-----Kapitel 1-----

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Jedes Jahr gehe ich zur gleichen Zeit zum gleichen Ort. Ich wünschte, ich müsste dort nicht hin. Meine Kids gehen mir hinterher. Auch sie sind nicht gerade die Motiviertesten. Was soll man denn auch schon sagen, wer geht denn gerne auf einen Friedhof. Kaum einer freut sich wohl auf den Tag, an dem auch ein geliebter Mensch von der eigenen Familie dort begraben liegt.
Mo: Papa, sind wir bald da?"
Mi: Ich will hier wieder weg."
A: Wir sind doch gleich da.
Meine Tochter Lotta bleibt ruhig und geht neben mir her.
A: Alles gut Lotta?"
L: Warum sind wir hier?"
Mo: Lotta!"
L: Was denn?"
A: Moritz! Sie kann es doch nicht wissen. Sie war noch zu jung."
Mi: Genau. Sie kann es nicht wissen."
A: Können wir die Diskusion lassen. Wir sind hier immer noch auf einen Friedhof."
Dann bleiben alles Still. Lotta greift nach meinen ärmel und ich nehme darauf hin ihre Hand. So gehen wir dann den Weg entlang, der mir normal kürzer vorkommt. Normal ist mein Bruder dabei. Er musste aber was erledigen.
Mo: Es sieht nach Regen aus?"
Mi: Hat der Wetterdienst auch angesagt."
A: Wir bleiben nicht lange."
Mit meinen Kinder bleibe ich nie sonderlich lange. Alleine verbringe ich am Grab schon gerne mal ein paar Stunden. Mama hatte für die Kids keine Zeit, da sie zum Arzt muss. Nach einer gefühlten ewigkeit sind wir endlich da. Jedes mal wenn ich hier bin, denke ich an die alten Zeiten. Ich vermisse diese Zeiten.
L: Papa?"
A: Was gibt es Maus?"
Sie lässt meine Hand los und stellt sich vor mich hin.
L: Warum habe ich Mama nie kennen gelernt...

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