Sich selbst verlieren?

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K A D E N
J O H N S O N

Die hübsche Villa mit dem rießigen Pool und den Palmen war nicht weit von meinem zu Hause entfernt.

Ich hielt in der Einfahrt vor den vielen Garagen, wo die Autos ihres Dads thronten. Vanessa nahm den Helm ab und stieg von dem Motorrad hinunter. Ich begleitete sie noch bis vor die Türe. Auf dem ganzen Weg sagte Vanessa nichts. Aber warum? Was war mit ihr los, denn das passte nicht zu ihr. Dieses Schweigen von ihr war seltsam.

Als Vanessa die Türe aufmachte, fragte sie: „Kannst du noch mit hoch kommen?"

„Ich - ähm - " Was sollte ich darauf antworten?

„Bitte." Flehend sah sie mich an.

Damit bekam sie mich. Das wusste Vanessa nur zu gut. Also trat ich ein. Ich war schon oft bei Vanessa und ich fragte mich, warum wir in letzter Zeit so wenig unternahmen. Aber man veränderte sich und lebte sich auseinander. Das war eine Tatsache, die ich manchmal nur schwer akzeptieren wollte. Sonst war es immer still in Vanessa's Villa, weil ihr Dad wie meiner sehr viel arbeitete. Ihre Mom war nicht da, weil sie sich von ihrem Dad scheiden ließ, was ich irgendwie auch verstand. Ich mochte Vanessa's Dad auch nicht besonders.

Heute hörte man, wie jemand die Treppe hinunter kam. Normalerweise war Vanessa's Dad auch um diese späte Uhrzeit noch in Clubs, wo er nun ja...

„Aua!", rief jemand und fluchte.

Vanessa machte erschrocken das Licht an. Wir erblickten eine Frau, die sich den Knöchel rieb. Und von dem was diese Frau anhatte, konnte man sich errechnen, was sie hier tat.

„Ach, ich muss immer so ungeschickt sein", plapperte sie drauf los. „Ach, und hi Vanessa."

„Verschwinden Sie!", fauchte Vanessa und zeigte zu der Türe.

„Natürlich." Sie senkte den Kopf und tapste schließlich nach draußen.

„Eine Hure von meinem Dad", gestand Vanessa mit rotem Kopf.

Ich antworte nichts und begleitete sie nach oben. Und da trafen wir auch schon auf Vanessa's Dad. Genauer gesagt im Bademantel...

„Dad!", rief Vanessa hysterisch.

Mr West blickte auf mich. „Oh, entschuldige Vanessa." Er zwinkerte seiner Tochter zu und sagte: „Also, viel Spaß."

Vanessa wurde so rot wie eine Tomate und schlug sich mit der Handfläche gegen die Stirn, als ihr Dad wieder in sein Schlafzimmer verschwand und man das Gekreische von Frauen hörte. „Oh mein Gott, das tut mir so leid! Es ist mir so peinlich!"

Vanessa West war also zum allerersten Mal etwas peinlich und dann gan sie es auch noch zu. Ich wusste nicht, ob ich das gut oder schlecht finden sollte.

„Das ist in Ordnung", beruhigte ich sie und schob sie weiter nach oben. Aber ich musste nur an eins denken. Ihr Dad dachte tatsächlich, dass wir es oben... na ja... treiben würden, weil er es von Vanessa gewohnt war, dass sie viele Kerle nachts herbrachte. Doch wie viele waren es? Waren es wirklich so viele? Vanessa nahm sich ihren Dad als Vorbild und das war für sie mehr als nur schädlich. Ich machte mir Sorgen um sie. Das musste aufhören. Ich war ihr bester Freund und würde ihr helfen. Vanessa hatte keine Geschwister und auch sonst nicht wirklich gute Kontakte zu der Familie. Ich konnte nur erahnen wie schlecht es Vanessa ging.

Sie öffnete die Türe zu ihrem Zimmer.

Vanessa's Zimmer war wunderschön, aber vielleicht doch etwas zu übertrieben

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Vanessa's Zimmer war wunderschön, aber vielleicht doch etwas zu übertrieben. Aber so war sie halt und deshalb mochte ich sie.

Vanessa legte sich auf ihr Bett und starrte die Decke an. Ich setzte mich an die Bettkante und sah sie einfach nur an. Irgendetwas lag ihr auf dem Herzen, das spürte ich.

Und dann sprach sie auch schon: „Weißt du manchmal - manchmal habe ich einfach das Gefühl, das - das ich keine Ahnung habe wer - wer ich bin... Ich - ich weiß das hört sich komisch an." Sie starrte auf die Decke.

„Nein, das tut es nicht", verneinte ich und konnte sie nur allzu gut verstehen. Es war dunkel und ich konnte außer den Umrissen ihres Gesichtes auch ihre nassen Augen erkennen. Nur die Straßenlaternen leuchteten durch das offene Fenster.

„Ich weiß nicht... wer ich sein will", schluchzte sie. „Ich - ich fühle mich so - so verloren. Verdammt!"

Ich wusste nicht was ich noch sagen sollte. Ich legte meine Hand auf ihre und wartete, bis sie die Augen schloss. Das schlimmste Gefühl war, wenn man sich selbst verlor und ich konnte nur rätseln, ob das bei Vanessa gerade der Fall war.

Schließlich stand ich langsam auf, schloss leise die Türe und schlich die Mamortreppe hinunter.

„Schon fertig?", fragte eine Männerstimme, als ich unten ankam.

Ich blieb stehen und blickte mich um. Mr West saß auf einer Couch aus Leder und nippte an einem Whiskeyglas.

„Was? Nein, Mr West. Wir haben nicht - wenn sie das glauben. Ich bin ein guter Freund von ihrer Tochter, Sir."

„Wie ist dein Name?", fragte er interessiert und schwenkte das Glas hin und her.

„Kaden Johnson", antwortete ich knapp. Ich mochte Mr West nicht. Er steckte Vanessa Geld zu und kümmert sich nicht wirklich um sie. Noch nie war Mr West auf einem Elternabend, einem Auftritt der Cheerleader oder sonst zu irgendetwas was mit seiner Tochter zu hatte, aufgetaucht. Kurz und schmerzvoll gesagt: Er interessierte sich nicht für sein Kind so wie viele andere Eltern, die ihre Kids auf die Watson schickten. Das war die Schattenseite von dem vielen Geld. Es verbitterte einen und man wurde dadurch einsam und unglücklich. Wenn ich könnte, würde ich immer den normalen Weg nehmen und daraus etwas Bedeutendes machen, was ich ganz alleine geschafft hatte. Meine Eltern waren großartig und versuchten Ali und mich so normal und bescheiden wie möglich zu erziehen, aber eine Familie konnte nun mal, das war sie war und für was sie stand, nicht einfach so ablegen. Es war der Titel und der Ruf. Manchmal fragte ich mich auch warum ich? Wieso war ich der Mensch, der in Luxus lebte und irgendwo anders auf der Welt Menschen verhungerten und wegen Kriegen starben? Oft fühlte ich mich schlecht, da beispielsweise die Klamotten, die ich trug für viele Menschen Monate an kostbarem Essen war. Aber vielleicht war genau das meine Aufgabe: Anderen Menschen zu helfen.

„Johnson... Johnson, ja kann sein, dass ich schon von dir gehört habe", murmelte Mr West nach einer Weile.

Also bitte, ich hatte mit Vanessa im Sandkasten gespielt.

Er legte ein herzliches Lächeln auf seine Lippen. „Du bist ein guter Junge, Kaden."

„Danke, Sir."

„Na geh schon", erwiderte er freundlich.

Na, was haltet ihr jetzt von unserer Queen V und ihrer Familie?

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Na, was haltet ihr jetzt von unserer Queen V und ihrer Familie?

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Aurora BlackWo Geschichten leben. Entdecke jetzt