still here.

15

Ich zog gerade den Pullover über meinen Kopf, als ich hörte wie mein Fenster quietschte. Ich drehte mich schnell um und sah wie Billy in mein Zimmer stieg. "Du weißt dass du auch ganz einfach durch die Haustür kommen kannst?" fragte ich ihn. Er nickte nur kurz und kam zu mir. "Der Pulli steht dir", grinste er. Ich schaute an mir herunter und nahm den Stoff zwischen meine Finger. "Findest du?", fragte ich unsicher. Er hatte ihn mir gegeben gehabt da er ihn eh nie trug. Billy nickte und nahm mein Gesicht zwischen seine Hände. "Noch besser finde ich dich aber ohne etwas an" und schon lagen seine Lippen auf meinen. Ich platzierte meine Hände an seine Brust und streckte mich zu ihm hoch damit er sich nicht soweit nach unten beugen musste.

Er wollte gerade den Pulli wieder ausziehen, als ich ihn von mir weg drückte. "Meine Mutter ist noch da!" Er fing an zu grinsen. "Das hat dich vor ein paar Tagen auch nicht gestört" Ich merkte direkt wie mir die Röte in die Wange stieg und ich schaute weg. "Hey, das brauch dir doch nicht peinlich sein." Er gab mir einen kurzen Kuss und ließ mich los. "Was machst du eigentlich hier?" fragte ich um vom Thema abzulenken. Er zuckte mit den Schultern. "Konntest du wieder nicht schlafen?", fragte ich besorgt. Er schüttelte den Kopf. Ich bin einfach viel zu früh aufgewacht und da ich wusste das du schon wach bist, bin ich einfach her gekommen", erklärte er. "Sicher?" Ich ging einen Schritt auf ihn zu und nahm seine Hand. Er nickte nur und auf seinen Lippen lag ein müdes Lächeln. Ich wusste genau dass das nicht stimmte, jedoch wollte ich ihn nicht weiter damit beschäftigen.

Da heute der letzte Schultag vor den Ferien war, hatten die Schüler einmal in ihrem Leben Lust in die Schule zu kommen, auch wenn es nur für drei Stunden war. Ich war gerade auf dem Weg zur Turnhalle als mir Nancy entgegen kam."Nance!" rief ich verwundert. "Hi..." sagte sie ruhig. "Hast du dich wieder ein bekommen?" "Wie soll ich mich denn bitte ein bekommen wenn nichts ist?" Sie verdrehte die Augen. "Ich hätte niemals gedacht dass du auf solche Typen stehst und dann auch noch verzeihst wenn man dir Fremdgeht" "Nancy... Hast du es immer noch nicht verstanden? Ich weiß genau das Billy das nicht gewesen sein kann, schließlich habe ich ihn die ganz Zeit beobachtet. Er hat zwar getrunken, aber sowas macht er nicht." "Und wenn haben wir dann bitte schön sonst gesehen? Er hat es bestimmt irgendwie geschafft dich abzuhängen." Ich lachte kurz auf. "Genau. Hör zu Nancy, ich weiß wirklich nicht was dein Problem ist, aber ich vertraue ihm." Sie stöhnte auf. "Man bekommt euch auch gar nicht auseinander." murmelte sie. "wie bitte?" fragte ich verblüfft. "Weißt du es nervt. Du hängst nur noch bei ihm und machst nicht mehr mit uns. Selbst auf Partys kommt ihr nur noch zusammen. Als würde es euch nur noch im Doppelpack geben." "Ach und da denkst du es hilft uns mit lügen auseinander zu bringen? Was soll ich denn sagen? Du hängst auch nur noch bei Jonathan und bei Partys stehe ich dann alleine da." "Du hast doch Steve!" "Selbst der hat ne Freundin und jetzt schieb das nicht auf andere" "Was sollte ich denn bitte sonst machen?" "Vielleicht mit mir reden? Wirklich, das ganze hat es auch nicht besser gemacht." "Es tut mir ja leid, aber ich wollte meine beste Freundin nicht an einen Schlägertypen verlieren." ich schüttelte nur enttäuscht den Kopf und ließ Nancy alleine dort stehen. Ich hatte wirklich keine mehr mit ihr darüber zureden. Ich erzähl doch auch kein Bullshit über Jonathan damit sie wieder mehr mit mir macht.

Als ich in die Halle gelaufen kam, waren die Jungs noch am Basketball spielen. Steve hatte gerade den Ball, jedoch rempelte Billy ihn von hinten an, so das er hinfiel und Billy warf den Ball in den Korb. Der Lehrer pfiff ab und schickte Billy in die Umkleide. Die anderen folgten und ich fing Steve schnell ab.

"Hey, is alles okay?", fragte ich. "Sara!" Seine Augen leuchteten auf. "Ja, alles gut. Dein idiotischer Freund hat mich nur umgeschmissen" "Ich hab's gesehen..." "Harrington! Sie auch" rief der ältere Herr. Steve lächelte mich noch einmal an und ging dann auch zu den Umkleiden.

"Babe!", kam es von Billy als er mich vor der Halle erblickt. Ich lächelte ihn leicht an und er beugte sich zu mir rüber um mich zu küssen. Jedoch ging ich einen Schritt zu seite und schüttelte den Kopf. "Hab ich was falsch gemacht?" Fragte er. "Was war das eben mit Steve?" Er verdrehte die Augen. "Da war doch gar nichts" Ich verschränkte die Arme vor der Brust und schaute ihn ernst an. "Der Typ stand halt im Weg" "Das heißt noch lange nicht dass du ihn zu Boden stoßen musst." "Jaja" sagte er nur genervt und lief zum Parkplatz. Was sollte das denn jetzt?

Auf der Autofahrt, sprach er kein Wort mit mir. Selbst als ich gefragt hatte ob er am Wochenende zu mir wollte, hob er nur kurz die Schultern und ignorierte mich weite.

Irgendwann blieb er dann vor meinem Elternhaus stehen und wartete darauf dass ich ausstieg. Ich wollte ihm zwar einen Abschiedskuss geben, aber wenn er das Spiel spielen will bitte schön. Was er kann, kann ich schon lange.

Ich stieg also aus ohne ein weiteres Wort und lief zum Haus. Sollte er doch spüren dass ich auch so sein konnte.