32. Alte Freunde Altes Vertrauen

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Julia wollte ihre Mutter auch die darauffolgenden Tage nicht sehen. Charly zerriss es das Herz, sie musste sich auch um Michael und Angelina kümmern. Auch wenn Angelina wirklich selbstständig war und ihr schon einiges Abnahm, konnte und wollte sie ihr nicht noch mehr zumuten. Michael schlief schon und Angelina war noch mit Freunden unterwegs. Im Gegensatz zu Julia war sie kein Einzelgänger. Die Abende alleine zu Hause waren es, die ihr immer wieder zu schaffen machte. Natürlich war sie nicht hässlich, dass wusste sie auch, aber die letzten Jahre gab es nur die Kinder und sie. Die Mädchen würden bald ihre eigene Wege gehen und irgendwann war sie vollkommen alleine. 

Paddy versuchte irgendwie wieder eine Alltag auf die Beine zu stellen. Jimmy war wieder zu Besuch. Und war entsetzt darüber was die letzte Zeit los war. Fassungslos hielt er die Anzeige in der Hand und er sah Paddy an. "Mit der Vergangenheit, bekommt sie dich dran. Es sieht nicht gut für dich aus!", meinte er. "Na Danke auch!", seufzte Paddy. Er hatte sich eigentlich gewünscht etwas Zuspruch zu bekommen. Die ganze Sache lag nun schon 2 Wochen zurück und er hatte weder was von Charly und vor allem nichts von Julia gehört. Er wusste nicht einmal wie es ihr geht. Ob sie therapeutisch unterkam, oder gar wieder bei ihrer Mutter ist und bei diesem Tim. 

Paddy bewegte sich mühsam zur Tür, als es klingelte. Er erwartete keinen, aber sicher war es Günter, der ein Feierabendbier trinken wollte. Er sah zu Verwunderung Julia vor sich stehen. "Holy Shit!", stieß er nur aus und ging sich durch das Haar. Trotz allem schloss er seine Tochter in die Arme, das erste mal überhaupt. "Ich kann nicht nach Hause. Er kommt nachher für 3 Nächte. Bitte Dad!", schluckte sie los. Paddy zog Julia mit ins Haus. Jimmy sah beide verwundert an. Julia war immer noch am weinen und Jimmy machte sofort das Sofa frei, damit sich beide nebeneinander setzten konnten. "Julia ich bin wirklich froh dich zu sehen, aber du tust Paddy keinen gefallen damit!", stellte Jimmy leise fest. Julia nickte und zog sich die Nase hoch. "Was soll ich machen? Sie wollen alle das ich zurück gehe!", fing sie schon wieder fast an zu weinen. "Julia. Jimmy hat recht. Du kannst nicht hierbleiben. Ich bekomme wirklich ärger. Alleine das du hier bist macht mir Probleme!", erklärte Paddy ruhig. "Warum? Ich will doch bei dir bleiben!", gab sie verzweifelt von sich. Paddy bemerkte das Julia unwissend war. "Hast du deine Mutter die Tage gesprochen?", harkte er nach und Julia schüttelte mit dem Kopf. Paddy atmete tief durch. "Deine Mutter hat mich angezeigt und es gilt ein Fernhalteverbot, was sich auf dich und auch Charly bezieht!", erklärte er ihr ruhig. Julia sah ihn Fassungslos an. "Warum hört sie mir nie zu!", fluchte Julia und brach wieder in Tränen aus. 

Nachdem sie sich nach einer Weile beruhigt hatte, fuhr Jimmy mit ihr nach Hause. Er wollte sicher gehen das sie dort heile ankommt und wollte, unwissend von Paddy, mit Charly reden.

Charly sah die beiden fragend an. "Ich hab dich abholen wollen, aber du warst weg!", stellte sie in den Raum und Julias Blicke gingen zu Boden. "Du weißt ich muss die Woche weg!", rief sie ihrer Tochter noch hinterher, die bereits in ihr Zimmer verschwand. Sie blickte sich zu Jimmy um und sah ihn fragend an. "Charly. Wir müssen ganz dringend reden!", stellte dieser fest. "Schickt er dich? Kein Bedarf!", zickte sie ihn direkt an. "Er weiß nicht das ich mit dir reden will. Jetzt sei verdammt nochmal kein Starrkopf. Du könntest fast ein Kelly sein!", haute Jimmy raus. Mit Widerwillen ließ sie Jimmy rein. Auch wenn er Paddys Bruder war, war er immer neutral.

"Charly ich fang direkt an. Was denkst du dir dabei?", kam Jimmy direkt auf den Punkt. Charly sah ihn wütend an. "Jetzt überleg mal. Auch wenn du nur den Paddy von früher kennst, bzw den in Erinnerung hast, als es mit euch zu ende war. Dein Hass etc voll verständlich. Aber Julia? Ich bitte dich!", fuhr er vor und sah Charly durchdringend an. "Was soll ich den glauben? Die Dinge sind seither er wieder aufgetaucht ist!", verteidigt sich Charly. "Du weißt das du ihn aufgesucht hast!", erinnerte Jimmy sie und Charly nickte. "Hör zu. Ich war das Wochenende, als sie bei Paddy war, auch da. Er liebt sie abgöttisch und er würde nie was tun was ihr schadet oder dich verletzten könnte!", gab er zu. Charly sah ihn an. "Ja du hast richtig gehört. Er will nicht das es Euch schlecht geht. Er will euch nicht verletzen. Deswegen hat er sich zurückgezogen. Wusstest du das er immer Zimmer für die Beiden Mädchen eingerichtet hatte? Auch wenn er nie zugeben würde. Es zermürbt ihn. Kloster hin oder her. So lange kann er nicht ins Kloster gehen, dass er vergisst wen er liebt!", fuhr er fort. Charly hatte Tränen in den Augen. Sie wusste nicht mehr was richtig oder falsch war. 

"Hör zu. Du vertraust mir doch. Oder?", harkte Jimmy nach, nachdem sie sich einige Zeit anschwiegen. Sie nickte. "Was hältst du davon, wenn Julia die nächste Woche mit kommt! Also zu Paddy. Ich bin auch da!", schlug er vor und er sah in ein Entsetzen Gesicht. Sie schüttelte mit dem Kopf. "Charly hör zu. Du vertraust mir! Das wird dir beweisen wie gut es ihr bei ihm geht und vor allem weißt du insgeheim im Inneren das er es nicht war!", setzte er erneut an. "Und die Schule?", fragte sie unsicher. "Das kläre ich!", antwortete Jimmy sofort. 

Old Chains Of My LifeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt