Kapitel 22

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Die Einkäufe im Kofferraum verladen, fuhren wir wieder zurück zum Hof. Natürlich nicht ohne den wunderbaren Nebeneffekt, dass Thomas während der Fahrt nicht für einen Moment seine Hände von mir ließ. Seine Finger lagen auf meinem Oberschenkeln und er zog sanft Kreise über meine nackte Haut, eine Gänsehaut überflog mich. Obwohl ich kurz bedenken hatte, war diese simple Berührung nicht unangenehm sondern durchaus beruhigend und wohltuend.

Ich lächelte in mich hinein und schweifte mit den Gedanken ab, bis ich vom Beifahrerplatz ein Glucksen wahrnahm.

"Was ist so lustig?" fragte ich irritiert, mit dem Blick auf die Straße gerichtet.

"Du singst echt gut" ich konnte das Grinsen in seiner Stimme hören und schlagartig wurde mir ganz heiß.

"Ich hab garnicht bemerkt dass ich singe" gab ich kleinlaut von mir und hoffte nicht zu sehr wie eine Tomate auszusehen.

"Dachte ich mir schon. Tust du das öfter?" fragte er. Ich blickte kurz verständnislos zu ihm.

"Was genau meinst du?"

"Schweifst du öfters ab und vergisst deine Umwelt?"

Kurz überlegte ich. Tatsächlich schaltete mein Verstand immer mal wieder ab und bringt mich in durchaus peinliche Situationen, das eine mal zum Beispiel sollte ich ein Vortrag vor der Klasse halten und in der Mitte hatte ich meinen ganzen Text... es passierte ja schon wieder!

"Äh... ja ich denke schon, aber wieso interessiert dich das?"

"Ich weiß so gut wie nichts über dich und ich würde gern mehr über die echte Blaire erfahren" sagte er in einem ungewohnt ernsten Tonfall. Es schien ihn wirklich zu interessieren. Thomas wollte etwas über mich wissen, dennoch zerrte diese Ungewissheit an mir, welche aufkeimte wenn ich an die Nacht zuvor dachte. Ich wollte daran glauben, dass er mich im gleichen Maß mochte wie ich ihn, aber manchmal wirkte es als würde er ein Spiel mit mir spielen.

"Frag mich doch was und ich werde versuchen ehrlich zu antworten" bot ich an und gab mir alle Mühe die schlechten Gedanken abzuschütteln.

"Was hast du für Pläne? Zukunftspläne meine ich" definierte er.

"Ich absolviere mein Fernstudium, damit ich den Hof meiner Mom übernehmen kann." es war das einzige was ich ganz sicher wusste. Das einzige was in meinem Leben momentan klar war.

"Oh... das klingt sehr zielstrebig. Ist es dein Traum den Hof zu führen?" hakte er nach und ich ignorierte den Unterton.

"Mein Traum ist es ein gutes Leben zu führen, egal in welcher Hinsicht."

"Deine Mutter ist sicher sehr stolz auf dich" ich schmunzelte.

"Ich hoffe es. Wie ist es mit deinen Eltern? Stehen sie hinter dir?" fragte ich Thomas.

"Ja sie unterstützen mich und haben mir geholfen in dieser Welt Fuß zu fassen. Und meine Schwester, sie würde dich mögen" er lachte und ich stieg mit ein. "Wie heißt denn deine Schwester?"

"Ava. Sie lebt noch bei meinen Eltern. Ich bin bereits ausgezogen und habe eine eigene Wohnung in London." erzählte er und ich hörte aufmerksam zu, sein Leben klang so ... einfach.

"Hattest du eigentlich schon ... naja Erfahrungen gesammelt?" fragte er nach einer kurzen Pause und sprengte mit dieser Frage die angenehme Atmosphäre.

"Wie darf ich dass denn verstehen?" fragte ich und zog die Strin in Falten.

"Naja ich möchte nur wissen ob du schon einen Freund hattest" erklärte er genauer.

"Nein hatte ich nicht"

"Naja bis jetzt" ergänzte er meinen Satz selbstzufrieden.

"Thomas wir sind nicht zusammen." stellte ich klar und verstärkte den Griff ums Lenkrad.

"Wie? Sind wir nicht?" fragte er hörbar verwirrt und ich spürte seinen bohrenden Blick auf meinem Gesicht.

"Du hast eine Freundin und es ist einfach nicht richtig. Alles was bisher passiert ist war nicht fair ihr gegenüber, aber DAS wäre wirklich absolut schrecklich."

"Aber du wolltest doch nicht dass ich mit ihr Schluss mache."

"Und trotzdem sind wir nicht zusammen" verstärkte ich mit Nachdurck und wurde langsam immer wütender.

"Blaire, was soll ich denn noch machen? Ich mag dich und ich würde sofort in aller Öffentlichkeit mit ihr Schluss machen ... du musst es nur sagen" auch seine Stimme war verhärtet und er klang eiskalt aber ehrlich zugleich. Er konnte doch nicht wirklich glauben dass es so einfach werden würde. Man würde mich hassen, ich würde mich ja selbst hassen.

"Ja du magst mich ... ich habs begriffen" schnaubte ich. Thomas starrte mich für einen Moment von der Seite an und ich bemühte mich die Kontrolle über den Wagen nicht zu verlieren.

"Wenn es daran liegt was ich gesagt habe, dann..."

"Es liegt nicht daran was du gesagt hast, sondern was du eben nicht gesagt hast Thomas." ließ ich ihn nicht zum Ende kommen und machte meinem Ärger etwas Dampf.

"Blaire wieso machst du schon wieder alles so kompliziert?" knurrte er wütend und ich spürte wie die Luft immer angespannter wurde.

"Thomas es ist kompliziert. Wie könnte es das nicht sein?"

"Fein. Was willst du überhaupt?!" schnauzte er und brachte mich damit kurz aus der Fassung. Ich bog auf unsere Auffahrt und stoppte den Wagen so abrupt, dass die Einkäufe geräuschvoll verrutschten.

"Ich will das nicht. Wir sollten es lassen Thomas. Es wird einfach nicht klappen." seufzte ich, schnallte mich ab und knallte die Tür hinter mir zu.

How To Love An Actor ? //TBS FF✅Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt