Kapitel 13

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Hey ihr Lieben!
Erstmal tut es mir leid, dass ich im Moment so selten ein Kapitel hochlade. Ich hab einfach so viel zu tun...
Aber wie dem auch sei... Das hier ist für mich ein ganz besonderes Kapitel, weil ich um diese Handlung herum die ganze Geschichte aufgebaut habe. Das hier war meine erste Idee und somit auch das erste Kapitel, das ich geschrieben habe.
Ich hoffe, es gefällt euch!

‚Das war sowas von leichtsinnig', flüsterte eine kleine Stimme in meinem Kopf. Und sie hatte vollkommen Recht.
Ich drückte mich so dicht wie möglich an die Schränke in meinem Rücken und rechts neben mir. Mein Atem ging viel zu schnell und Panik breitete sich in mir aus. Mein Herz raste unkontrolliert und ich wünschte mir nichts sehnlicher, als jetzt einem Drachen oder einer Acromantula gegenüber zu stehen. Aber nicht meinem Lehrer für Zaubertränke. Nur der kleine Schrankvorsprung schützte mich noch davor, von Snape entdeckt zu werden.
Wenn sich die ganze Geschichte um ihn bewahrheitete, würde er mich vielleicht nicht umbringen, aber ich wollte mir gar nicht erst vorstellen, was passierte, wenn jemand unerlaubt in Snapes Klassenzimmer herumirrte, um ihm Trankzutaten zu entwenden.

Der großgewachsene Mann mit den pechschwarzen Haaren durchquerte mit schnellen Schritten den Raum und blieb mit dem Rücken zu mir an einem Tisch stehen. Sein schwarzer Umhang wallte bedrohlich um seine Beine herum, während er geschäftig nach irgendetwas suchte.
Jetzt war ich geliefert. Er brauchte sich nur umdrehen und würde mich sofort entdecken.
Vielleicht sollte ich zwei Schritte vortreten und ihn ansprechen, so tun, als wäre ich gerade erst gekommen. Aber Snape war nicht dumm und würde mich sofort durchschauen.

Er murmelte leise irgendwas vor sich hin und durchwühlte ein paar Gläser und Töpfe auf dem Tisch. Der Zauberstab lag griffbereit neben ihm. Ganz reglos und unscheinbar. Und doch hatte ich mich noch nie so unwohl gefühlt wie in diesem Moment, da ich hier stand wie eine Fliege, die im Netz der Spinne gefangen war.

Doch plötzlich änderte sich etwas. Es war, als würde ein Windstoß durch das Zimmer ziehen. Snape schien es nicht bemerkt zu haben, zu tief war er in seine Suche versunken. Dann hörte ich ein leises Poltern rechts von mir. Durch den Schrank neben mir konnte ich nicht sehen, was los war. Aber meine letzte Deckung wollte ich auch nicht aufgeben.
„Severus...", murmelte da plötzlich jemand. Die Stimme war kratzig und bedrohlich. Sofort überzog eine Gänsehaut meinen ganzen Körper und ein ganz schlechtes Gefühl machte sich in mir breit.
Snape drehte sich erschrocken um und griff dabei nach seinem Zauberstab. Doch ehe er etwas tun konnte, rief sein Gegenüber ein schallendes:„Expelliarmus!", und der Zauberstab flog ihm aus der Hand. Wie in Zeitlupe sah ich, wie er in meine Richtung geschleudert wurde und nur wenige Zentimeter vor meinen Füßen mit einem leisen Klappern zum Liegen kam. Ich erstarrte und hielt reflexartig die Luft an.
Mein Lehrer für Zaubertränke sah seinem Zauberstab hinterher und unsere Blicke kreuzten sich für einen kurzen Moment. Seine schwarzen Augen trafen auf meine und ich meinte, darin Panik und Verzweiflung zu erkennen. Der sonst so gefasste und undurchschaubare Severus Snape schien für diesen kleinen Augenblick, als er mich erkannte, so etwas wie Angst zu haben. Doch ehe der andere Mann auf mich aufmerksam werden konnte, schaute Snape wieder weg und konzentrierte sich auf seinen Gegenüber.

Der wiederum trat jetzt auf Snape zu und erschien in meinem Sichtfeld. Es war ein junger Zauberer – vielleicht dreißig Jahre alt. Die langen blonden Haare klebten ihm in verfilzten Strähnen wirr am Kopf und seine Kleidung war komplett schwarz und bestand größtenteils aus Leder. Er schien das reine Böse auszustrahlen und ohne den Mann vor mir zu kennen, wusste ich, dass er ein Todesser war.

„Was willst du hier, Zaharia? Wie kommst du hier überhaupt rein?", blaffte Snape ihn unwirsch an. Ich war kurz überrascht, dass Snape den Mann kannte.
„Na na na, nicht so unfreundlich. Ich habe meine Mittel und Wege, das weißt du doch", grinste der Typ und drückte Snape den Zauberstab an die Kehle. Snape wich zurück, doch stieß schon nach einem Schritt gegen das Pult hinter sich. „Du hast uns alle verraten, Severus. Du bist Schuld am Tod des Dunklen Lords. Und dafür wirst du jetzt büßen!", sprach er dann weiter.
„Ich habe schon genug dafür gebüßt, Zaharia."
„Ach, hast du das?", fauchte der Todesser und rammte Snape den Zauberstab unsanft gegen die Brust.
„Er nahm mir..."
„Jetzt komm nicht wieder mit dieser langweiligen Liebesgeschichte, Snape. Es ist jedem egal, wer oder was dir genommen wurde. Aber du wirst leiden, das verspreche ich dir. Und wenn ich damit fertig bin, wirst du deine geliebte Lily endlich wieder sehen." Snape erschauderte und Zaharia lachte leise. Für eine Millisekunde huschte Snapes Blick wieder zu mir rüber und der Ausdruck darin brach mir das Herz. So verängstigt hatte ich ihn noch nie gesehen.
„Nein, bitte..."
Crucio!", rief der Mann jedoch und sofort sackte der Professor mit einem fürchterlichen Schrei zu Boden. Er krümmte sich und gab dabei markerschütternde Laute von sich. Er wand sich am Boden und jammerte entsetzlich, während ihm Tränen in die Augen stiegen.
Wie aus Reflex griff ich zu meinem Zauberstab und zog ihn aus meinem Schulumhang hervor. Als hätte er es bemerkt, schaute Snape kurz unter Schmerzen auf, sah mich an und schüttelte nur ganz leicht den Kopf, ehe er das Gesicht wieder schmerzvoll verzog. Zaharia lachte und schleuderte Snape einen weiteren Fluch entgegen, ehe er den Cruciatus-Fluch wieder einsetzte.

Snape - Sein letztes GeheimnisWo Geschichten leben. Entdecke jetzt