Kapitel 4

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Wie bereits erwähnt passierte in meinem erstes Jahr in Hogwarts nicht viel spannendes, außer vielleicht das der Professor für Verteidigung bereits vor Ende des Jahres aus gesundheitlichen Gründen kündigte und so Professor Snape die Vertretung übernahm. Welcher der beiden Lehrer nun besser den Stoff vermitteln konnte, weiß ich nicht, doch wirklich spannend war der Unterricht bei keinem der beiden. Doch in diesem Jahr haben wir einen neuen Professoren, den ich irgendwie ein wenig gruselig finde. Sein lilafarbener Turban gibt ihm ein etwas exotisches Aussehen und er wirkte immer zurückhaltend, fast schon ängstlich. Allerdings lief mir jedes Mal ein kalter Schauer über den Rücken, wenn ich ihn sah. Das lag allerdings daran, dass ich das Gefühl hatte, dass der Blick der Lehrers jedes mal eine unheimliche Kälte bekam, wenn er sich unbeobachtet fühlte. In meinen vergangen Jahren hatte ich jedoch viele verschiedene Lehrer in diesem Fach kennengelernt, von denen keiner vollkommen normal war. Einer hatte zum Beispiel jedes Mal seine Schüler überprüft, ob sie auch die Originale und keine Doppelgänger waren und ein anderer hatte eine Teetassensammlung auf die Professor Trelawney neidisch war.

Allerdings war euer neuer Professor ausnahmsweise mal nicht schon im alten Schuljahr Thema, sondern jemand anderes. "Der Junge, der überlebte" Eine Berühmtheit in allen Teilen der Zaubererwelt und entsprechend interessiert waren alle Schüler der Schule bereits dieses Wunderkind kennen zu lernen. Einige der Siebtklässler des letzten Jahres bedauerten, dass sie dieses Treffen verpassten und sogar die meisten der Slytherins waren in freudiger Erwartung, obwohl die meistens so tun, als würden sie nichts freudig erwarten. Der einzige dem Harry Potter jetzt schon gehörig gegen den Strich zu gehen schien, war Professor Snape. Mit einer sturen Beharrlichkeit prophezeit dieser, dass der Junge bestimmt genauso ein Störenfried sein würde wie sein Vater. Aus dem alten Tagebuch meiner Mutter weiß ich, dass Professor Snape und James Potter einige Meinungsverschiedenheiten hatte, an denen wohl auch meine Mum ab und an beteiligt war.

Unter anderem wären Harry Potter und ich wohl gemeinsam aufgewachsen, da unsere Eltern enge Freunde waren. Doch das Schicksal meinte es nicht so gut mit uns, denn unserer beider Eltern gaben ihr Leben für ihn hin, nicht, dass er etwas dafür kann. Von Professor McGonagall weiß ich, dass er es scheinbar mit seinen Verwandten nicht gut getroffen hat, in den letzten Wochen hat sie sich oft aufgeregt, dass sich die Dursleys, so heißen Harrys Onkel und Tante mit Nachnamen, dem Schulbesuch in den Weg stellen und allgemein der Magie über sehr feindlich gesonnen sind.

Doch nun scheint es letztendlich doch geklappt zu haben, denn heute morgen kam Hagrid bei uns vorbei und sagte, dass nun alles geregelt sei. Was das auch immer im kompletten zu sagen hat, denn momentan tun die Erwachsenen so geheimnisvoll.

In diesem Moment werden meine Gedanken unterbrochen, da der Zug mit einem lauten Pfeifen seine Ankunft im kleinen Bahnhof Hogsmeade ankündigt. Wenige Minuten später kommt die rote Lok zum halten und die Türen öffnen sich, um die vielen Schüler auf dem Bahnsteig und somit in das neue Schuljahr zu entlassen. Ich sehe mich währenddessen nach Cedric und Oliver um, letzter hat diese Ferien sogar auch geschafft einige Male zu schreiben, wenn auch nur recht kurz.

Deshalb freute ich mich vielleicht noch mehr, als ich endlich seine mittlerweile recht große Gestalt zwischen den anderen Ankommenden entdecke und eile auf ihn zu. Er scheint über die Ferien noch ernster geworden zu sein, denn seine Lippen bilden einen schmalen Strich und seine Augen wirken dunkel. Doch davon lasse ich mich nicht abschrecken und umarme ihn freudig, als ich bei ihm ankomme. "Ah, Rose du bist es." sagt er ein wenig erschrocken, anscheinend hatte er mich gar nicht auf sich zukommen gesehen. Als er sich gefangen hat, wuschelt er durch meine Haare, wobei sein Ärmel hoch rutscht und mir einige Blaue Flecke an seinem Unterarm auffallen. "Alles okay?" hake ich nach und sein Blick folgt den meinen. Eilig zieht er die Ärmel nach unten und nickt. "Ja, ja alles gut. Wir haben nur in den letzten Wochen ein wenig renoviert und dabei hab ich mich gestoßen." erwidert er und ich nicke beruhigt, während wir uns ganz langsam auf den Weg hinauf zum Schloss machen.

"Und schon gespannt auf unsere Berühmtheit?" fragt Oliver und ich zucke mit den Schultern. "Keine Ahnung. Ich bin eher auf ihn als Person und allgemein auf die neuen Erstklässler gespannt, ob er nun berühmt ist oder ob seine Eltern reich sind, ist mir eigentlich ziemlich egal. Und wie sieht es bei dir aus?" erwidere ich, als wir an einer der Kutschen ankommen. Cedric hatten wir vermutlich verpasst, doch ich würde ihn ja spätestens beim Abendessen sehen. "Nun wenn er gut in Quidditch ist, dann interessiert er mich." "Das war so klar, dass das von dir kommen musste, du Quidditchversessener." stichle ich und er lacht nur.

Das Abendessen und die Begrüßung verlaufen erwartet ruhig und ich hätte fast nicht mitbekommen, dass Harry Potter nach Gryffindor sortiert worden ist, da ich so in mein Gespräch mit Cedric vertieft war. Ein gewisser Draco Malfoy wird nach Slytherin sortiert, noch ehe der Hut seine Haare berührt und eigentlich wäre auch er mir nicht aufgefallen, wenn der Familienname nicht zum einen so bekannt wäre und er sich zum anderen nicht direkt neben Flint gesetzt hätte. Dieser war nämlich ebenso wie Oliver in diesem Jahr der Kapitän seiner Schulmannschaft und so war die ein oder andere Diskussion zwischen den beiden vorprogrammiert.

"Hast du eigentlich auch vor Teamkapitän zu werden?" frage ich auf dem Weg zum Gemeinschaftsraum. Ceddi fragt nicht nach, wie ich darauf komme, da meine Gedankengänge oft ziemlich verworren sind und es so passieren kann, dass ich aus dem Stand mal Fragen stelle, die gar nicht zum Thema passen. "Nun eigentlich schon, aber mal sehen. Dieses Jahr haben wir ja noch Louisa als Kapitän und ob ich dann am Ende des Jahres ihre Nachfolge antreten werde, werde ich sehen." meint er und winkt dann zum Abschied, da wir nun in unsere Schlafsäle gehen würden.

Dort angekommen, sehe ich den anderen Mädchen beim Auspacken zu, während wir uns über die vergangenen Ferien unterhalten und auch ein wenig über das kommende Jahr. Denn wir waren alle recht gespannt, was dieses Jahr auf uns zukommen würde und vor allem, wie unser neuer Professor so unterrichten würde, was für Schikanen sich Snape dieses Jahr ausgedacht hatte und auch wie Harry Potter nun so sein würde.

Überarbeitung: August 2020

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