Disturbed Feelings

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"Versuch fürs erste einfach nur die Flasche umkippen zu lassen." riet Sehun Aidae und machte es ihr vor.
Aidae raufte sie verzweifelt die Haare und schüttelte den Kopf.
"Feuer und Wasser waren noch einfach, aber Luft lässt mich eben verzweifeln."
Ich lachte und setzte mich zu den beiden an den Tisch.
"Konzentrier dich einfach, stell dir vor alles um dich besteht aus kleinen und feinen Luftströmen und du schappst dir einen, reißt ihn aus seiner Bahn und zielst ihn auf die Flasche." erklärte Sehun ihr und stellte die Flasche wieder richtig hin.

Aidae sah die Flasche an, als wäre es eine viel zu schwere Matheaufgabe, mit der sie nicht klar kam, nur konnte ich ihr bei dieser nicht helfen.
Das einzige was ich konnte, war es die Flasche schmoren zu lassen, aber dafür hätte ich wohl einen unnötigen Alarm ausgelöst und würde riskieren, dass man Aidae entdecken würde, außerdem wäre Sehun mir ein Leben lang um die Flasche sauer.

"Chanyeol, du störst die Ruhe, gehst du bitte wieder?" Sehun sah mich mit hochgezogener Augenbraue an, während Aidae versuchte unsichtbare Luftströme aus ihrer Bahn zu bringen.
Tatsächlich wackelte die Flasche, kippelte, aber kippte nicht um.
Aidae gab einen angestrengten Laut von sich, als die Flasche wieder stand und machte sich wieder daran.
Das von wegen ich störte ihre Konzentration.
Sie war mehr auf das Objekt vor sich beschäftigt, als mich mitzubekommen, genau genommen ignorierte sie mich.
Was jedoch nichts neues war.
Es hatte mich gestern schon überrascht, dass sie mich nicht ausgeblendet hatte, aber da ging es um etwas wichtiges, was sie unmöglich ausblenden konnte, also zählte es nicht.
Dennoch hat sie mich nicht abgewehrt, als ich einen Arm um sie gelegt habe.
War das vielleicht ein Zeichen, dass sie mir unsere Nacht vergeben hatte?
Doch wenn es danah ging müsste ich auch sauer auf sie sein, sie hätte mich aufhalten können, es war nicht nur meine Schuld.
Bei sowas wie Sex hatten immer zwei Schuld und das waren ohne zweifel Aidae und ich, egal wie sie es drehen und wenden mochte, wir beide hätten uns aufhalten sollen, hätten es stoppen sollen, wenn sie mich deshalb hasste, bitte.
Es tat weh, aber ich war mir keiner Schuld bewusst.

"Das ist meine Wohnung, da werde ich doch von dir wohl nicht gesagt bekommen, ob ich gehen oder bleiben soll." machte ich Sehun klar und nahm mir etwas zu trinken, bevor ich mich von den beiden weg auf das Sofa setzte und Aidae dabei zusah, wie sie konzentriet versuchte die Flasche vor sich umzukippen.
Immer wieder wackelte sie, aber sie schaffte es nicht sie umzuschmeißen.
Sehun zeigte sich weniger geduldig, wie Aidae, die die Flasche anstarrte, als wäre sie etwas, was sie da nicht stehen haben wollte, während sie wackelte und wackelte, aber sich nicht mehr tat.
"Okay. Was hast du sonst immer gemacht, wenn du deine Fähigkeiten trainiert hast?" harkte er bei Aidae nach.
Sie zuckte mit den Schultern.
"Das weiß ich nicht. Aber immer wenn sie das erste mal aufgetreten sind, dann war ich wütend auf jemanden oder etwas." erklärte sie dem vor sich am Tisch.
Sehun nickte.
"Sowas wie ein Energiestau." schloss er und schippste mit den Fingern.

Aidaes Haare wurden durch eine Windböhe einmal komplett durcheinander gebracht.
Ich begann die Dummheit und lachte, den Blick den ich von Aidae bekam, wies mir, dass ich ja nicht zu lachen hatte. Ich verstummte wieder und sah seufzend von ihr weg.
Jetzt wurde mir in meinen vier Wänden sogar schon das Lachen verboten, das konnte ich absolut nicht fassen.

"Wir müssen diesen Stau lösen, damit du ohne Probleme auf die Fähigkeit zugreifen kannst, so war es doch mit den anderen beiden auch, oder?" fragte Sehun Aidae weiter.
Ich hörte, wie sie einen zustimmenden Laut von sich gab.
"Chaneol?"
Ich hob meinen Blick wieder in die Richtung der anderen beiden und sah Sehun erwartungsvoll an.
"Mach mal irgendwas, damit Aidae wütend wird.
Bei ihren Haaren scheint sie nichts aufzuregen."
Aidaes Haare kamen mittlerweile einem Wischmob gleich, den sie wieder ordentlich richtete.
Sie lachte auf und sah mich mit gehobener Augenbraue an, während ich mir etwas raus suchte, bei dem ich wusste, dass es sie auf die Palme bringen würde.
"Ich hab mit Zaria geschlafen, mehrmals." beichete ich ihr.
Sie plüsterte sich auf und ich realisierte, dass ich meine Worte schneller über die Lippen gebracht hatte, als ich denken konnte.

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