Die erste Nacht auf Ignis verging wie im Flug.
In Chanyeols himmlischem Bett hatte ich so gut und so lange geschlafen, wie schon lange nicht mehr.
Dadurch dass das Licht aus war und die Fenster von dunklen Vorhängen zugehangen waren, konnte nur wenig Tageslicht in den Raum drängen.
So kam es, dass ich nicht mal mitbekam. wie Chanyeol wach wurde und es zum Frühstück läutete.
Er hatte sogar versucht mich wach zu bekommen, aber ich hatte nicht reagiert und er nicht wollte, dass ich ihn den Rest des Tages deshalb zu muffelte, ließ er mich in Ruhe weiter schlafen und machte sich allein auf den Weg zum Frühstück.
Als ich dann wirklich wach wurde und merkte, dass mein Kuscheltier sich verflüchtigt hatte, staunte ich nicht schlecht und raste danach erstmal ins Bad um meine tägliche Erinnerung an das kleine Leben in mir loszuwerden, bevor ich durch das Zimmer streunte dann durch das Zimmer.
Auf dem großen Schreibtisch fand ich eine eilig geschriebene Notiz von ihm, dass er beim Frühstücken sei und er mir mit Sicherheit etwas mitbringen würde.
Den Saal sollte ich nicht versuchen allein zu suchen, da ich bei meinem mangelnden Sinn an Orientierung wohl nur in einer ganz anderen Ecke herauskommen und er würde mich am Ende nie wieder finden.Lächelnd las ich den Zettel und blickte mich danach ein wenig unschlüssig im Zimmer um.
Ich hatte keine Ahnung wann Chanyeol hier wieder auftauchen würde oder wie lang er schon weg war und viel Beschäftigung schien ich hier auch nicht vorfinden zu können.
Mein Magen begann zu knurren und ich betete zu allen Mächten, dass Chanyeol unter Frühstück für mich auch eine große Menge an Kapellas verstand, wenn nicht dann wäre ich ihm den Rest des Tages so sauer, wie Sani gestern auf ihren großen Bruder.
Während mir mein Vorhaben für die nächsten Sekunden in den Kopf schoss, dachte ich darüber nach ob Sani sich wohl wieder beruhigt hatte, während ich mir ein paar Sachen aus dem großen Schrank sammelte.
Chanyeol hatte ihn gestern nach dem Essen noch ein geräumt.
Die Wenigen Sachen, die wir von Acqua mitgebracht hatten, wirkten in der Masse an Platz, die der Schrank mit seinen Schiebetüren hatte, ein wenig verloren.Solange Chanyeol noch nicht hier war, hatte ich die Chance das große Bad einmal für mich einzunehmen und legte meine Sachen auf eines der kleinen Regale, bevor ich mich umsah und überlegte ob ich als erstes die Wanne oder die Dusche ausprobieren sollte.
Beides sah wirklich verlockend und einladend und nach purer Entspannung aus.
Kurz überlegte ich, fand es aber besser schnell und entspannend zu duschen, als für eine unbestimmte wunderbare Zeit im warmen Wasser vor mich hin zu brühen und die Gedanken walten lassen, zumal ich nicht mal wusste, wann Chanyeol es mal wieder übrig hatte nach mir zu schauen.
Ich schritt durch das Bad zu der kleinen Kommode, auf der ich Gestern die ganzen kleinen Fläschchen habe stehen sehen, unter denen auch bestimmt etwas dabei war um sich und die Haare zu waschen.
Doch wie ich es mir bereits denken konnte, war die Schrift auf den ganzen kleinen Flaschen eine andere als die, die ich gewohnt war.
So war es auf Acqua auch gewesen, als ich den einen Morgen mit Chanyeol und Baekhyun frühstücken gegangen bin.
Die Schrift erinnerte eher an Simlish und lesen konnte ich das bestimmt nicht, obwohl ich mein halbes vierzehntes Lebensjahr damit verbracht hatte ohne Ende Sims zu spielen.Ich nahm eine der unzähligen kunstvollen Fläschchen in die Hand und schloss kurz meine Augen, versuchte das gleiche, als würde ich eine andere Sprache sprechen.
Fieberhaft versuchte ich mir vorzustellen, wie ich die Buchstaben dieser Sprache lesen könnte und würde und wie sie für mich aussahen.
Einen kurzen Moment später öffnete ich auf gut Glück meine Augen und konnte förmlich sehen, wie sich die merkwürdigen Buchstaben zu welchen zusammenschoben mit denen ich vertraut war und die ich lesen konnte.
Überrascht stellte ich fest, dass ich nicht mal falsch gegriffen hatte.
Im Gegenteil ich hatte Duschbad mit Kapellas in den Händen gehalten und lächelte zufrieden, suchte mir aber noch etwas für meine Haare heraus und hoffte dass es da auch in diesem ganzen Gemenge etwas mit meiner neuen Lieblingsfrucht gab.
Das Glück lag heut ganz auf meiner Seite und mit einem munteren Summen zog ich die große Tür zu der gigantischen Dusche auf und stellte die beiden Fläschchen rein.
Bevor ich mich jedoch unter das warme Wasser stellen konnte, suchte ich mir noch ein paar Handtücher aus einem der Schränke im Bad und legte sie mir an die Dusche, zog mich schließlich aus und kam dann endlich dazu die überdimensional große Dusche für mich einzunehmen.
