Keine Lust

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A U R O R A
B L A C K

"Ich muss jetzt los!", rief ich durch die Türe, die ich soeben schwungvoll aufgerissen hatte. Es war das Gemach meiner 16 jährigen Cousine Alice Jones, die Tochter von Harry Jones (meinem Onkel und Daddy's Schwager). Es war der Harry, der in Haft war. Deswegen ist Alice zu uns gekommen, weil sie ihren Dad Harry unterstützen wollte. Aber den hat sie jahrelang nicht gesehen, da er in Russland kämpfte. Und ich glaubte Alice hasste ihn dafür. Na ja, ich konnte es ihr nicht verübeln.

"Wohin?", schoss es Alice aus dem Mund.

"Zu so nem bescheuerten Footballspiel", gab ich stöhnend von mir und schrieb der nervigen Kim Harris zurück, die mich damit aufregte, wo wir uns treffen würden.

"Dein Ernst und da fragst du mich nicht, ob ich mit will, Croft?", rief sie hysterisch zurück.

"Glaub mir du hast Glück, das dir das erspart bleibt. Falls die Wolves, unere Mannschaft, überhaupt gewinnen sollte, gibt's noch so ne langweilige Party. Also, sei froh, dass du nur die Nichte von Braden bist. Aber ich, seine Tochter, muss meinen Ruf verbessern und bla bla bla."

Sie starrte mich kurz an, sagte dann aber: "Ich komm mit."

"Ernsthaft? Ich würde alles dafür tun hier zu bleiben." Verstörend blickte ich meine ahnungslose Cousine an. "Dumme Teenager, tanzen, verschwitzte Spieler, lautes Grölen. Sicher, dass du das willst?"

Sie nickte. "Ich war noch nie unter so vielen Leuten und das Beste dabei ist: Keine Bodyguards!"

Stimmt. Seitdem ich den französischen Mafiaboss Jean-Pierre getötet hatte, durfte ich auf freiem Fuß sein, was Mason mir gestern Abend von Daddy berichtet hatte. Ich glaubte, dass das der beste Tag meines Lebens war. Außerdem durften wir keinen Verdacht schöpfen, dass ich die Tochter des RCOD Königs bin, da ich ja neulich Jean-Pierre ermordet hatte. Also, logisch.

"Okay, dann komm halt mit", gab ich nach. Begleitung würde mir bei all den Pissern guttun.

"Du sagtest, es gibt eine Party", fragte sie kritisch und ließ ich ihren Blick von meinem Kopf bis zu meinen Füßen kritisch wandern.

"Was denn?", fragte ich und sah nun auch an mir herab. Designerturnschuhe, zerissene Jeans und ein weites schwarzes T-Shirt. "Ist alttagstauglich", gab ich schulterzuckend von mir.

"Das ist aber deine erste Party, du Lara Croft!", sagte sie protestierend und verschränkte die Arme. "Ich zieh mich jetzt um du suchst dir gefälligst ein geiles Kleid aus, wo jeder auf dich schauen wird."

"Ich will aber keine wandelnde Discokugel sein, die alle blendet."

Alice verdrehte ihre Augen und schob mich raus. "Zieh dich jetzt um, Croft!" Sie knallte die Tür zu.

Ich hasste es, wenn man mich rumkommandierte! Aber Alice war meine kleine Cousine. Das hieß, sie war meine Familie. Also, tu ihr den Gefallen, Aurora. Wenn es sie das glücklich machte.

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"Bist du auch mal fertig? Tick Tack!", rief ich schon wieder hinter der Türe. Es waren 20 Minuten verstrichen, seitdem Alice mir befohlen hatte, mich umzuziehen. Und jetzt wartete eine genervte Aurora vor der Türe ihre 16 jährigen Cousine.

Aurora BlackWo Geschichten leben. Entdecke jetzt