Kapitel 17

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"Und nochmal..."

Oliver und ich sitzen mindestens schon zwei Stunden gemeinsam in der Bibliothek, wo ich den Gryffindor für seine anstehende Prüfung abfrage. Es ist seine letzte in diesem Jahr, doch leider ist Zaubereigeschichte so gar nicht Seins. Er seufzt, während er versucht im Stoff weiter zu kommen und mir die richtige geschichtliche Abfolge aufzuzählen.

Glücklicherweise kommt Thunder zu seiner Rettung, in dem er mir mit einem leisen Knurren zu verstehen gibt, dass er nach draußen möchte und so stehe ich seufzend auf und strecke mich. "Kommst du mit?" frage ich Oliver, doch dieser schüttelt den Kopf. "Ich versuche mir das hier zu merken." er deutet auf meine Aufzeichnungen, was ihm von mir ein bestätigendes Nicken einbringt, bevor ich meinem Hund nach draußen folge.

"Wir sollten Seidenschnabel besuchen." schlage ich vor und Thunder knurrt erneut leise, als habe er mich verstanden. "Ja, ich weiß, dass du es nicht gut findest, dass sie ihn hinrichten wollen. Meiner Meinung nach ist das auch vollkommen übertreiben, Malfoy ist nur eine kleine Prinzessin und sonst nichts, aber leider hat sein Vater großen Einfluss und so kann nicht mal Dumbledore etwas machen." erwidere ich und seufze leicht, während wir uns auf den Weg hinab zu Hagirds Hütte machen, um dort den Hippogreif zu besuchen und ihm in den letzten Stunden ein wenig Gesellschaft zu leisten.

Sanft streichle ich das Gefieder am Hals des Tieres, als Dumbledore an der Hütten ankommt und mit ihm der Minister und der Henker. Eilig halte ich Thunder im Nacken fest, dass er nicht noch als nächstes vermeidlich gemeingefährliches Wesen auf den Richtblock kommt und vergrabe den Kopf am Hals des schönen Geschöpfes. "Ich werde Menschen wohl nie verstehen." murmle ich leise und sehe auf, als Harry, Ron und Hermine aus der Hütte geschlichen kommen und sich im Dickicht des Waldrandes verstecken. Sanft streichle ich Seidenschnabel weiter und seufze dann leise. "Ich werd Mal reingehen und gucken, ob ich was helfen kann." murmle ich leise und der Hippogreif knabbert an meinem Pullover, als habe er mich verstanden. Sanft küsse ich seinen  Schnabel, bevor ich leise in die Hütte trete und mir die Tränen aus den Augen wische.

"Du wirst doch nicht wegen so einem Biest weinen." sagt der Henker mit einem hämischen grinsen und ich will etwas erwidern, doch Dumbledore schüttelt nur den Kopf und legt mir eine Hand auf dem Arm. "Bedenken Sie, es gibt immer Hoffnung und Wunder geschehen jeden Tag, man muss nur an sie glauben." sagt er leise, bevor er mir leicht zuzwinkert und den anderen nach draußen folgt.

Seine Worte verwirren mich, doch ich gehe den anderen trotzdem nach, einfach um Hagrids willen und außerdem hat mich niemand zurück zum Schloss geschickt. Draußen starre ich verdutzt auf den leeren Platz, wo ich eben noch unter dem wachsamen Blick des Henkers den Hippogreif zurückgelassen hatte. Dumbledore macht einen Kommentar über das Wetter und ich beschließe, dass es jetzt an der Zeit ist mich zu verdrücken. Also laufe ich nach einem kurzen Abschied zusammen mit Thunder wieder in Richtung des Schlosses.

Auf Höhe der Peitschenden Weide beginnt Thunder plötzlich zu knurren und ich ziehe die Augenbrauen zusammen. Ich will ihn am Nacken festhalten, doch bin zu langsam und muss zusehen, wie mein Hund in Richtung des alten Baumes davon jagt.

Verdutzt reibe ich mir die Augen, als er plötzlich verschwindet. Dann geht mir ein Licht auf, von diesem Geheimgang hatte ich Mal im Tagebuch meiner Mutter gelesen, auch wenn ich mich nicht mehr daran erinnere, wo genau er hinführt. Doch da ich Thunder wieder holen will, werde ich das wohl oder übel in wenigen Minuten herausgefunden haben.

Leise fluchend folge ich Thunder in den Geheimgang, wo keine Spur von ihm ist. Auch in der staubigen Hütte, in die ich nur wenige Minuten später gelange, ist von diesem Satansbraten eines Hundes nicht zu sehen und ich seufze leise, bevor ich ebenso leise nach ihm rufe. Doch alles was als Antwort zu mir zurückkommt, sind leise Schritte und Stimmen. In Ermangelung weiterer Ideen gehe ich einfach mit gezogenem Zauberstab in die Richtung der Schritte und bleibe erstaunt im Türrahmen stehen.

Meine Jahre in HogwartsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt