Kapitel 9

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Ich kam erst spät in der Nacht nach Hause zurück. Der Mond stand schon in seiner vollen Größe am Himmel und leuchtete mir den Rückweg. Ich liebte es Nachts unterwegs zu sein, alles schien dann so geheimnisvoll und gleichzeitig so friedlich. Doch irgendwann musste ich wieder zurück, leider.

Ich ritt den Hügel hinab und über die freie Wiese auf das Haus zu. Zu meinem Glück waren alle Lichter aus, was bedeutete dass Mom und Rosie sicher schon schliefen und mir nervige Fragen ersparte. Über dem Hof lag eine angenehme Stille was mir sofort jegliche Unruhe abnahm, sodass ich ganz entspannt Layla in den Stall zu den anderen Pferden bringen und mich dann unbemerkt über den Hofplatz schleichen konnte. Naja fast.

Aus dem Augenwinkel nahm ich eine Bewegung wahr. Ein Schatten richtete sich auf und schlenderte auf mich zu. Auch wenn ich ihn nicht erkannte, wusste ich dass es Thomas war. Verdammt nochmal. Wieso hängt er immer im dunkeln rum? Hält er sich für einen Vampir?

„Blaire, lauf nicht weg!" sagte er, doch ich ließ mich nicht beirren. Stur schritt ich weiter auf die Veranda zu und ignorierte ihn.

„Blaire bitte" ich blieb stehen und auch er hielt inne, als ich mich zu ihm umdrehte stand er in einer kurzen Sporthose und seinem schwarzem Pulli vor mir. Seine Haare sahen zerwühlt aus und über sein Gesicht huschte ein besorgter Schatten.

„Thomas was willst du?" seufzte ich.

„Wie geht es dir?" fragte er sanft und kam einen Schritt auf mich zu, aus irgendeinem Grund verspürte ich nicht den Drang zurückzuweichen.

„Es geht mir super" murrte ich.

„Blaire komm schon" er machte noch einen Schritt auf mich zu und auch diesmal wich ich nicht zurück, sondern ließ es einfach geschehen.

„Warum interessiert dich das so sehr?" fragte ich und reckte das Kinn um ihm direkt in die Augen sehen zu können.

Er sagte nichts. Er presste die Lippen zu einer schmalen Linie und blieb einfach still. Ergeben seufzte ich.

„Ich komme schon klar. Meine Mom hat schon genug Probleme und Tyler hilft ihr sehr. Er ist okay, nur manchmal weiß er einfach nicht wann Schluss ist. Wirklich Thomas, alles gut." er sah nicht überzeugt aus. Für den Bruchteil einer Sekunde blieben wir einfach so stehen. Die Spannung zwischen uns war fast greifbar und ich konnte mich keinen Zentimeter rühren. Seine dunklen Augen fixierten mich prüfend und dann kam Bewegung ins Spiel. Thomas streckte eine Hand aus und legte sie um meine Hüfte, ich wollte protestieren doch da hatte er mich schon an sich gezogen und auch die andere Hand auf meinen Rücken gelegt. Ich rührte mich nicht.

Mein Körper war an seinen Gedrückt und ich wurde augenblicklich von seinem Geruch eingenommen, irgendwie herb und männlich. Zögernd löste ich meine Arme und legte sie um ihn.

„Er wird dir nicht mehr zu Nahe kommen, versprochen" flüsterte er in mein Haar. Ich wollte ihm sagen, dass ich keinen Schutz brauchte und auch nicht wollte, doch für diesen Moment war ich zu sehr mit der unmittelbaren Nähe beschäftigt.

How To Love An Actor ? //TBS FF✅Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt