Kapitel 12

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Das Haus war still und dunkel, kein Geräusch war zu hören bis auf Thomas der mal hier und mal da gegen einen Türrahmen stieß. Ich sah ihn über meine Schulter hinweg an und er blickte von seiner verletzten Hand auf. Sein tiefer Blick hatte sogar in der Dunkelheit solch eine Intensität dass mir ganz schwindelig wurde.

Ich schaltete das Licht in der Küche an und wartete bis Thomas eintrat um dann die Tür hinter ihm so leise wie möglich zu schließen.

„Es hat schon aufgehört zu bluten..." setzte Thomas mit ruhiger Stimme an. Ich drehte mich wieder zu ihm und betrachtete kurz seine Hand. Sie schien wirklich aufgehört zu haben, aber sich ist sicher.

„Setz dich" befahl ich leise. Thomas tat was ich sagte und setzte sich auf einen Hocker an die Kücheninsel. Ich ging dicht um ihn herum, wobei ich aus versehen mit der Hüfte sein Knie streifte. Ich ignorierte den wohligen Schauer.

„Wenn du mir nur ein Tuch gibst dann..."

„Spiel nicht den Helden, Thomas." schnaubte ich belustigt. Ich sammelte Eis, ein sauberes, nasses Tuch und etwas zum desinfizieren zusammen bevor ich mich vor ihm hinstellte. Er drehte sich soweit zu mir, dass ich fast zwischen seinen Beinen stand, was mich innerlich zum zittern brachte.

Ich nahm das nasse Tuch und tupfte über die aufgeplatzte und geschundene Haut. Hochkonzentriert und immer darauf bedacht nicht seinem Blick zu begegnen starrte ich auf unsere Hände.

„Gehts dir gut, Blaire?" seine Stimme war heißer und so dicht an meinem Ohr, dass sie mir einen Schauer über den Rücken jagte.

„Ja alles okay" flüsterte ich und versuchte mich weiter auf unsere Hände zu konzentrieren. Ich nahm nun das Desinfektionsmittel und konnte es nicht vermeiden ihn kurz fragend anzusehen. Sein Blick lag auf meinem Gesicht und einige Sekunden regte sich keiner von uns, dann nickte er knapp.

Ich trug das Mittel auf die Wunde und er zuckte nicht einmal zusammen.

„Blaire?" fragte er wieder.

„Es geht mir wirklich gut... mein Rücken schmerzt etwas, aber sonst ist alles okay. Du hast schlimmeres verhindert. Dafür bin ich dir ehrlich dankbar..." seufzte ich. Mein Blick kletterte wieder zu seinem hinauf. Das Braun seiner Augen wärmte mich von innen und ich erschauerte.

„Das würde ich immer wieder tun." er klang ernst und ich wusste dass er es so meinte. Ich schlug den Blick wieder Zu Boden und griff nach dem Eis.

„Hier kühl es ein wenig und morgen sollte es nicht mehr so geschwollen sein" er nahm es entgegen, nur um es dann wieder auf den Tisch zu legen. Ich wandte mich ab und wollte irgendwie dieser Situation entfliehen, selbst wenn ich ihn einfach in der Küche sitzen lassen musste. Doch seine Finger schlangen sich um mein Handgelenk und hielten mich zurück.

„Danke" sagte er leise. Thomas zog mich sanft zurück, ich ließ es zu und fand mich erneut zwischen seinen Beinen wieder. Einen quälend langen Moment war alles Still, nur ein paar Grillen waren schwach zu hören. Obwohl er saß waren wir direkt auf Augenhöhe was diesen Augenblick noch berauschender machte. Er hob eine Hand und strich mir eine Haarsträhne aus dem Gesicht, doch anstatt die Hand wieder sinken zulassen hob er auch die verletzte, legte beide um mein Gesicht. Mein Atem stockte und mein Herz machte einen Aussetzer. Langsam näherte er sich mir und drückte seine Lippen sanft auf meine Stirn. Ich schloss die Augen und genoss seine Berührungen. Dann spürte ich wie er seine Stirn an meine legte. Sein Gesicht war unmittelbar vor meinem und in mir brodelten unbeschreiblich viele Gefühle. Ich musste hier weg. Ich wollte etwas anderes, aber ich musste Abstand gewinnen.

Schnell entzog ich mich seinen Händen, machte kehrt und verließ ohne mich nochmal umzusehen die Küche. Mein Herz zog sich schmerzhaft zusammen und hinter meinen Lidern brannte es verräterisch. Es war nicht zu leugnen, ich mochte Thomas. Aber das war falsch. Alles fühlte sich falsch an, da es einen nicht ganz unwichtigen Fakt gab. Und dieser Fakt hieß Ashley.

How To Love An Actor ? //TBS FF✅Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt