Kapitel 19 - Seelenklammern

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(AAAAND I'M BACK IN DA HOOD  ᕕ( ͡° ͜ʖ ͡°)ᕗ )

Kleine Anmerkung: Es geht nahtlos vom letzten Kapitel aus weiter :))

*****

Als Jeongguk mit schwerem Atem endlich vor der offenen Wohnungstür stand, fand er Taehyung panisch neben seiner Mutter auf dem Boden kniend vor. Das Flurlicht war noch an, gelblich beschien es die sorgenvollen Augen des Braunhaarigen und den Körper der Frau. Sie regte sich nicht.

„Eomma! Eomma! Wach doch auf", schrie sich Taehyung die Seele aus dem Leib, sich seine Mutter an die Brust drückend hin und her wiegend. Mit zitternden Händen wählte Jeongguk derweil den Notruf. So viele Fragen schwirrten ihm durch den Kopf, doch er konnte weder sie, noch die des Rettungssanitäters auf der anderen Seite der Leitung beantworten. Letztendlich musste sein Gesprächspartner mit der Adresse des Hauses vorlieb nehmen, dann wurde der Anruf beendet.

Nur die Ruhe bewahren, dachte sich der Kommissar, während er sich neben Taehyung auf den kalten Boden kniete und ihm sanft seine Mutter aus den Armen nahm. Mit einem geübten Handgriff an ihrer Kehle überprüfte er ihre Atmung.

Und tatsächlich: Sie lebte. Ihr Atmen kam schwach und in unregelmäßigen Abständen, ganz so wie das Luftnehmen einer Verzweifelten, die sich mit ihrem letzten Willen an das Leben klammerte. Sie hatte noch nicht losgelassen und das war alles, was gerade zählte. „Tae, beruhige dich", wandte sich Jeongguk mit einem Griff an Taes Schulter an den schluchzenden Braunhaarigen. „Sie lebt, okay? Sie lebt!"

„Wieso wacht sie dann nicht auf?", schrie der Ältere zurück, seine Mutter wieder an sich reißend. „Das wird sie, okay?", versuchte ihn Jeongguk zu beruhigen. „Alles wird gu-", wollte er hinzufügen, doch er schluckte den Satz unvollendet hinunter. Nein. Er würde nichts versprechen, von dem er nicht wusste, ob er es einhalten konnte. Das hatte er sich in der Vergangenheit geschworen und er würde diesen Schwur auch in der Zukunft nicht brechen.

Doch Taehyung hörte ihm sowieso nicht zu. „Bitte eomma", flüsterte er vor sich hin, sie immer noch hin und her wiegend, die Stimme schwach und seine Sätze von Schluchzern durchbrochen. „Bitte verlass mich nicht. Ich habe doch nur... dich. Was wird aus unserem Marktstand? Deinen heiß geliebten Glockenblumen? Sie... warten auf dich. Ich warte auf dich. Bitte verlass mich nicht, bitte..."

Es war ein Anblick, der Jeongguks Herz beinahe zum Sprengen brachte. Vor Trauer, vor Mitleid und schließlich auch vor Wut. Aufgebracht fuhr sich der Kommissar über die Haare, sah sich im Flur um, suchte nach verdächtigen Hinweisen. Aber nein, es schien keinen Angriff gegeben zu haben. Die Frau war einfach zusammengebrochen. Nervös biss sich Jeongguk auf seine Unterlippe und warf einen Blick auf seine Armbanduhr. Hoffentlich sind wir nicht zu spät.

Als wenige Minuten nach seinem Anruf endlich das charakteristische Martinshorn durch die Straßen Seouls hallte, durchfuhr eine Welle der Erleichterung seinen Körper. Jetzt galt es, keine Zeit zu verlieren. „Taehyung, die Rettungssanitäter werden gleich hier sein. Lass mich deine Mutter runtertragen, damit sie sie schneller behandeln können. Darf ich?", fragte Jeongguk.

Taehyung schniefte. „Ich werde sie tragen." Doch er schaffte es nicht einmal, mit seinen zitternden Beinen gerade zu stehen, geschweige denn, seine Mutter anzuheben. Erschöpft fiel er zurück auf die eisigen Fliesen und noch mehr Tränen bahnten sich ihren Weg über sein gerötetes Gesicht.

Ruhig breitete Jeongguk seine Arme vor ihm aus und sagte: „Es ist okay." Diesmal nickte Taehyung verstehend und als der Jüngere endlich die ohnmächtige Frau anhob und die ersten Schritte aus der Wohnung raus machte, brachte er ein schwaches „Danke" über seine trockenen Lippen. Dann torkelte er dem Kommissar hinterher.

Sie ist viel zu leicht in meinen Armen, realisierte Jeongguk, als er die Treppen hinunter und in die kühle Luft dieses verdammten Morgens stürmte. Doch ihm blieb keine Zeit, weiter darüber nachzudenken, denn genau in diesem Augenblick bremste ein Krankenwagen scharf vor dem Mietshaus ab. Rettungssanitäter stürmten heraus und plötzlich herrschte ein aufgeregtes Gewusel von Helfern, die sich professionell um die ohnmächtige Frau kümmerten und Jeongguk mit Fragen durchlöcherten, die er immer noch nicht beantworten konnte.

In all dem geschäftigen Treiben verlor der Kommissar Taehyung nicht aus den Augen. Dieser war mit jeder vergehenden Sekunde immer nervöser geworden und schaute hilflos auf das Geschehen vor sich. Wie auch bei seiner ersten Bewegung mit Yoongi verspürte Jeongguk den Drang, Taehyung in eine tröstende Umarmung zu hüllen. Aber das konnte und würde er nicht bringen. Und so stand er Schulter an Schulter neben dem Älteren und sah den Rettungssanitätern dabei zu, wie sie in letzten Schritten Taehyungs Mutter auf eine Liege befestigten, ihren Mund mit einer Sauerstoffmaske bedeckten und immer wieder die Stabilität ihres Zustandes auf Bildschirmen kontrollierten. Das alles geschah gefühlt innerhalb weniger Sekunden und schon stand das Team zur Abfahrt bereit.

Taehyung sprang auf Zeichen eines der Männer in orangefarbener Jacke in den hinteren Teil des Wagens. Als der Sanitäter Anstalten machte, die Tür zu schließen, schrie der Braunhaarige kurz auf. „Er muss noch rein", sagte er auf Jeongguk zeigend. Doch der Helfer schüttelte nur den Kopf: „Tut mir leid, aber er ist kein Angehöriger und in diesem Wagen ist nur Platz für eine Begleitperson", versuchte er Tae klar zu machen. „Was macht ihr da hinten, wir müssen los!", schrie der Fahrer in dem Moment von vorne. Jeongguk konnte gerade noch sehen, wie Taes Lippe zu zittern begann und hören, wie er sagte: „Ich will nicht alleine sein". Dann knallte der Sanitäter die Hintertür zu und der Wagen raste los.

Ich will nicht alleine sein.

„Was zur Hölle?" Mit großen Augen starrten der Fahrer und der Sanitäter auf dem Beifahrersitz abrupt bremsend Jeongguk an, als er nach wenigen Metern Fahrt die Tür aufriss und sich mit Schwung in den Innenraum schmiss. Keine Sorge Taehyung. Ich lasse dich nicht allein.

„Kommissar Jeon mein Name", stellte er sich nach seinem Sprint etwas außer Atem vor, während er seine Dienstmarke hochhielt. „Die Person im Hinterraum steht unter Personenschutz. Daher bin ich gezwungen mitzukommen. Und jetzt fahren Sie. Hinten ist ein Sohn dabei, vielleicht für immer seine Mutter zu verlieren." Entschlossen nickend rammte der Fahrer seinen Fuß auf das Gaspedal. Mit enormer Geschwindigkeit und Martinshorn kämpfte sich der Wagen seinen Weg durch das geschäftige Treiben auf der Straße frei. Die mittlerweile aufgegangene Sonne versuchte den kühlen morgendlichen Stunden zumindest etwas Wärme zu schenken – erfolglos. Die Welt war kalt.

Jeongguk packte seine Marke weg und holte stattdessen sein Handy hervor. Er musste Hoseok anrufen. Denn wie es aussah, würde er wohl etwas länger Zeit mit Tae verbringen, als geplant.  

*****










Oh yeah, I really missed this. 

Hiermit melde ich mich von den Toten zurück und es fühlt sich gut an *Henry Danger Stimme aus*.

Hoffentlich werde ich nie wieder eine so große Schreibpause erleben müssen. Denn das Schreiben hat mir gefehlt und die eigentliche Geschichte fängt doch gerade erst an :/

Auf jeden Fall danke ich jedem, der bis hierhin gelesen hat (hello E.)

Bis zum nächsten Mal!

Bis zum nächsten Mal!

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