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Drei Wochen waren vergangen und naja was soll ich sagen. Die Weiber unserer Schule waren sauer auf mich, naja eher eifersüchtig, und die Typen dachten die ganze Zeit dass ich nur irgendeine Schnalle war die er abschleppen wollte. War alles ein  wenig nervig, aber was sollten wir schon machen...

Nancy schmiss heute mal wieder eine Party und ich ging wirklich nur aus Nettigkeit hin. Ich hatte eigentlich verdammt wenig Lust, machte es aber ihr zu liebe trotzdem. Lange werde ich eh nicht bleiben. Billy wird eh mit seinen Leuten beschäftigt sein, genauso wie Steve mit seiner Flamme und Jonathan mit Nancy. Manchmal war es schon sad dass ich nur so einen kleines Freundeskreis habe. In Californien war es dass komplette Gegenteil. Ich kannte viele noch aus der Middleschool und jetzt sind wir einfach weg gezogen...

"Wenn du willst müssen wir auch nicht lange bleiben. Ich fahr dich auch nach Hause." sagte Billy als wir auf dem Weg zu Nancys Haus waren. Ich schüttelte nur den Kopf. "Du wirst bestimmt was trinken und dann wirst du definitiv nicht mehr fahren" Er zuckt mit den Schultern. "Hab kein Problem damit. "Hab ruhig deinen Spaß, ich kann mich auch um mich selbst kümmern" Er schaute kurz zu mir rüber und legte seine Hand auf mein Oberschenkel. "Sicher?" Ich lachte leicht. "Ja, sicher!"

Als wir bei der Party ankamen, gab er mir noch einmal einen Kuss bevor wir ausstiegen und er lief direkt zu seinen Leuten. Seinen Autoschlüssel nahm ich. Auch wenn er diskutieren wollte, am Ende gewann ich eh. Ich hingegen lief zu Steve, der alleine im Vorgarten stand.

"Na? Wieso stehst du denn hier so allein?" fragte ich ihn, als ich vor ihm stand. "Hi... Ich hab eigentlich auf dich gewartet" "Wirklich? Was ist denn los?" "Keine Ahnung, irgendwie machen wir nicht mehr so viel zusammen" sagte er und schaute dabei hinter mich. Ich drehte mich um und sah wie er zu Billy schaute. Dieser stand nämlich auf der Veranda mit seinen möchtegern-Freunden und rauchte.

"Geht es hierbei um meine Beziehung?" fragte ich. Er zuckte mit den Schultern. "Hör zu Steve. Nur weil wir die letzten Tage nichts miteinander gemacht haben, heißt dass nicht das ich dich jetzt ersetzt habe. Du  bist immer noch mein bester Freund. Es geht mir momentan einfach nur nicht so gut, weshalb ich mit niemanden wirklich Kontakt habe. Eigentlich wäre ich nicht mal hier, aber was ich nicht alles tue für Nancy." "Dann sag mir dass doch. Ich hab das Gefühl dass du mich aus allem Ausschließt. Wie jetzt zum beispiel, ich wusste nicht mal wie es dir geht..." "Ich weiß und dass tut mir auch leid" Er seufzte und zog mich in eine Umarmung. "Ich will das du zu mir kommst falls was ist. Dieser Idiot von Hargrove kann eh nichts." Ich verdrehe die Augen. "Steve!" "Was? Ist doch so." "Du hast immer noch ein komplett falsches Bild von ihm. Zu dem ist er mein Freund, also benimm dich!" "jaja"

Die Party war absolut langweilig, zu dem saß ich mittlerweile nur noch alleine. Steve war mal wieder mit jemanden rummachen und wo Nancy und Jonathan waren, keine Ahnung. Ich hatte die beiden heute noch nicht mal gesehen gehabt.

Ich wollte mich gerade auf dem Weg zur Toilette machen, als Nancy an mir wütend vorbei stürmte. "Verfluchter Hargrove" rief sie. Da ich wissen wollte was los war, lief ich ihr hinter her. Im Vorgarten zeigte es sich dann. Die Masse feuerte lautstark an und Nancy kämpfte sich durch die Menge. "Was soll das?" schrie sie, doch niemand beachtete sie. Ich schob mich also auch dadurch und sah wie Billy und Steve sich mal wieder schlugen. Sie konnten es auch nicht lassen.

Als Billy merkte dass ich neben ihnen stand, blieb er abrupt stehen und schaute mich an. Steve nutzte die Gelegenheit und schlug ihm mit der Faust gegen den Kiefer. Als er mich plötzlich sah, konnte man ihm direkt ansehen dass er sich selbst verfluchte. Ich nahm Billys Hand und zog ihn vom Grundstück und ab ins Auto. "ich fahre" knurrte ich bloß. Obwohl ich erwartete dass er protestierte, ließ er es und schaute mich nur still an.

Als wir bei mir ankamen, zog ich ihn ins Bad und setzte ihn auf den Rand der Badewanne. Ich hatte wirklich keine Lust dass meine Eltern uns so sahen. Die würden mich bis zum Lebensende im Haus aufbewahren. "Was sollte das schon wieder?" fragte ich ihn während ich ein Handtuch nass machte. "Harrington ist einfach ein Idiot" sagte er gereizt. "Das kann doch nicht der einzige Grund sein", fragte ich und fing an seine Wunden sauber zu machen. Er seufzte. "Der Idiot meint das du mich gar nicht liebst und das er eh mehr Chancen hat." Ich lachte leicht auf. "Sowas würde niemals von ihm kommen." "Wenn du meinst das dein ach so toller bester Freund hat, bitte schön" Er schaute die Wand hinter mir an. "So war das doch gar nicht gemeint, aber ich wüsste nicht wieso er sowas sagen sollte. Er will doch gar nichts von mir." Er ignorierte mich und ich warf das Handtuch in die Wäsche. Ich wüsste wirklich nicht wieso Steve sowas sagen sollte, aber wieso sollte Billy sich sowas ausdenken. Das alles ergibt einfach gar keinen Sinn.

"Kommst du mit oder willst du hier sitzen bleiben?" Billy redete immer noch nicht mit mir, schließlich wollte ich langsam auch mal schlafe gehen. Er blieb jedoch still. Also stand ich vom Boden auf und verließ den Raum. Sollte er doch in der Badewanne schlafen oder was weiß ich.

Also legte ich mich alleine ins Bett und kuschelte mich in meine Decke. Ich hörte nur noch wie er die Tür zu warf oder sowas und dann war es ruhig.

Das quietschen meiner Tür weckte mich auf und ich setzte mich aufrecht ins Bett. "Billy?" fragte ich leise. "Meine Hand" nuschelte er. Ich stand auf und lief zu ihm hin. Er streckte mir seine Hand entgegen und ich schaute sie mir an. Seine Fingerknöcheln waren wieder voller Blut und er zitterte. "Was ist passiert?" fragte ich und schaute ihn traurig an. "Hab aus Versehen gegen die Bad-wand geschlagen" "Was, bei uns?" Er nickte nur. Ich seufzte und zog ihn ins Bad.

Neben der Wanne war eine Delle mit ein paar Rissen zu sehen. Ich schüttelte nur leicht den Kopf und setzte ihn wieder auf den Wannenrand. Ich glaube er hatte noch was getrunken gehabt als er weg war. Er riecht zu mindestens danach. Ich machte also die Wunden wieder sauber und packte einen Verband drum rum.

"Ich liebe dich Sara!" kam es leise von dem Jungen der auf meiner Brust lag. Ich fuhr ihm immer wieder durch die Haare. Irgendwann hörte man nur noch seinen ruhigen Atem und seine Augen blieben geschlossen. "Ich dich auch Billy", flüsterte ich und schlief dann irgendwann auch wieder ein. 

still here.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt