Kapitel 32 - Eine Spur?

82 12 298
                                    

„Auch wenn er es nicht selbst ist, gehört der Täter zu Seokjin. Der wichtigste Pharmazieunternehmer unseres Landes steht mit Yoongis Entführung in Verbindung. Und ich habe das Gefühl, auch mit dem Mord an seine Eltern."

Jihoon konnte Jeongguks Vermutung nicht ganz nachvollziehen und neigte fragend seinen Kopf zur Seite. „So drastisch würde ich es vielleicht nicht ausdrücken. Was verleitet dich zu der Annahme, dass er mit dem Mord in Verbindung steht?", wollte mit gerunzelter Stirn von Jeongguk wissen.

Der Angesprochene ließ frustriert seine Arme an den Seiten herabbaumeln und blickte ihn verzweifelt an. Es war echt mies, keine Beweise für seine Theorie liefern zu können. Jeongguks Bauchgefühl sagte ihm einfach, dass sie ein Auge auf Seokjin haben und ihm am besten festnehmen mussten. Aber würde sein Bauchgefühl ausreichen, um den Anderen zu überzeugen?

„Hoseok hat dazu ein paar Gedanken geäußert", fiel ihm dann ein und konzentriert versuchte er die richtigen Worte zu finden, um ihr Gespräch vor nicht allzu langer Zeit wiederzugeben. „Er meint, dass die ganze Familie durchaus das Opfer eines Täters sein könnte. Es ist einfach viel zu seltsam, wie die Leichen der Eltern entführt werden und sich dann auch noch direkt danach jemand an den Fersen des Sohnes heftet, findest du nicht auch?"

„Ja, da hast du Recht. Dieser Fall war schon von Anfang an seltsam und mit jeder neuen Entdeckung wird er nur seltsamer", antwortete Jihoon und fuhr sich seufzend durch seine Haare. „An eurer Theorie könnte etwas dran sein, aber dafür brauchen wir mehr Hintergrundwissen. Was habt ihr über Yoongis Background in Erfahrung bringen können? Hatte die Familie Feinde?"

Jeongguk schüttelte den Kopf und ließ sich jetzt doch wieder auf seinen Stuhl nieder. Der ganze Stress ging nicht an ihm vorbei und das zeigte sich langsam aber sicher an seinen zitternden Knien. „Als ich in der Nacht des Angriffs auf seine Eltern mit Yoongi genau diese Frage gestellt habe, hat er verneint", sagte er leise.

„Was ist mit Nachbarn, Freunden, anderen Verwandten? Haben wir keine anderen Ansprechpartner?"

Bei diesen Worten schenkte Jeongguk seine Aufmerksamkeit wieder kurz dem auf dem Sofa schlummernden Taehyung. „Was das angeht..." Zögerlich wandte er sich wieder Jihoon zu, der ihn mit angehobener Augenbraue abwartend ansah. Ihm war Jeongguks Blick nicht entgangen.

Jeongguk seufzte. „Ich weiß nicht, ob Hoseok dir schon davon erzählt hat, aber Taehyung ist der beste Freund von Yoongi. Als ich ihn nach unserer misslungenen Mission nach Hause gebracht habe, wollte ich mit ihm genau darüber reden, aber dann haben wir seine Mutter in Ohnmacht vorgefunden." Wieder sah er zu Taehyung. Als wäre es schon nicht schlimm genug, dass sein Freund entführt wurde... „Als wir dann im Krankenhaus waren, hat sich dafür nicht die Gelegenheit ergeben", schloss Jeongguk schließlich ab und Jihoon nickte verständnisvoll.

„Okay. Früher oder später müssen wir mit Taehyung aber darüber reden. Und lieber früher als später", sagte er dennoch mit eindringlicher Stimme.

„Worüber müsst ihr mit mir reden?"

Überrascht wandten sich beide Kommissare der Ecke zu, aus der das leise Gemurmel gekommen war. Tae hatte sich auf dem Sofa aufgesetzt und rieb sich gerade den Schlaf aus den Augen. „Moment. Wie lange habe ich geschlafen?", fragte er plötzlich erstarrend. In der nächsten Sekunde war er auf den Beinen, schmiss die zerknautschte Decke zurück und sprang in seine Schuhe. „Meine Mutter liegt ihm Koma, mein bester Freund ist in Lebensgefahr und ich habe nichts Besseres zu tun, als zu schlafen! Verdammte Scheiße!", regte er sich über sich selbst und seinen Turnschuh auf, denn er bekam ihn einfach nicht über seinen rechten Fuß geschoben.

„Tae, du hast für vielleicht zwanzig Minuten ein Nickerchen gemacht", wollte ihn Jeongguk beruhigen, doch der Ältere reagierte nicht und fokussierte sich noch immer auf seinen Schuh.

The Truth Untold | BTS FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt