Kapitel 30

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Den Sommer verbringe ich zusammen mit Oliver. Das Wetter ist toll und unternehmen jeden Tag etwas anderes. Wir besuchen seine Mutter und er appariert mit mir ans Meer. Es war einer der schönsten Momente, die wir je geteilt haben. Die Wellen brandeten sanft gegen die Küste und wir spazierten einfach am Strand entlang, während wir unsere Füße im seichten Wasser kühlten. Natürlich spielten wir auch zusammen Quidditch im Garten seiner Mutter und begleitete Oliver zu seinem Training, da er bei Puddlemere United als Ersatzhüter angefangen hatte. Ich war unfassbar stolz auf ihn, als ich ihn beim Spielen sah, das könnt ihr mir glauben.

Doch auch die schönsten Ferien gehen langsam vorbei und so sitze ich gerade auf der Küchenzeile in Olivers kleiner Küche und sehe zu, wie er uns Rührei macht. "Bist du sicher, dass du zurückgehen willst?" fragt er und ich schnaube leicht. "Natürlich. Ich mache dieses Jahr meinen Abschluss, natürlich will ich zurück." Er nickt nur, als habe er die Antwort erwartete, allerdings eine andere erhofft. "Mir wird schon nichts passieren. Du weißt doch, dass Hogwarts der sicherste Ort der Welt ist, solange Dumbledore da ist." versuche ich ihn zu beruhigen und lege meine Hand sanft auf seine Schulter. Er seufzt und nickt dann stumm, bevor er das Rührei verteilt und wir uns an den Tisch setzen. Der Plattenspieler in der Ecke spielt irgendein langsames Lied und ich mache mich hungrig über mein Essen her.

"Du bist zwar kein Sternekoch, aber dein Rührei ist spitze." nuschle ich und grinse ihn glücklich an. Ich liebe es hier bei Oliver. Seine Wohnung ist klein, aber ordentlich und gemütlich. Ein paar mehr Bücher würden das Ensemble abrunden, doch dazu werde ich ihn wohl erstmal überreden müssen. "Du kannst ja den Hauselfen mein Rezept geben." scherzt er und reißt mich damit aus meinen Beobachtungen. "Mache ich, aber ich glaube, dann sind sie eher beleidigt." Er lacht und nickt zustimmend, bevor er sich ebenfalls wieder seinem Essen zuwendet.

Nachdem wir gegessen haben, waschen wir gemeinsam ab. Natürlich könnte Oliver auch einfach zaubern, doch er meint, dass es ihm lieber ist manche Sachen auf Muggelweise zu machen, damit er immer dankbar für die Zauberei bleibt. Ich rede ihm in die Philosophie nicht rein und übernehme einfach das Abtrocknen.  Als wir alles abgewaschen und weggeräumt haben, streckt er mir die Hand entgegen. "Ich glaube, dass ich dir noch einen Tanz schulde." meint er mit einem fast schüchternen Lächeln, während ich in dem tiefen braun seiner Augen zu versinken beginne. "Ja, das glaube ich auch." erwidere ich und grinse leicht, während ich seine Hand nehme. Das hier, das zwischen uns, ist anders, als das was ich mit Cedric hatte. Es fühlt sich vertraut an, als sein wir zwei Puzzleteile, die endlich den Weg zueinander gefunden haben und ich weiß, dass er es auch gewollt hätte. Deshalb lasse ich mich darauf ein.

Wir tanzen langsam und ich lehne meinen Kopf gegen Olivers breite Brust. Ich kann seinen schnellen Herzschlag fühlen, was mich lächeln lässt. Doch ich will diesen Moment nicht zerstören, deshalb schmiege ich mich nur ein wenig enger an seine Seite und versinke in diesem Moment. Seit Cedrics Tod habe ich mich nicht mehr so frei gefühlt und auch nicht so glücklich. Es tut mir gut. Oliver tut mir gut.

Als ich den Kopf hebe, sehe ich, dass er mich ansieht und ich lächle sanft. Unsere Bewegungen werden langsamer, bis wir stehen bleiben. Sacht strecke ich meine Hand und ziehe ihn vorsichtig zu mir hinunter. Unsere Lippen treffen einander und ich fühle mich als sei ich endlich Zuhause angekommen. Das zwischen uns ist etwas besonderes und ich bin mir sicher, dass es nicht einfach werden würde, doch wir würden es schaffen, da war ich mir in diesem Moment mehr als sicher. "

Oliver grinst von einem Ohr zum anderen, als wir uns voneinander lösen und hebt mich neckend hoch. Wir löschen das Licht und er trägt mich aufs Bett, wo wir uns unter der Decke zusammenrollen und beide glücklich lächelnd immer wieder kleine Küssen austauschen. "Vergiss mich ja nicht in Hogwarts." "Vergiss du mich lieber nicht, du angehender Quidditch Star." erwidere ich und er grinst leicht, bevor er mich erneut sanft küsst. Dann rolle ich mich in seinen Armen zusammen. Noch nie habe ich mich so sicher gefühlt. Noch ein Jahr, dann würde ich die Schule geschafft haben und wir könnten unsere Zukunft in Angriff nehmen.

Überarbeitung: Februar 2021

Meine Jahre in HogwartsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt