Also sind wir uns einig

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Sasuke

Ich hatte bemerkt, dass sie den Trainingsraum betreten hatte, fuhr aber ungehindert mit dem derzeitigen Training fort.

Akito arbeitete weiter an seiner Chakrakontrolle, da sie laut ihm, mit dieser beim letzten Training aufgehört hatten.

Aus dem Augenwinkel sah ich, wie sie sich an der Wand auf den Boden gleiten ließ und dort verharrte, um das Training zu beobachten.

Ich fragte mich, was sie wohl mit mir besprechen wollte, wusste aber, dass sie es nicht dulden würde, dass Training wegen eines Gespräches zu unterbrechen.

Meine Aufmerksamkeit wandte sich wieder zu dem Kind, dass gerade die Wände des Raumes erklomm.

Er war wirklich gut und schnell von Begriff, wenn auch hin und wieder etwas tollpatschig, wie in diesem Moment.

Er hing gerade kopfüber von der Decke und sah mich siegessicher grinsend an, als er seine Konzentration verlor und seine Füße sich von der Decke lösten.

Im nächsten Moment nahm ich eine Bewegung aus dem Augenwinkel wahr.

Shizuka, war bereits, als hätte sie etwas derartiges erwartet aufgesprungen.

Sie sprintete in einem irrwitzigem Tempo die Wand hinauf und gelangte zu dem Jungen, ehe er richtig gefallen war.

"Hochmut kommt vor dem Fall" sagte sie mahnend und sah ihn ernst an.

Der Junge baumelte kopfüber in Shizuka's Griff und blickte überrascht zu ihr zurück.

Sie ließ sich fallen, nahm den Kurama währenddessen in die Arme und landete katzengleich vor mir.

"Idiot, das machst du jetzt gleich nochmal" sagte sie zu ihm, als sie ihn heruntergelassen hatte.

Etwas eingeschüchtert von ihrem harschem Ton, nickte er nur und machte sie gleich wieder an die Arbeit.

Ich sah auf das Seitenprofil von Shizuka.

Ihre mittlerweile hüftlangen, schwarzen Haare, hatte sie unüblicher Weise zu einem hohen Zopf gebunden.

Das hatte warscheinlich mit der Untersuchung von Orochimaru und Kabuto zu tun.

Mir war vorhin schon aufgefallen, dass sie sich anscheinend auf der letzten Mission neue Kleidung gekauft hatte.

Statt der sonst engen Radlerhose, trug sei eine dunkelblaue dreiviertellange Hose, die an der Hüfte ziemlich eng saß und an den Beinen weiter wurde, ehe sich diese an den Waden wieder eng an die Haut schmiegte.

Ihr sonst enganliegendes langärmiges Shirt hatte sie durch ein schwarzes Bauch und armfreies Top mit Rollkragen ausgetauscht.

Darüber trug sie eine schwarze hüftlange Weste, auf dem sie das Uchiha Wappen genäht hatte.

Ihre Arme wurden bis zur Hälfte ihres Oberarms von schwarzen Stulpen bedeckt.

"Ist das Gespräch wichtig, dass du mit mir führen willst?" fragte ich und sah zu Akito, der wieder dabei war, die Wand hoch zu laufen.

"Interpretationssache" gab sie zurück und tat es mir gleich.

"Wenn du ein Gespräch über unseren derzeitigen Gefühlsstandpunkt und der Frage, wie das mit uns weiter gehen soll, als wichtig empffindest, dann ja" fuhr sie fort, als hätte sie meinen fragenden Gesichtsausdruck vor sich und antwortete mir, den Rücken zugekehrt, meine unausgesprochene Frage.

Ich war ein wenig verdutzt, dass sie über ihre Gefühle sprechen wollte.

Statt zu antworten, sah ich an die Decke, wo der Kurama nun wieder kopfüber hing.

"Wie lange muss ich hier jetzt so hängen?" fragte dieser die junge Frau.

"Eine halbe Stunde, dann geht es weiter mit dem Genjutsutraining" antwortete diese und sah ebenfalls zu ihm hoch.

Akito sah aus, als würde ihm jeden Moment alles aus dem Gesicht fallen.

Sie drehte sich zu mir um.

"Wir haben eine halbe Stunde. Möchtest du jetzt darüber sprechen oder später?" fragte sie.

"Du willst mich doch nicht hier eine halbe Stunde alleine an der Decke baumeln lassen" maulte Akito.

Sie schmunzelte.

"Wenn du dich darüber beschwerst, wird eine Ganze daraus" gab sie zurück und sah mich nun fragend an.

"Später" gab ich ebenfalls schmunzelnd zurück und sah, wie Akito erleichtert ausatmete.

Nach der halben Stunde, erlöste Shizuka den schwitzenden Akito, der sich die letzten fünf Minuten echt anstrengen musste, um sich so zu halten.

Sie führte mein angefangenes Training fort und beendete dies erst am späten Abend.

Akito war so erschöpft, dass er beinahe beim Essen eingeschlafen wäre.

Ich übernahm das Abräumen und den Abwasch, während sie den jungen Kurama ins Bett brachte, der sich kaum noch auf den Füßen halten konnte.

Keine halbe Stunde später, stand sie wieder in dem Raum und sah mich abwartend an.

Im Gegensatz zu den letzten beiden Malen, die wir alleine waren, wirkte sie kein Stück unsicher.

"Fang an" forderte ich sie auf.

"Du weißt, dass ich nicht der großartige Gefühlsmensch bin und diese auch nicht immer so zum Ausdruck bringen kann, wie es ein Normalsterblicher vermutlich tut" fing sie an.

Gerade das mochte ich ja so an ihr.
Sie würde mir nie in aller Öffentlichkeit am Arm kleben oder unbedingt Händchen halten wollen.

"Ich mag dich mehr, als ich geplant hatte und das ist scheinbar weniger leichter zu unterdrücken, als ich es mir erhofft hatte.

Wir befinden uns in einer Situation, in der eine Beziehung zwischen uns zu einem Problem werden würde. Sollte Orochimaru, der ja nun leider nicht so dumm ist wie er aussieht herausfinden, dass wir eine Schwäche füreinander haben, könnte er das gegen uns verwenden" fuhr sie fort, ohne nachzuhaken, ob ich überhaupt die selben Gefühle für sie hatte.

Shizuka schien sich ziemlich viele Gedanken gemacht zu haben.

"Das war so ziemlich alles, was ich darüber zu sagen habe" endete sie und sah mich nun erwartungsvoll an.

"Dann hast du ja bereits alles angesprochen" gab ich zurück.

"Mehr hast du dazu nicht zu sagen?" fragte sie und schien ein wenig. überrascht.

"Ich sehe das wie du, also sind wir uns doch einig" gab ich schulterzuckend zurück.

"Ich sage dir, das ich dich mag, übergehe dabei was du empfindest und rede in der 'Wir' Form und du nickst das einfach ab?"

"Wie du finde ich die öffentliche Zurschaustellung von Gefühlen als nervend, also passt das schon mal.
Ich mag dich vermutlich genauso gerne, wie du mich und Orochimaru wird das bestimmt nicht mitbekommen, sollten wir uns verhalten, wie immer" fasste ich zusammen.

"Also sind wir uns einig, dass wir im wesentlichen auf alles verzichten, was normale Paare so tun" stellte sie fest.

"Was für dich soviel bedeutet, wie?" fragte ich.

"Kein öffentliches Zurschaustellen der Gefühle, wozu Händchen halten, küssen, kuscheln und der ganze Mist gehören.
Wir haben keine Dates und den ganzen romantischen Mist, lassen wir auch weg. Ich bin weder erpicht darauf, noch gut in so etwas" erklärte sie.

"Es gibt bestimmt Menschen, die ein Training bei Vollmond mit anschließender Knutscherei romantisch finden würden" grinste ich.

"Klar, die Menschen stehen darauf sich gegenseitig zu bekämpfen und danach völlig atemlos und verschwitzt übereinander herzufallen" gab sie sarkastisch zurück.

Ich trat noch ein paar Schritte näher auf sie zu, nahm ihr Gesicht in meine Hände und erstickte ihre nächsten Worte, die sie sagen wollte in einem Kuss.












Im Schatten der Schlange (Abgeschlossen)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt