Kapitel 2 - Eine Prise Panik

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Anmerkung: BAM, und plötzlich hat Namjoon einen Führerschein.              Das war's von mir, weiter geht's mit der Geschichte :)
(Über comments würde ich mich wieder sehr sehr freuen 🍉)
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Alle Einsatzwagen waren längst abgefahren und seine Arbeit als Kriminalkommissar schon getan, doch Jeon Jeongguk starrte immer noch auf das flatternde Absperrband, das den Tatort um den ehemaligen Blumenladen herum einschloss. Winzige Aschepartikel tanzten in der Dunkelheit und der brennende Gestank von Rauch und Schuld verpestete die Luft. Von einer grünen Wohlfühloase in einem Vorort von Seoul war nichts weiter übrig geblieben als ein paar verrußte Wände, die statt wie früher einen Ort des Friedens und der Herzlichkeit nun nur noch Schutt einschlossen.

Und drei Leichen. Genau genommen vier, wenn man den Mann im Auto mitzählte.

Es war ein trauriger Anblick, von dem Jeongguk nicht loskommen konnte. Müde rieb er sich die Augen, als ein Stupsen an seiner Schulter ihn aufblicken ließ. Es war Hoseok.

„Ich will dich ja nicht drängen oder so, aber wir müssen wirklich los", sagte sein Kollege.

Nickend kramte Jeongguk die Autoschlüssel aus seiner Hosentasche.

„Du hast Recht. Lass uns verschwinden. Im Revier wartet jede Menge Arbeit auf uns."

„Ähm, es gibt da noch jemanden, um den wir uns kümmern müssen."

Überrascht sah Jeongguk zum jungen Mann, auf den sein Freund mit seinem Daumen hinwies. Er hatte ihn nicht bemerkt. Stumm kauerte er auf dem kalten Boden, die Augen auf dem Asphalt haftend, der Körper in einer Decke eingewickelt.

„Wer ist das?"

Hoseok seufzte. „Das ist Yoongi. Der Sohn des Paares, dass heute Nacht gestorben ist."

*

„Hier, bitte sehr. Es wird dir gut tun." Hoseok stellte vor Yoongi einen dampfenden Pappbecher auf den Holztisch. „Tut mir leid, wir haben keine Milch mehr. Und keinen Zucker. Und auch kaum Kaffee, also habe ich die letzten Pulverkrümel zusammengekratzt. Ich hoffe, das ist okay für dich, und wenn nicht, sag einfach Beschei-"

„Hoseok", meldete sich Jeongguk, der die Nervosität seines Freundes bemerkte. „Ich übernehme ab hier, geh und mach eine Pause."

Erleichtert verließ Hoseok das kleine Büro mit den vier Tischen. Damit war außer ihnen beiden der Raum menschenleer, denn Seungkwan und Yugyeom begleiteten gerade den Leichenwagen mit den Opfern der heutigen Nacht zur behördlichen Obduktion.

Kopfschüttelnd sah Jeongguk seinem Kollegen hinterher. Auf der anderen Seite konnte er seine Nervosität verstehen. Wie sprach man mit einem jungen Mann, dessen Eltern gerade erst gestorben waren? Noch dazu auf eine solch dramatische Art und Weise. Verdammt. Wir können ja nicht einmal Mord ausschließen.

Einmal tief einatmend ließ sich Jeongguk auf den Stuhl vor Yoongi fallen, seinen Computer anschauend. Es fühlte sich falsch an, ihn jetzt befragen zu müssen.

„Hey."

Der Junge starrte noch immer auf den Tisch. Auf der ganzen zwanzigminütigen Fahrt hatte er keinen Laut von sich gegeben.

„Ich bin Jeongguk." Keine Reaktion. Mit einem Mal wünschte sich der junge Kommissar Hoseok wieder zurück. Oder noch besser: Seungkwan und Yugyeom. Letztere waren zwar extrem nervig, aber in solchen Dingen viel besser als er.

Jeongguk seufzte. Er selbst würde an der Stelle des Jungen wahrscheinlich ebenfalls in Schockstarre sein. Kein Wunder, dass er nicht sprach.

„Es tut mir leid."

The Truth Untold | BTS FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt