Paddy hörte die ganze Woche nichts von Charly oder gar Julia. Er hatte immer wieder vergessen Julia seine Nummer zu geben und auch kein weiterer Versuch ihn zu kontaktieren, hatte sie unternommen. Wohnmöglich war Charly wirklich dabei, alles zu organisieren. Die ganze Zeit dachte er an sie, hatte sogar das ganze Geschäftliche schleifen lassen. Genau so sah auch sein Arbeitszimmer aus. Jimmy war am Morgen gefahren und Paddy dachte auch, dass Jimmy genug hatte von Paddys verhalten. Beziehungsweise, dass nicht viel mit ihm anzufangen war. "Go ahead Michael Patrick you have to work!", brummte er vor sich her und motivierte sich so irgendwo einmal anzufangen.
Er verfrachtete Stunde am Schreibtisch und bemerkte gar nicht das es schon Dunkel draußen war, aber der Schreibtisch sah fast immer noch genauso aus. "Fuck off!", fluchte er und feuerte den Kugelschreiber in die Ecke. Er hasste es selbst so drauf zu sein. Er war ziemlich perfektionistisch und alles passte ihm nicht. Er wurde aus dem Gedanken gerissen, als es an der Tür klingelte. Er sah auf die Uhr und zuckte mit den Schultern. Er hoffe das es Jimmy war, der vielleicht doch zurück kam, da er nicht wirklich Lust hatte, alleine zuhause zu sein.
Er starrte die Person gegenüber regelrecht an. Mit allem hatte er gerechnet und vielleicht auch etwas geholt das es Julia war, die mal wieder abgehauen war. Aber es war Charly. "Mit dir hab ich so gar nicht gerechnet!", stieß Paddy verwundert aus und sah sie an. "Passt es nicht?", fragte Charly leise und Paddy nickte kurz. "Doch doch!", meinte er und trat ein Stück zur Seite, damit Charly eintreten konnte. "Ist was passiert?", harkte Paddy nach als er hinter ihn, in die offene Küche trat. Charly schüttelte den Kopf und sah sich um. "Schön hast du es hier!", stellte sie fest. "Du warst schonmal hier. Zumindest auf Klo!", entgegnete er ihr, setzte sich an die Theke und deutete auf den Stuhl neben sich an der Ecke. Er ah sie fragend an. Irgendwas schien ihr auf dem Herzen zu liegen. "Was ist los? Julia wieder weg? Dieses Mal ist sie nicht hier!", harkte Paddy erneut nach. Sie schüttelte mit dem Kopf und sah zu Boden. "Nein ihr geht es soweit gut. Sie ist mit Angelina unterwegs!", erklärte sie ihm und er verzog das Gesicht zu einem weiteren Überraschten Ausdruck. "Oha!", stieß er nur aus. Charly musste lächeln und nickte. "Sie verstehen sich ziemlich gut und ich glaube du bist da nicht ganz unschuldig!", gestand sie ihm und sah ihn das erste mal nach langem wieder direkt an. "Ach meinst du?", hinterfragte er und erwiderte den Blick. "Paddy ich will das so nicht mehr. Die Mädchen... seitdem sie es wissen.. ich hab das Gefühl... und dann .. ich dachte Irland... aber Michael und dann das Problem mit dem Haus!", redete Charly wild durcheinander. Paddy stand auf und stellte ihr eine Flasche Wasser hin. Er trank aus seiner und sah sie wieder an. "Wenn du mit mir reden willst, dann bitte in ganzen Sätzen Stück für Stück!", erklärte Paddy ihr und sie seufzte laut. "Hast du nicht was ... ich meine ich brauche was Hartes!", gestand sie ihm. "Ich bin schon länger umgestiegen. Mal ein Bier okay oder Wein?", gab er zu und Charly nickte. Paddy holte den Wein aus dem Keller und nahm Zwei Gläser aus dem Schrank. "Komm lass rüber, ist was Wohnlicher!", meinte er und deutete nebenan zum Wohnzimmer. Charly setzte sich und Paddy schloss die Tür zum Arbeitszimmer, die Unordnung war ihm wirklich peinlich. "Immer noch das gleiche Chaos!", stellte Charly lächelnd fest, als auch Paddy sich setzte.
Das Erste Weinglas zog Charly in einem Zug runter. Paddy musste schmunzeln und schüttelte den Kopf. "Willst du dir Mut antrinken?", grinste er leicht und schenkte er nach. Charly zuckte mit den Schultern und ließ sich in die Sofalehne versinken. "Paddy es tut mir leid. Wie ich mit dir umgegangen bin war nicht fair!", setzte sie an. "Wie kommt es?", hinterfragte er. Er konnte den Sinneswandel nicht nachvollziehen. "Also es ist nicht so, dass ich die Entschuldigung nicht annehme, aber ich würde es gerne verstehen!", fuhr er vor. "Ich hab es von Anfang an gewusst. Ich hab aus Selbstschutz so reagiert. Ich hatte einfach Angst. Nicht vor dir, sondern viel mehr von mir! Ich hab mich auch verändert Paddy!", gab sie wahrheitsgemäß von sich. "Wir verändern uns alle mit der Zeit, ob wir wollen oder nicht. Alle Erfahrungen prägen uns, dass muss ich eigentlich grade dir nicht erklären. Und du hast deine nur zu Guten Gründe dich so zu verhalten, zumindest mir gegenüber. Egal was man verzeiht, vergessen kann man nicht, man muss nur lernen damit zu leben!", meinte er ernst und ruhig. "Ich hab nicht damit gerechnet, dass alles so emotional wird und ich hab keine Ahnung damit umzugehen. Aber ich will dich nicht den Kindern vorenthalten. Und vor allem muss Michael wissen wer du bist!", fuhr Charly fort. Nun war es Paddy der seinen Wein auf Ex trank, damit hatte er nicht gerechnet. "Nur wenn du es willst natürlich!", fügte sie noch hinzu. Er strich sich durchs Gesicht und seufzte. "Das kommt unerwartet!", gestand er und schenkte ihnen Wein nach. Mittlerweile war die Zweite Flasche angebrochen. "Ich dachte wenn ich wieder mit ihnen wieder zurück nach Irland gehe, dann aus dem Auge aus dem Sinn. Aber das ist egoistisch. Angelina macht den Abschluss hier, will das Abi dann machen und auch Julia jetzt hier wegzureißen wäre Falsch. Michael darf wieder in die Schule und freut sich jeden Tag. Und ich? Ich hab einfach weglaufen wollen. Ich wollte dich nicht wieder sehen, da du so viel durcheinander bringt!", sprudelte es auch ihr heraus. "Geb ich gerne zurück! Das kannst du.. ich meine Ihr ziemlich gut!", grinste Paddy vor sich hin. "Weiber!", fügte er noch hinzu und auch Charly musste schmunzeln. Sie war auch etwas angeheitert und ihr Zunge wohl schneller, als gedacht, sonst hätte sie nicht so schnell die Worte gefunden.
"Wie geht es Julia?", fragte Paddy ernst und hatte wieder Tränen in den Augen. "Sie findet Anschluss und ich glaube das hilft ihr ungemein!", setzte sie an und sah sie an. "Aber sie vermisst dich, und sagt nichts wegen mir!", beendete sie den Content. Paddy nickte leicht. "Was soll ich tun Charly? Was willst du?", fragte er ruhig nach. "Ich will das sie zu dir kommen kann wann sie will und nicht dafür abhauen musst. Auch Angelina setzt sich damit auseinander. Sie redet nicht darüber, aber ich merke es. Sie können nicht wegen mir Rücksicht nehmen!", stellte sie klar. "Das Management weiß übrigens Bescheid von Euch!", gab er ihr zu verstehe und Charly war verwundert. "Nach der Sache mit der Anzeige, kamen natürlich meine Anwälte und ich musste was klarstellen. Und zudem schäme ich mich nicht für Euch!", beantwortete er die Unausgesprochene Frage. "Ich schäme mich für mein Verhalten und mein Tun!", fügte er leise hinzu. Paddy schüttelte den Kopf und trank seinen letzten Schluck. "Ich lass die Dritte zu, sonst lernst du eine Seite von mir kennen, für die ich mich auch schämen muss!", grinste er und stellte sein leeres Glas auf den Tisch. Auch Charly hatte einiges intus. "Wo sind die Kinder?", fragte Paddy nach. "Angelina und Charly übernachten bei einer Grillparty und Michael ist bei seinem besten Freund!", antwortete Charly. "Und du fährst an deinem Kinderfreien Abend, in die Pampa. Zieht man da nicht um die Häuser!", grinste er. "Du ja wohl auch nicht!", gab sie frech zurück. "Ich bin zu alt dafür!", setzte er einen drauf. "Hey ich bin ein halbes Jahr älter als du!", entgegnete sie ihm und gab ihm eine auf den Hinterkopf. "Naja Fahren lasse ich dich nicht mehr. Ich mach dir oben ein Gästezimmer fertig!", bestimmte Paddy und Charly war viel zu Müde und angetrunken, um zu widersprechen.
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Old Chains Of My Life
FanfictionMichael Patrick Kelly, genannt Paddy ist nach über 6 Jahren wieder aus dem Kloster und nach langem hin und her wieder Solo unterwegs. Sein Erstes Album steht kurz vor der VÖ und allgemein schien sein Leben geordnet. Eine Begegnung riss ihn jedoch w...