Set A Plan

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Der Kuss war vergessen, als Zaria in der Tür stand und nach ihrem erschrockenem Gesichtsausdruck von dem was sie erlebt oder gehört oder gesehen hatte, interessierte sie es wohl auch wenig, was eben zwischen Chanyeol und mir geschehen war.

Mir raste für den Bruchteil der Sekunde noch ein wohliges Kribbeln durch den Körper, so wie es damals immer war, als Chanyeol mich geküsst hatte, als wir noch zusammen waren und alles unbeschwerter und einfacher war als jetzt.
Doch das zerstörte Zaria mit ihrem nächsten Satz:
"Aidae, sie haben deine Mutter hergebracht."

Mir war danach augenblicklich das ganze unterirdische Bauwerk abzufackeln, in dem wir uns befanden.
Ich wollte jeden einzelnen der Menschen der Red Force tot wissen, mir gleich ob es mich zu einer Massenmörderin machen würde oder nicht.

"Aidaes Mutter?!" Chanyeol klang genauso ungläubig und zweifelnd, wie ich es nicht besser hinbekommen hätte.
Zaria nickte ohne zu zögern und ich suchte ihren Körpern nach Zeichen ab, die vielleicht darauf hindeuteten, dass sie lügen würde, aber nichts der gleichen.
Sie klang toternst und sah toternst aus.
Ich schüttelte meinen Kopf.
"Das kann nicht sein." murmelte ich und schlang meine Arme um mich.
Sie konnten meine Mutter nicht hier her bringen.
Aber wenn man es anders betrachtete, ihre neue Liebschaft war eines dieser Schweine was dafür Schuld war das unschuldige Lebewesen sterben mussten, die dazu noch mächtiger waren als jeder normale Mensch auf diesem Planeten.
"Es tut mir so leid, Aidae, aber ich habe sie eben selber gesehen und reden hören und ich muss sagen, dass deine Mutter ein richtiges Miststück ist, so wie sie über uns geredet hat."
Für die Worte wollte ich Zaria nicht an die Gurgel gehen, ich wusste dass meine Mutter nicht mehr ganz dicht war, nachdem sie sich von Appa getrennt hatte.

Chanyeol wurde hellhörig.
"Sie weiß von uns?" harkte er nach.
Zaria nickte.
"Es schien als wisse sie über unseren Konflikt und über das was wir sind bescheid." sprach sie leise.
"Sie wollen sie nutzen, um Aidae aus ihrem Schutz zu locken, sie denken, dass es sich weich machen wird."
Ich schüttelte den Kopf und lachte bitter auf.
"Die bekommen mich hier nicht heraus.
Meine Mutter ist mit einem dieser Arschlöcher hier zusammen, seit dem hat sie es sich bei mir verscherzt." brummte ich und starrte auf meine Beine.

Sie hatten es echt fertig gebracht meine Familie mit in die Sache rein zuziehen, dass ich nicht an mir experimentieren lassen wollte.
Dass man mich versteckte.

"Aidae, es tut mir noch mehr leid, aber sie haben deine Mutter so manipuliert, dass sie denkt, dass wir die Monster sind, die die Menschen auf unseren Planeten angegriffen haben, sie denkt dass es gut ist, dass die Red Force an uns experimetiert um mögliche sinnlose gefahren zu vermeiden." erklärte Zaria mir in aller Ruhe, während ich nur noch um mich schreien und schlagen wollte.
In mir gab es ein geteiltes Ich.
Das eine Ich wollte zu meiner Mutter rennen und ihr klar machen, dass die Luminara und die Umbras keine Monster waren, es wollte sie anbrüllen und wieder zur vernunft bringen, während das andere Ich wie ein kleines Kind weinte und sich einfach nur in die Arme der Mutter werfen wollte.
Zur gleichen Zeit wollte ich von ihr aber auch nichts mehr wissen.
Sie war eine riesige Gefahr für mich geworden, seit sie mit diesem komischen Kerl von der RF zusammen war.

Tränen rangen über meine Wangen und ohne zu zögern zog Chanyeol mich in seine Arme.
"Wir haben keine Zeit mehr, sie machen einen Ausruf an Aidae gerichtet und wenn sie sich in drei Tagen nicht meldet, werden sie jedes Zimmer einzeln durchsuchen, bis sie sie haben und dann wird es nicht einfach für sie."
Ich krallte mich nur noch mehr an Chanyeol fest.
Sie sollten meine Mutter nicht als manipuliertes Druckmittel nutzen, das war krank.
"Ich versuch mir was einfallen zu lassen." Chanyeol strich durch meine Haare, aber wirklich beruhigend wirkte dies nicht auf mich.

Ich hob den Kopf von Chanyeol und sah in Zarias rote Augen.
"Haben sie meiner Mutter weh getan?" fragte ich vorsichtig und wischte mir eine Träne aus den Augen.
Sie schüttelte den Kopf.
"Sie war wohl auf und hat mit einer Gruppe Wachen und Professoren geredet, während sie wirklich überfordert gewirkt hat.
Aber über uns hatte sie ihre klare eingetrichterte Meinung.
Wie auch immer deine Mutter drauf war, ich bezweifle, dass sie Chanyeol je als Monster bezeichnet hat."
"Sie mochte Chanyeol und die anderen sechs auch." erklärte ich ihr.
"Jetzt offensichtlich nicht mehr." murmelte Chanyeol und ließ langsam von mir ab.

Er stand auf und fuhr sich durch seine Haare.
"Wir müssen weg und das am besten innerhalb der nächsten drei Tage." machte er klar.
"Ich habe den Knopf dank Jiaer und Jaebum gefunden, die Luminara und Umbras sind fluchbereit, egal ob oben oder unten, wir können jederzeit abhauen." sprach Zaria weiter.
Chanyeol nickte.
"Ich muss Jaebum beschei... vermutlich weiß er es schon und sagt Tao bescheid, dass die anderen ihre Leute vor dem Gelände hier ausbreiten sollen." murmelte er.
"Aber sie werden in den nächsten Tagen grade wegen Aidae alles ganz genau bewachen, was machen wir da?" fragte Zaria, während ich mit meinen Fingern spielte und nicht im Begriff war klar zu denken.
Meine Mutter war hier und sie redeten davon wütende Luminara und Umbras auf die Soldaten hier loszulassen?
Sie würden im Eifer des Gefechts meine Mutter gleich mit umsäbeln.
Ich hielt zwar nicht mehr viel von ihr, aber das hieß nicht, dass man sie umbringen musste.
"Was ist mit meiner Mutter?" fragte ich leise und sah zwischen den beiden Icalor bei mir hin und her.
"Ich kann ihr Gesicht durchgeben lassen, dann wird sie bestimmt sicher mit herausgebracht, aber ich weiß nicht, ob sie sich retten lassen würde." stellte Chanyeol auf.
Da hatte er recht.
Bei dem was Zaria von ihr erzählt hatte, würde sie sich von keinem Luminara anfassen lassen, selbst wenn er ihr das Leben retten würde.

"Ich weiß, wie wir Aidae hier raus bekommen, aber ihr beide werdet dazu auf der Stelle nein sagen." warf Chanyeol ein und sah mich aus Augen mit einem zerrissenem Ausdruck an.
"Wie?" fragte Zaria vorsichtig und lehnte sich mit verschränkten Armen gegen den Türrahmen.
"Ich hab euch von der einen Icalor erzählt, die sich opfern wollte.
Was ich nicht machen lasse.
Ich verwandle mich selber in dich Aidae und rede mit deiner Mutter."
Meine Reaktion war ein sofortiges Kopfschütteln, dennoch redete er unbeirrt weiter.
"Dich verwandlte ich in mich und du wirst darauf bestehen mich bei deiner Mutter abzugeben.
Wenn ich spüre, dass die Blockade weg ist und ich frei mit meinen Fähigkeiten agieren kann und die anderen frei sind, schnappen wir uns deine Mutter und hauen ab.
Dir vertraut sie am meisten, du bist ihre Tochter, aber ich lasse dich nicht in ihre Nähe, wenn du von Soldaten überwacht wirst."
"Chanyeol, das ist wahnsinnig." flüsterte Zaria genau das was ich dachte.
"Aber anders kommen wir nicht weit. Ich würde es mir nie verzeihen, wenn dir etwas passieren würde Aidae, grade jetzt wo du schwanger bist.
Suho würde mich umbringen, wenn dir etwas passieren würde.
Du kannst deiner Mutter nicht mehr trauen, egal wie sehr du sie liebst.
Ich kann hinter die Fassade von Menschen sehen, kann genau das sagen, was sie erwarten von dir hören zu wollen." redete er mir ein und machte es mir fast unmöglich diesem wahnsinnigem Risiko zu verneinen.
"Vergiss aber bei all dem nicht, dass du der Patenonkel von meinem Kind werden wolltest und du somit tot nichts mehr bringst."
Meine Stimme war nicht mehr als ein Hauchen.
Chanyeol beugte sich zu mir und küsste voller vorsicht meine Wange.
"Ich werde nicht sterben, ich werde mit deiner Mutter da raus kommen und dich sicher zu Suho bringen, alles klar?"
Schweren Herzens nickte ich, was blieb mir anders übrig.
Würde ich verneinen, hätte Chanyeol seinen Plan dennoch durchgezogen.
Er war im gegensatz zu damals sturer geworden und in diesem Moment wusste ich nicht ob ich das gut oder schlecht finden sollte, wenn er im Begriff war sein Leben aufs Spiel zu setzen.

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