„Was soll das heißen der Wagen wurde entführt? Vom wem? Wie? Und wohin sind sie gefahren?"
Jeongguk schrie schon fast, so sehr brachte in Hoseoks Nachricht aus der Fassung.
„Ich- Ich weiß es nicht! Plötzlich hat eine Gruppe Yugyeom und die anderen attackiert und schwer verletzt. Sie- Sie sind auf dem Weg ins Krankenhaus."
Das Blut wich aus Jeongguks Gesicht. In der nächsten Sekunde stand er mit den Autoschlüsseln im Flur. Dann fiel ihm etwas ein und er schaute zurück.
Yoongi stand wie zur Säule erstarrt immer noch am Tisch. Sie konnten ihn unmöglich im Büro zurück lassen. Denn irgendwas an dem Mord am heutigen Tag - und Jeongguk ging stark davon aus, dass es Mord war - war ganz und gar nicht normal. Den jungen Kommissar beschlich das Gefühl, dass die eigentliche Tat nicht das Töten gewesen war und dass es hier um etwas komplett anderes ging. Jemand wollte um jeden Preis diese Familie haben. Egal ob tot oder lebendig.
Yoongi zitterte kaum merklich. Ob ihm wohl die gleichen Gedanken durch den Kopf gingen?
Jeongguk nickte ihm zu. „Komm mit."
*
Die Dunkelheit in seinem Zimmer störte ihn nicht. Ohne das Licht anzuschalten schmiss sich Jimin auf sein gemachtes Bett. Seine Kopfschmerzen drohten, seinen Schädel zu zerspalten, oder zumindest fühlte es sich so an.
Er hatte Angst. Angst einzuschlafen. Weil er vielleicht wieder träumen würde.
Genauso wie letzte Nacht, als er einen Blumenladen niederbrennen gesehen hatte. Und drei verschwommene Gestalten, die in den Flammen untergingen.
Jimin wusste, was der Traum bedeutete. Und wieder wirbelten die gleichen Gedanken aus den Tiefen seines Gedächtnisses auf, aus einer verschlossenen Schachtel mit der Aufschrift „Hör auf daran zu denken".
Ich hätte es verhindern können.
Stöhnen wälzte sich Jimin auf die andere Seite. Hätte er das wirklich? Was, wenn die Floristen nicht im Feuer gestorben wären? Dann hätte er sie trotzdem irgendwann finden und zu seinem Vater bringen müssen.
Oder auch nicht. Sie waren so lange unbemerkt geblieben. Vielleicht hätten sie für immer ein Leben in Frieden führen können. Aber hätten sie es verdient? Sie hatten ihm schließlich auch alles genommen. Seine Eltern. Seine Familie.
In dieser Nacht schlief Jimin sehr schlecht.
Er brauchte Erholung, er brauchte einen ruhige Nacht, ohne die ganzen bunten Bilder und fremden Menschen, die ihn seines Tiefschlafes beraubten. Aber das Schicksal lachte immer noch.
Und so sah Park Jimin wieder einen fremden Menschen in seinem Traum. Einen schlanken, blassen Jungen mit glänzenden, silbernen Haaren.
*
Zufrieden schloss Seokjin die Tür des Labors hinter sich. Es war eine erfolgreiche Nacht. Die erste seit langem. Das einzige was ihn daran störte war der Wirbel, den Jungwoo mit seiner unloyalen Verhaltensweise angerichtet hatte. Ich muss unbedingt darauf achten, wem ich hier wirklich vertrauen kann, dachte Seokjin, mit hinter dem Rücken verschränkten Armen gemächlich in sein Arbeitszimmer schlendernd. Ein wenig verletzte es ihn schon, dass eines seiner Männer ihm in den Rücken fiel, weil er das magische Blut der Elben nur für sich wollte. Und dann auch noch Jaemin zu töten... Menschen waren immer so gierig.
Kopfschüttelnd betrat er sein geräumiges Arbeitszimmer. Der Raum verbreitete mit seiner holzreichen Ausstattung eine warme Atmosphäre und wirkte durch die schweren Möbel wie aus einem anderen Zeitalter. Das war der Ort, an dem Seokjin knallharte Geschäfte und eiskalte Aufträge durchsetzte. Der große Ledersessel hinter dem wuchtigen Schreibtisch war dabei sein Thron.
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The Truth Untold | BTS FF
Fanfiction《 „Tut mir leid, Yoongi", sagte Jimin. Und schoss. 》 Die Geschichte eines Jägers, der keiner sein will. Das Schicksal eines Elbenjungen, der plötzlich mit seiner Identität konfrontiert wird. Und die Machenschaften eines Killers, der von der Gesell...