Meine Entscheidung steht

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Feli POV

Oh man... Warum ist das Leben nur so verdammt kompliziert? Ich will doch einfach nur Spaß haben! Ist das denn so schwer zu verstehen? Jahrelang war ich eine Maschine. Habe das gemacht, was andere von mir wollten. Ein braves, unschuldiges Mädchen, gut in der Schule, gute bzw. Keine Freunde. Hat eigentlich mal einer an mich gedacht? Wollte ich so sein? Wollte ich unbedingt die Streberin sein, die von allen ignoriert oder gemobbt wurde? Ganz bestimmt nicht. Keiner will das. Und endlich! Endlich nach all den qualvollen Jahren hat dies ein Ende. Endlich führe ich MEIN Leben so wie ICH das will. Und dazu gehört nun mal nicht die Abhängigkeit zu der einen Person, die mich trotz meiner Verschlossenheit und Schüchternheit geliebt hat, die mich jetzt, die andere Seite von Felicitas, immer noch liebt... Und ich? Ja ma! Ja ich liebe dieses Arschloch auch noch, aber ich kann das nicht mehr... Ich will frei sein, Spaß haben, Dinge ausprobieren ohne wissen zu müssen, das es jemanden gibt, der das alles nicht gut findet. Und ich glaube da gibt es so einiges, was Tyler stören würde...

Nachdem ich also die beiden Volldeppen aus meinem Haus geschmissen habe, gehe ich nach oben, wo ich mir was richtiges anziehe. Hätte ich vielleicht vorher tun sollen, ehe ich Tyler nur in Unterwäsche die Tür aufmache... Ach egal. Entweder er gewöhnt sich dran oder er verschwindet. Vorbei letzteres schon die blödere Variante wäre... Schwer seufzend lasse ich mich auf mein Bett fallen und starre die Decke an. Schöne Decke... könnte mal wieder nen Anstrich bekommen... Was denke ich grade fürn Müll?! Ich sollte echt mal mit meinem Leben klarkommen... Aber jetzt mal ganz ehrlich. Würde mich das glücklich machen? Würde mich eine Beziehung mit Tyler, meiner ersten Liebe glücklich machen? Ich weiß nicht...

Ich rolle mich auf meinem Bauch und hole mein Handy, wo ich Whatsapp öffne und mit meiner besten Freundin aus Amerika schreibe. Ich habe ihr damals alles erzählt und sie meinte, ich soll auf mein Herz hören. Tolle Hilfe Jana. Mein Herz ist glaub ich momentan im Urlaub oder so, denn so wirklich weiß ich nämlich nicht was ich will. Das kotzt mich alles so an. Ich will einfach nur meine Ruhe! Aber anscheinend will Gott mich leiden sehen. Was ein Arsch.

Schnell vergehen 2 Stunden, die ich mit Jana über all möglichen Scheiß geschrieben habe. Ich vermisse sie. Ich vermisse alle in Amerika. Es war so schön, das ich teilweise überlegt habe, einfach dort zu bleiben. Aber leider gings nicht. Aber irgendwann werde ich dort hin ziehen. Dann würde mein Traum auch endlich in Erfüllung gehen. Die große Frage ist nur: Mit oder ohne Tyler? Warum lande ich eigentlich immer bei diesem Thema? Kann ich nicht einmal für 5 Minuten oder so an was anderes denken als an ihn? Wäre das irgendwie möglich, Gehirn? Nein? Fick dich. Ich glaub mein inneres Ich hasst mich. Komisch... Weiß gar nicht warum...

Mit komischen Geräuschen plumpse ich vom Bett und schlurfe runter in die Küche um mir ein Brot zu schmieren. Hab Hunger. Anschließend setze ich mich auf unsere Couch, mache mir Musikfernsehen an und chille einfach. Kennt ihr das, wenn man im Urlaub war und wieder nach Hause kommt und einem dieser Geruch von Zuhause entgegenkommt? Genau so ein Moment habe ich grade. Ich schließe meine Augen und Lehne mich zurück. Sofort kommen mir zahlreiche Erinnerung hoch. Luca und ich als kleine Kinder, die ihr im Wohnzimmer nur Scheiße gebaut haben. Ich, wie ich hier meine ersten Tanzschuhe bekommen habe. An den Tag, wo Luca und ich erfahren haben, dass unsere Oma gestorben ist... und auch die Tage an denen Tyler hier war... Eine kleine Träne kullert meine Wange hinunter. Das zum Thema glücklich sein... „Feli?" Ich werde aus meinen Gedanken gerissen. Ich drehe mich um und entdecke Luca, der mich besorgt mustert. Er zieht meine Träne, kommt sofort zu mir, setzt sich neben mich und nimmt mich ohne was zu sagen in den Arm. Jetzt ist endgültig Schluss. Sofort fange ich an zu weinen. Lasse alles raus. Luca sitzt einfach da und streicht mir über den Rücken. Sagt nichts. Danke dafür. Jetzt noch irgendwas zu erklären kann ich sowieso nicht. Dazu bin ich zu kaputt und zu emotional grade.

Nach gefühlten Jahren löse ich mich aus seiner Umarmung und sehe ihn an. Ich glaub, ich weiß was ich will... Es ist gerade das, was ich brauche. Und nein es ist kein Sex, für die die zu viel gedacht haben! „Ich liebe Tyler" haue ich einfach raus und weine wieder. Luca wischt mir darauf meine Tränen weg und sieht mir in die Augen. „Ich weiß, Kleine. Soll ich ihn herbestellen?" Luca ist echt der beste Bruder, den man haben kann... Was würde ich nur ohne ihn machen. Wahrscheinlich kläglich sterben. Weinerlich nicke ich. Er steht auf und lässt mich alleine. Ob das so eine gute Idee war?

Wie ein Mann alles veränderte ✔️Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt