling von dem Kapitel um einiges besser. Trust me)

Samstag war da und ich hatte wirklich noch nie sowenig Lust auf etwas wie auf die Party heute Abend. Doch Nancy war meine beste Freundin und ich musste wenigstens ein wenig darauf aufpassen damit sie auf keine dumme Gedanken kam. Ihre Eltern waren schließlich fürs Wochenende weg und mittlerweile wusste ich nicht mehr was Nancys Grenzen waren oder sie überhaupt noch welche hatte.

"Bis später!" sagte ich, als ich mich von meinen Eltern verabschiedete. "Pass bitte auf dich auf!" sagte meine Mutter und strich mir über den Arm. "Mach ich, keine Sorge." Ich lächelte die beiden noch einmal an und verließ das Haus. Meine Mutter hatte mir zwar erlaubt ihr Auto zu nehmen, jedoch wusste ich noch nicht ob ich was trinke oder nicht und ich fuhr ungern mit intus. Also nahm mich Steve mit.

"Bereit für die Party des Jahres?" fragte er mich, als wir auf dem Weg waren. "Nicht wirklich. Ich mach mir langsam echt sorgen um sie." Er seufzte. "Geht mir genauso, aber was sollen wir schon machen. Sie muss aus ihren eigenen Fehlern lernen." Ich nickte nur um  ihm zu zustimmen und lehnte den Kopf gegen die Scheibe. Man merkte schon weitem das irgendwo eine Party sein musste, da man je näher man kam, immer mehr Leute sah die hin liefen. Sie hatte anscheinend die ganze Schule eingeladen gehabt. Steve parkte lieber eine Straße weiter da er Angst hatte das irgendwelche betrunkenen Idioten sein geliebtes Auto zerstörten.

Wir kamen gerade ins Haus, da dröhnte uns auch schon die Musik um die Ohren. Ich war wirklich noch nie ein richtiger Partytyp. Klar ich mochte es gemütlich miteinander zu sein, aber das war mir dann doch zuviel. Steve ging direkt seine Leute begrüßen und ich suchte nach Nancy oder Jonathan.

"Sara, du bist gekommen!" sagte meine beste Freundin, als sie mich sah und kam auf mich zu. "Hi" sagte ich nur und schaute sie verwirrt an. Sie hatte eindeutig schon was getrunken gehabt. "Hier, trink! Ich hol mir später einfach was neues" sagte sie und drückte mich ihren Becher in die Hand. Der Inhalt war rot und stank fürchterlich. Ich hatte wirklich nichts gegen Alkohol, aber das stank fürchterlich. "Wo ist Jonathan?" fragte ich, um abzulenken. Sie schaute nach rechts und zeigte aufs Sofa. Jonathan saß alleine da und schaute verzweifelt durch die Gegend. Er mochte das hier noch weniger als ich. Das sieht man direkt. "Und Steve? Seid ihr zusammen her gekommen?" fragte Nance und biss auf ihrer Unterlippe herum. Ich nickte. "Jap, aber er ist direkt zu seinen Leuten" Sie nickte und es sah so aus als würde sie überlegen noch etwas dazu zu sagen.

Ehe sie aber was sagen konnte, fingen alle an zu jubeln und ich schaute mich um, um zu wissen wieso. Billy kam gerade mit seinen Leuten an und ließ sich wie üblich feiern. Da wir direkt im Eingang der Küche standen, lief er an uns vorbei und er schaute mich während des Laufens an. Zwar wollte ich weg schauen, jedoch bekam ich es einfach nicht hin. Erst als er den Blick von mir abwendete, konnte ich weg schauen und blickte zu Nancy. Sie stand nur lachend da und unterhielt sich mit einem Mädchen aus unserem Jahrgang.

Ich lief also wieder raus aus dem Haus und setzte mich auf die Bank die auf der Veranda stand. Da drin war es mir einfach viel zu stickig. Ich hatte noch immer Nancys Becher in der Hand. Ich roch noch einmal daran und nippte anschließend. Vielleicht ging der Abend schneller vorüber wenn ich trank. Ich hatte Nancy, geschweige denn Steve, nie von Billy erzählt gehabt. Ich sah keinen Grund. Als wir herzogen, fing er an mich immer mehr zu ignorieren. Anfang kam er wenigstens noch zu den Familienessen, mittlerweile kamen jedoch nur noch seine Eltern und Max. Von ihm fehlte immer jede Spur. In Californien war noch alles besser. Ich hatte noch einen besten Freund, doch hier wurde er zum Fremden. Zu einem Idioten, der jeden behandelt als wären es seine Untertanen.

Ich hatte mir noch drei oder vier Mal den Becher nach gefüllt gehabt, könnte auch mehr gewesen sein, bis ich dann doch langsam was von den Prozenten spürte. Meine Sicht wurde langsam etwas wackelig, weshalb ich beschloss mal rauf ins Bad zu gehen. Einfach nur um mich mal frisch zu machen. Als ich durch die Menschenmenge lief, entdeckte ich Steve auf dem Sofa wie er mit irgendeinem Mädchen rummachte. Auf der anderen Seite sah ich wie Nancy und Jonathan sich unterhalten und sie immer mal wieder lachte. Ich hoffe zwischen den beiden klappt es. Beide verdienen es glücklich zu sein. Irgendwie machte es mich froh das meine Freunde ihren Spaß hatten, jedoch fühlte ich mich um so einsamer.

Oben im Bad angekommen, machte ich mich etwas frisch und setzte mich auf den Boden und lehnte mich gegen die Badewanne. Wie kam ich jetzt am besten nach Hause ohne irgendjemanden zu unterbrechen, bei dem was sie gerade machten?

Plötzlich wurde die Badezimmertür aufgerissen, jemand kam rein und knallte sie wieder zu. Ich schreckte zusammen und schaute auf. "Sorry, wollte nicht stören.", kam es von dem Lockenkopf. Ich zuckte mit den Schultern und schaute wieder auf meine Hände. "Ist alles in Ordnung?" fragte Billy und kam näher zu mir. Ich lachte auf. "Ausgerechnet du, Bill Hargrove, fragst mich ob alles in Ordnung ist? Das ich nicht lache. "Du weißt dass ich nicht Bill heiße" "Jaja... Ist das wirklich alles was du dazu zu sagen hast?" Er setzte sich nun neben mich und schaute mich an. "Sara, es tut mir leid!" Nun spürte ich wie die warmen Tränen über meine Wangen liefen. Jap, ich war betrunken.

"Dir tut gar nichts leid. Geh wieder raus zu deinen neuen besten Freunden. Tu so als würde ich nicht existieren." "Das stimmt nicht. All diese Leute da draußen bedeuten mir nicht mal was" Ich blieb still, genauso wie er. Man hörte nur noch die gedämpfte Musik von draußen.

"Weißt du ich vermisse dich..." nuschelte ich und schaute ihn an. Noch immer schaute er mich an. Er hatte glaube ich noch nicht einmal seinen Blick von mir abgewendet seit dem er hier mit auf dem Boden saß. Statt zu antworten schaute er mich einfach nur an, was mich ziemlich nervös machte.

Irgendwann jedoch legte er eine Hand an meine Wange und meinen Kopf näher an seinen. Mein Kopf konnte nicht mehr klar denken und ich blieb einfach still. Als er dies merkte, kam er noch näher und legte seine Lippen auf meine. Ich konnte nicht anders, als die Augen zu schließen und diesen zu erwidern. Dafür vermisste ich ihn viel zu sehr. Als er merkte dass ich einverstanden war zog er mich an der Hüften auf seinen Schoß und ich legte meine Hände in seinen Nacken. Seine Hände blieben auf meinen Hüften liegen.

Wir lösten uns von einander um nach Luft zu schnappen und schaute uns an. "Es tut mir leid, wirklich" "Shh...", machte ich nur leise und legte wieder meine Lippen auf meine. 

still here.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt