K A D E N
J O H N S O NDie Sonnenstrahlen fielen auf mein Gesicht und ließen mich meine Augen öffnen. Übel und Kopfschmerzen überkamen mich. Mit brummendem Kopf rannte ich auf wackeligen Beinen ins Bad, beugte mich über die Kloschlüssel und ließ alles raus.
Das Geräusch der Spülung ertönte, als ich mich an die Wand mit den kalten Fließen lehnte. Verdammt, was hatte mich zu der gestrigen Situation gebracht? Fuck! Warum hatte ich so viel getrunken? Warum? Wieso bist du so ein dummer Idiot, Kaden? - Ein Idiot, der bald Ryan ähnelte, wenn ich so weitermachte und ich wollte doch das genaue Gegenteil erreichen. Was war passiert? Ich hatte alles zerstört! - Alles!
Ich wusste nicht, wie lange ich auf dem Boden saß, doch plötzlich klopfte es.
„Kaden?"
Eindeutig Alison.
Alison Johnson
„Es ist alles okay, Alison, wenn du das fragen wolltest."
„Kaden, wende dich nicht schon wieder ab", sagte sie langsam.
Ich rollte mit den Augen, aber machte trotzdem die Türe auf. Ohne sie anzusehen, ging ich den Flur entlang.
„Kaden, was ist passiert? Warum hast du das getan?"
Immer dieselben Fragen, aber vielleicht hatte sie recht. Vielleicht musste ich darüber wirklich reden.
„Kaden, was ist der Grund?", fragte sie sanft, als ich in mein Zimmer lief.
„Wer der Grund ist", knurrte ich. „Ryan Evans."
„Ryan?"
„Ja, jetzt tu doch nicht so überrascht. Du weißt ganz genau wie der Kerl ist", sagte ich genervt und raufte mir das Haar.
Sie nickte und sah mich an. „Ich hör dir zu."
Ich seufzte. „Ich frage mich schon die ganze Zeit, warum ich all die Jahre mit ihm befreundet war."
„Sag das nicht. Ihr kennt euch, seit ihr kleine Kinder wart. Als ihr noch nicht einmal sprechen konntet."
„Menschen verändern sich", gab ich kalt von mir.
„Das tun wir doch alle." Ali sah mich mitfühlend an.
„Ich weiß, aber er ist der Badboy der Watson. Wie kann ich da mit ihm befreundet sein?" Fragend sah ich meine Schwester an. „Ich war so blind."
"Hm, ich dachte du hältst nichts von Titeln. Es zählt das, was innen steckt. Im Herzen." Meine große Schwester sah mich fest an.
„Ich weiß, aber ich habe schon so lange bei Ryan danach gesucht." Ich raufte mir die Haare und trat ans Fenster. „Ich will, dass Ryan damit aufhört. Gerechtigkeit kennt er nicht. Er behandelt alle Lebewesen wie Dreck. Vor allem die Mädchen. Ryan hat keinen Respekt."
„Du kennst ihn besser als wir alle und du weißt, dass das nicht stimmt", sagte sie entschlossen.
„Ach ja?", brüllte ich. "Wer hat meine Schwester dann vor all meinen Freunden bloßgestellt? Wer hat dich so behandelt, als hättest du keine Würde und Gefühle?"
Eine unangenehme Stille entstand, aber warum sollte ich die Wahrheit nicht aussprechen? Wieso sollte ich Ryan immer noch in Schutz nehmen? Es gab keinen Grund mehr ihn zu verteidigen.
„Du musst mich nicht verstehen", sagte ich schließlich.
„Der Kaden, den ich kenne, würde über diese Sache drüberstehen", sagte Ali mit festem Blick in meine Augen.
„Ich will aber nicht mehr so tun, als wäre es in Ordnung. Ich habe einen großen Fehler gemacht." Ich hatte keine Kraft mehr, um zu brüllen. Mein Kopf tröhnte wie verrückt.
„Okay", sagte sie. 2Ich respektiere das."
Dann entdeckte ich etwas in ihrem Blick, was ich auch in Blair's Blick entdecken konnte. Diese Befremdlichkeit...
Ein Hupen ertönte durch das offene Fenster.
„Ich muss los. Tyler wartet." Ohne mich noch einmal anzusehen, war sie verschwunden.
Ich seufzte und starrte aus dem Fenster. Ali umarmte Tyler, der sie küsste.
Tyler Price
„Ist alles in Ordnung?", fragte Tyler besorgt und strich ihr sanft über die Wange.
Ali schüttelte den Kopf. „Nein, Tyler." Ihre weinende Stimme war nicht zu überhören.
Ich trat vom Fenster weg und schmiss mich auf mein Bett. Sofort umschlangen Schuldgefühle meine Gedanken. Es war ja nicht nur Ryan's Schuld, das ich betrunken war. Nein, auch die von Blair, weil sie mich einfach nicht verstand. Hatte sie das je? Aber es war ein schreckliches Gefühl mich mit ihr zu streiten. Ich war der letzte Arsch und hatte Blair, die Watson und meine Familie enttäuscht. Ich fragte mich, was ich gestern in meinem Zustand alles getan und gesagt hatte. An das meiste konnte ich mich gar nicht mehr erinnern. Ich wusste bloß, dass ich die reinste Enttäuschung war.
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Aurora Black
Teen FictionSie ist eine Verführung und eine Gefahr - die Verkörperung der Schönheit und Stärke - auf ihr lastet ein Erbe, das sie nur annehmen kann, wenn sie sich der Dunkelheit hingibt... Aurora Black, die Tochter des gefürchtetsten Mannes der Welt. Sie sagt...