"Suho? Wir müssen reden." konfrontierte ich ihn, als er die Tür zu diesem kleinen Zimmerabteil geschlossen und ich mich auf das Bett gesetzt hatte, in das grade so zwei Personen passen würden.
"Aber nicht heute." wehrte er ab und sah mich aus blauen Augen an.
Ich stieß die Luft aus.
"Aidae, du hattest heute eine Menge hinter dir, da kann das doch noch warten."
Bitter lachte ich auf und legte eine Hand auf meinen Bauch.
"Das kann nicht warten Suho. Wenn du jetzt aus diesem Zimmer gehst, weiß ich, dass wir dieses Thema ewig um uns schieben werden, bis es zu spät ist." machte ich ihm klar.
Suho ließ die Türklinke los und sank an der Tür auf den Boden.
Er mied meinen Blick, es war offensichtlich, dass er sich jetzt noch nicht mit dem Thema auseinander setzen wollte, dass er Vater werden würde.
Für mich war es nicht anders.
Ich hatte nicht danach geschrien genau jetzt schwanger zu sein und Suho war an der ganzen Sache genauso schuldig wie ich.
Egal wie wir es drehen und wenden würden, wir würden beide für immer im selben Boot sitzen.
"Du bist noch keine Stunde hier, Aidae.
Gönn dir Luft zum Atmen, du hast doch draußen erlebt, was mit deinem Körper grade jetzt passiert, wenn es dir zu viel wird.
Ich werde diesem Gespräch um unser Kind nicht aus dem Weg gehen.
Ich muss mich dem stellen, genauso wie du, aber was ich jetzt von dir will, ist dass du dich ausruhst." verlangte er von mir und warf mir einen Blick zu, der mich am liebsten ans Bett gefesselt hätte, damit ich ruhe geben würde, damit ich einschlafen würde, doch nach schlafen war mir nicht.Ich war noch zu aufgedreht von dem was ich gesehen hatte und das hier tatsächlich alle sechs Umbras an Board waren, von denen ich grade den gesehen hatte, den ich nie wieder vor Augen haben wollte.
Mein Kopf drehte sich um die Tatsachen, dass ich endlich wieder frei war, dass ich meinen Vater hier hatte und dass wir die Erde verlassen würden und das mit einem einfachen Jet, was der blanke und absolute Horror war, selbst wenn man mir tausendmal versichern würde, dass alles gut gehen würde, weil Kai als hoher Teleportare und Luhan als Gegensatz mit seiner telepathie alles zusammenhalten würden.
Luhan war ein Umbra und erweckte bei mir nicht grade das stärkste vertrauen, auch wenn ich ihn noch nicht gesehen hatte.
"Du musst dir keine sorgen um mich machen." bockte ich und war nun die jenige, die von Suho an der Tür weg sah.
"Ich muss mir keine sorgen um dich machen?!" Augebracht sprang er auf die Beine und machte einen großen Schritt in meine Richtung.
"Ich muss mir keine Sorgen machen? Überleg mal wer hier die letzten drei Wochen in einer kranken Militärorganisation verbracht hat? Wer von uns hat ein Auge mit einem Regenbogen, ist in der Lage unsere Fähigkeiten auszuprägen und ist schwanger?
Sie hätten dich sofort als Laborratte benutzt, hätte Chanyeol dich nicht versteckt gehalten.
Also hatte ich alle Gründe mir sorgen um dich zu machen und die hab ich noch immer!"
Wurde er wütend.
"Nein hast du jetzt nicht mehr. Ich bin wieder da, mir geht es gut, ich stehe auf zwei Beinen und bin unverletzt, wie du siehst!" machte ich ihm etwas lauter klar und stellte mich wieder auf.
Ich war nun nichtmal einen Meter von Suho entfernt und starrte ihm so gut ich konnte in die stechend meerblauen Augen, in denen die Wut und die Besorgtheit nicht wirklich versteckt loderte.Suho gab den Blickkontakt mit eine Seufzen auf und blickte traurig von mir weg.
"Aidae, ich will mich nicht mit dir zanken, nicht jetzt und auch nicht in Zukunft."
Er machte einen halben Schritt und war mir noch näher.
"Der Stress tut weder dir noch mir gut und dem kleinen Leben in deinem Bauch erst gar nicht."
Wurde er ruhiger und legte sachte eine Hand auf meinen Bauch.
Mit einem lautlosem seufzer ließ ich seine Berührung zu.
"Es tut mir Leid das ich wütend geworden bin. Ich hatte eine Heidenangst um dich in den letzten Wochen und vorallem heute." entschuldigte er sich und suchte wieder meinen Blick.
"Ich hätte es mir nie verziehen, wenn dir... euch etwas passiert wäre."
Dass er mit dem Euch nicht Chanyeol meinte, war mir mehr als nur klar und mir war auch klar, dass die beiden definitiv nochmal ins Gefecht kommen würden.
Sie beide hingen an mir, beiden war ich wichtig und beide würden mir im Leben wohl nie von der Seite weichen wollen.
Leise lachte ich.
Ein wenig war es niedlich, dass er schon so dachte, aber auch noch unglaublich ungewohnt und unheimlich.
"Uns ist nichts passiert, bis auf dass ich ein paar ziemlich übel zugerichtete Leichen gesehen habe." lachte ich und lächelte schwach.
"Chanyeol hat alles daran gesetzt, dass mich keiner der Red Force zu sehen bekommt." machte ich ihm nochmal klar.
Suho nickte.
"Das weiß ich."