Surfen

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K A D E N
J O H N S O N

Wir stiegen von meinem Motorrad ab, nachdem wie noch kurz bei mir und Lewis waren, um uns unsere Surfbretter zu holen und uns eine Badehose anzuziehen.

In Badehose liefen wir auf Jamie Crown und Ethan Locke zu, die ebenfalls eine Badehose anhatten. Einen Surfanzug brauchten wir heute nicht. Dazu war es viel zu heiß. Die Sonne Floridas knallte auf unsere Köpfe.

„Ey jo, was geht?", fragte Jamie und wir machten einen Handschlag. „Und du warst... Luwis?"

Etwas schüchtern stellte mein Schützling sich hinter mich und verbesserte: „Lewis."

„Aha", sagte Jamie und klopfte ihm schließlich auf die Schulter. „Kannst du surfen?"

Lewis nickte schüchtern.

„Natürlich kann er das", sagte ich und klopfte Lewis ebenfalls aufmunternd auf die Schulter.

„Okay, dann kommt!", rief Ethan und joggte auf ein paar Handtücher zu, die irgendwo hinten im Sand lagen.

Auch Jamie joggte voraus.

„Kaden", flüsterte Lewis.

„Was ist?", fragte ich.

Lewis schluckte. „Ähm ich... was ist, wenn sie mich nicht akzeptieren?"

„Warum sollten sie das denn tun?", fragte ich, ging in die Knie und legte ihm die Hand auf die Schulter.

„Weil ihr drei und Ryan eben die Coolen in Miami seit." Seine Antwort kam zögernd.

„Ach, ist das so?"

„Natürlich, was denkst du denn?"

Ich schwieg für ein paar Sekunden, sagte dann aber schließlich: „Hör zu, du bist ein toller Junge. Verstell dich nicht und alles wird gut. Okay?"

„Okay", nickte er. Lewis nahm seinen Mut zusammen und stapfte schließlich mit seinem Surfbrett durch den Sand auf Jamie und Ethan zu. Er sagte irgendetwas zu den beiden und die gaben ihm lachend High-Five und die Faust.

Ich grinste und war stolz auf ihn. So musste es sein. Ich war glücklich, wenn ich anderen half und ihnen ein Lächeln ins Gesicht zaubern konnte.

Als ich auch endlich bei den dreien war, sagte Jamie: „Wer als letztes im Wasser ist, ist ein Fisch!"

„Ach ja?", brüllte Ethan. "Immer noch so kindisch wie früher? - Das ergibt nämlich gar keinen Sinn!" Er sprintete mit seinem Surfbrett Jamie nach.

Dann raste auch schon Lewis mit seinem Surfbrett los.

Und ich? - Tja, ich ließ mir etwas Zeit und rannte langsamer, da ich sonst viel zu schnell wäre und Lewis eingeholt hätte. Ich wollte, dass er gewann.

Ein paar Augenblicke später, als Lewis im Wasser war, rannte auch ich ins Meer.

„Du Fisch!", brüllte Jamie, nahm Wasser in den Mund, gurgelte und spukte mir den Wasserstrahl schließlich ins Gesicht.

Sein Ernst? Grinsend schwamm ich auf ihn zu, was etwas schwerer ging, da mein Surfbrett am Fuß befestigt war. Deswegen konnte Jamie aber auch nicht schnell genug wegschwimmen, weshalb ich ihn erst einmal tunkte.

 Deswegen konnte Jamie aber auch nicht schnell genug wegschwimmen, weshalb ich ihn erst einmal tunkte

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Nachdem wir wie kleine Jungs gespielt hatten, warteten wir nun auf die perfekten Wellen. Wir saßen auf den Surfbrettern und schauten gen Horizont.

„Die da hinten wäre gut", meinte Lewis.

„Hey Lewis, du hast ja Ahnung", sagte Jamie beeindruckt und wuschelte ihm durch's Haar, wodurch er auf Lewis Mund ein Grinsen hinterließ.

Wenn Jamie nicht so oft bei Ryan war, wurde er zu einem besseren Menschen. Andere Leute beeinflussten einen und konnten einen ins Negative verändern, was man selbst gar nicht merkte. Ich sprach aus Erfahrung. Vielleicht war ich deshalb in letzter Zeit so aggressiv gewesen.

Wir legten uns auf die Bretter und paddelten über die kleineren Wellen, bis wir der großen Welle schließlich ganz nah waren. Sie rollte in einem ernorm hohen Tempo auf uns zu. Das war eine überdurchschnittliche große Welle.

„Go!", brüllte ich und zu viert standen wir auf, als der perfekte Zeitpunkt da war.

Im richtigen Augenblick stellte ich mich auf's Brett und spannte meine Muskeln an, um das Gleichgewicht zu halten. Ich fuhr über die Welle, die in meinen Ohren rauschte. Meine Freunde und ich jubelten vergnügt. Es war das perfekte Gefühl. Eine Mischung aus Adrenalin und Freiheit. So fühlte es sich an, die Welle zu beherrschen.

Jeder von uns hatte sich halten können und so ritten wir auf der Welle, bis der Sand vorne im flachen Wasser unsere Bretter stoppte. Wir klatschten uns ab.

„Ein großes Ding!", rief Jamie.

„Gut gesurft", sagte ich zu Lewis, der glücklich grinste.

„Ja, Respekt! So gut konnte ich noch nicht surfen, als ich so alt war wie du", sagte Ethan anerkennend.

Lewis Grinsen wurde nur noch größer und er errötete leicht.

„Na, du warst als kleiner Junge ja auch ein Spargel!", rief Jamie lachend.

Ehe Ethan ihn freundschaftlich angreifen konnte, wurde Jamie von einer Welle überrollt.

Aurora BlackWo Geschichten leben. Entdecke jetzt