Kostbares Wissen

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K A D E N
J O H N S O N

Es war das Weinen einer Frau, was mich umbrachte.

Es war die Hand in den schwarzen Handschuh gesteckt, nach der ich mich sehnte. Zu der ich wollte.

Dann hörte ich ein weiteres Weinen. Das Weinen eines Babys. Mein Weinen.

"Mom und Dad lieben dich", sagte die Frauenstimme, die weinte und an ihren Tränen erstickte. Sie kam mir so vertraut vor.

"Pass auf dich auf", sagte die Stimme eines Mannes. Des Mannes, dessen Hand in dem schwarzem Handschuh steckte.

Schweißgebadet schreckte ich hoch. Ich keuchte und mein Atem war unregelmäßig schnell. Angst überrollte mich. Dieser Traum würde mir wohl für immer meinen Schlaf rauben... Ich hatte nicht die Macht, keine geringste Chance gegen den Traum anzutreten. Auch wenn ich es nicht zugeben wollte, dieser Traum war ein Teil von mir... Bei diesem Gedanken lief es mir eiskalt den Rücken herunter.

Ich ging meiner morgendlichen Routine monoton nach und lief schließlich nach unten, wo mich Ali, Mom und Dad am Tisch erwarteten.

"Guten Morgen, Schatz", strahlte Mom mich an und drückte mir einen Kuss auf die Stirn, als ich sie umarmte.

Ich schnappte mir einen Apfel vom Tisch und zog mir meine Lederjacke über. "Ich muss los!", rief ich, als aus der Türe trat, mich auf mein Motorrad schwang und davonfuhr.

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Ich kam in einem abgelegenem Viertel Miamis an. Die Sonne stand ohne die Hinderung der Wolken hoch über mir und brannte auf der Haut. Ich stellte mein Motorrad vor einer Halle ab und trat in diese ein. Ich hörte Kampfschreie und die Laute der Boxhandschuhe. Man, hatte ich das vermisst. Ich war ewig nicht mehr hier gewesen. Warum, konnte ich selbst nicht beantworten.

"Ey jo Kaden, was geht Bro?!", rief Dean laut und kam mit schnellen Schritten auf mich zu. Er zog mich in eine feste Umarmung. "Hab dich ja seit Ewigkeiten nicht mehr gesehen, man!"

 "Hab dich ja seit Ewigkeiten nicht mehr gesehen, man!"

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Dean

"Hab dich auch vermisst, Bro", sagte ich und klopfte ihm freundschaftlich auf die Schulter. Dean war seit meiner Kindheit mein Mentor. Er war wie ein großer Bruder für mich und mein Kampflehrer, seit ich denken konnte. Ich war seit Jahren nicht mehr hier im Kampfclub gewesen. Keine Ahnung, aber seit das mit dem Traum war, fühlte sich diese Halle bedrückend an, was ich jetzt gerade zu ignorieren versuchte.

Der Anblick der Halle war vertraut und als ich die Kinder hier sah, wie hart sie trainierten, musste ich an meine damalige Zeit denken. Mom hatte erzählt, dass ich schon seit ich ein Baby war, stark und Adrenalin geladen war. In dem Club, wo man die unterschiedlichsten Kampfsportarten lernte, hatten mich Mom und Dad geschickt. Auch Dean sagte, dass ich schon immer die Ausnahme unter den anderen Kindern war. Er sagte, mein Kampfgeist war angeboren. Woher, wusste ich allerdings nicht.

Aurora BlackWo Geschichten leben. Entdecke jetzt