Kapitel 17 - Blumenfreunde

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Surprise, E.! Nur für dich kommt dieser Part viiiel früher als geplant ^^


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„WAS?" Mit aufgerissenen Augen schaute Yoongi zum Jüngeren, welcher mit den Schultern zuckte. „Glaub mir, ich bin auch nicht so scharf darauf", sagte Jimin. Yoongi schüttelte heftig den Kopf: „Tut mir leid, aber mein Vertrauen gegenüber euch – sofern überhaupt vorhanden – ist noch nicht so ausgereift, dass ich mit einem Jäger an meiner Seite das Land verlasse. Wer weiß, was ihr mit mir anstellen wollt? Ich bin doch nicht lebensmüde!" Jimin nickte verständnisvoll und erklärte: „Falls es dich beruhigt: Ich bin auch eine Halbelbe, genau wie du."

Das war der Moment, in dem Yoongi endgültig die Fassung verlor. Er erstarrte. Sein Mund klappte vor Überraschung auf, als er realisierte, was das bedeutete. „Du hast deinesgleichen getötet?", flüsterte er fassungslos. Jimin wurde blass im Gesicht, während Yoongis Gesichtsfarbe wieder die einer reifen Tomate annahm und er das Messer in die Ecke schmiss. „Scheiß auf das Ding, dich mache ich mit meinen bloßen Händen fertig! Verräter, Miststück, ehrenloses Stück Mörder!" Mit geballten Fäusten wollte er sich auf den Jüngeren stürzen, doch Namjoon umschloss ihn zuvor mit seinem Armen und zerrte ihn zurück.

Jimin saß nur stumm da, die Hände weich in Verband eingewickelt, mit einem Glänzen in seinen großen Augen.

Was zum – Weint er etwa?

„Wage es ja nicht auch nur eine einzige falsche Träne zu vergießen", zischte ihn Yoongi nach erfolglosen Befreiungsversuchen aus Namjoons festem Griff an. Dann spuckte er Jimin ins Gesicht.

„Du hast das und noch so viel mehr verdient."

Dass der Jüngere alles still über sich ergehen ließ und jetzt auch noch nickte, überraschte Yoongi. „Es reicht", sprach stattdessen Namjoon mit strenger Stimme. „Jimin kann nichts dafür, dass er in einem falschen Umfeld aufgewachsen ist." Yoongi schüttelte den Kopf, soweit es in Namjoons Armen eben ging und erwiderte mit fester Stimme: „Jeder kann selbst entscheiden, wie er sein Leben lebt. Verteidige nicht seine Taten."

Namjoon seufzte und lockerte seinen Griff. Seine Hände auf Yoongis Schultern legend sah er ihm eindringlich ins Gesicht. „Ich versuche dir nur klar zu machen, dass er manipuliert wurde. Und jetzt beruhige dich. Wir haben nicht mehr soviel Zeit." Mit diesen Worten drückte er Yoongi auf das andere Ende des Sofas und ermahnte: „Bleib sitzen!"

Doch Yoongi hörte gar nicht hin und huschte wieder hinter den wenige Meter entfernt stehenden Esstisch. Aufgebend ließ sich Namjoon neben den immer noch stumm vor sich hin starrenden Jimin fallen. „Also gut. Es ist gerade sechs Uhr morgens, das heißt euer Flug geht in etwa zweieinhalb Stunden. Macht euch fertig, packt eure Sachen zusammen und dann fahren wir los."

„Das kannst du dir abschminken, du Psycho! Ich gehe nirgendwohin!", rief Yoongi mit verschränkten Armen. Namjoon sah ihn ruhig an, dann nickte er. „Gut, du hast es so gewollt." Damit stand er auf und verschwand im Schlafzimmer, nur um dann mit Handschellen zurückzukehren. Yoongi wich zurück und auch Jimin sah überrascht aus.

„Was wird das?", fragte er ältere Elbenjunge unsicher.

„Später wirst du mir dafür danken."

„Bleib weg von mir", warnte ihn Yoongi mit erhobenen Händen an der Wand entlang gleitend. „Ich hatte jeweils ganz kurze Ausbildungen in verschiedenen Kampfsportarten. Mach noch einen Schritt und ich zerhacke dich."

Doch Namjoon kam unbeeindruckt immer näher und sagte ruhig: „Es ist zu deinem Besten."

„Nein!" Panisch rannte Yoongi um den Tisch herum, wich den Scherben aus, versuchte zum Messer zu kommen, das er zuvor dummerweise weggeschmissen hatte. Doch plötzlich trat er doch auf eine Scherbe, schrie vor Schmerz auf, stolperte, sah das Messer, so nah, fast da, riss sich zusammen, beugte sich danach, hatte es fast in seiner Hand und –

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