Kapitel 5

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Nach dem ich mit Rosie einen Film geschaut hatte und sie sich wie Mom zu Bett verabschiedete, entschloss ich mich wie jeden Abend vor dem schlafen noch auf die Veranda zu gehen. Ich werde mich von den Filmleuten nicht davon abschrecken lassen meinen Gewohnheiten nachzugehen und schon garnicht von dem Starrer.

Die Nachtluft hatte an Wärme verloren, also schnappte ich mir die alte Decke und kuschelte mich auf die Hollywoodschaukel. Die Nacht war wunderbar klar und still, ich konnte selbst die Pferde schnaufen hören. Die Anspannung in mir lies nach und ich schloss für einen wohltuenden Augenblick die Augen.

"Darf ich mich dazu setzen?" ich erschrak als eine dunkle Stimme aus dem Nichts zu mir sprach. Ich riss die Augen auf und begegnete den mir allzu bekannten braunen.

Thomas stand an dem Holzpfeiler gelehnt direkt vor mir und in seinem Blick konnte ich das erste mal seit seiner Ankunft etwas weiches entdecken. Ungewohnt.

"Tu was du nicht lassen kannst" sagte ich seufzend und hoffte ehrlich gesagt dass er sich einfach wieder verziehen würde, aber leider löste er sich aus seiner Position und stapfte zu mir. Er trug eine dunkle Jeans und einen schwarzen Kapuzenpulli. Kein Wunder dass ich ihn in diesem Aufzug nicht gesehen hatte.

"Dir gefällt es wohl nicht, dass wir hier sind" stellte er nach einer Weile der Stille fest.

"Mir gefällt es nicht unentwegt angestarrt zu werden." sagte ich und sah in die Ferne.

"Wer starrt dich an?" es klang ehrlich besorgt und ich fragte mich ob er mich veräppeln wollte.

Ich sah zu ihm. Thomas saß nur wenige Zentimeter neben mir und hatte die großen, schlanken Hände im Schoß gefaltet. Sein Blick lag fragend auf mir, was ich mit einem dein-Ernst? Blick quittierte. Er wendete den Blick ab.

"Einen schönen Hof habt ihr" sagte er wieder nach einer längeren Pause.

"Danke" antwortete ich. Mir wäre alles lieber als dieses Gespräch. Mein Körper spielte mir streiche, indem er sich auf einmal seltsam taub anfühlte aber dennoch zu kribbeln schien.

"Du bist sehr schön, weißt du das?" fragte Thomas plötzlich. Es traf mich so unerwartet, dass mir fast die Luft wegblieb. Was war das denn bitte für ein Themensprung?

"Was hast du gesagt?" fragte ich verblüfft und sah ihn von der Seite an. Wieder wendete er seinen Blick zu mir. Intensiv, war das einzige womit man ihn beschreiben konnte.

"Ich habe gesagt dass du schön bist" setzte er an und legte den Kopf leicht schief, "hat dir das noch nie jemand gesagt?"

Nein tatsächlich hatte das noch nie jemand getan, aber das musste er ja nicht wissen. Wenn meine verdammten Wangen jetzt nicht so glühen würden...

"Du solltest sowas nicht sagen" sagte ich dann einfach und kletterte von der Schaukel.

"Wieso denn nicht?" fragte er so leise, dass ich ihn kaum verstand.

"Vielleicht weil ich dich kaum kenne?" ich wollte einfach nur gehen, doch eine Hand um mein Handgelenk hielt mich zurück. Thomas hatte sich blitzschnell aufgerichtet. In seiner vollen Größe, was locker einen Kopf größer war als ich stand er nun vor mir.

"Muss ich dich kennen um dich schön zu finden?" sagte er heiser. Irgendwas in mir rührte sich, als würde mein Körper auf ihn reagieren.

"Dann vielleicht weil deine Freundin da drüben schläft?!" sagte ich jetzt schon etwas wütender und deutete auf einen der Wohnmobile.

Das schien ihn getroffen zu haben. Langsam glitten seine Finger von meiner Haut und ließen ein brennen zurück. Unwillkürlich wünschte ich mir ich hätte es nicht gesagt und er hätte mich nur noch einen winzigen Augenblick berührt.

Sein Blick verlor an Intensität und wurde kalt. Er presste die sonst geschwungenen Lippen zu einer harten Linie zusammen. Ich durfte nicht länger allein mit ihm hier bleiben. Es beschlich mich das Gefühl, dass nichts Gutes dabei rumkam. Ich wirbelte herum und schlüpfte schnellstmöglich ins Haus.

Was war das denn?

How To Love An Actor ? //TBS FF✅Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt