Kapitel 23

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Nach unendlich langen Stunden sprintete ich aus dem Flieger und streckte mich erstmals ausgiebig.

Mein Kreuz gab ein lautes Knack von sich bevor ich mich in Österreich, am Flughafen, umschaute.

Die Sonne schien und man sah viele Berge und Wälder. Die Vögel zwitscherten, aber übertönten das laute Getöse der Flugzeuge fast gar nicht.

Momo gesellte sich neben mich und hielt sein Gesicht in die Sonnenstrahlen.

Immer mehr Passagiere stiegen aus der Maschine und bewegten sich Richtung Gepäckausgabe. Ich frage mich warum Menschen durch ihr Leben hetzten so als würden sie nie Ruhe finden. Vielleicht suchen sie ihre Ruhe, aber das könnte wohl nie jemand beantworten.

Wir setzten uns in Bewegung und gingen zur Gepäckausgabe. Als ich meinen Koffer sah schnappte ich ihn mir und wartete auf Momo.

Die Koffer zogen an mir vorbei bis keiner mehr zu sehen war. Momo kam zu mir.

„Wo ist dein Koffer?", fragte ich ihn verwirrt.

„Er war nicht dabei", schnaubte er verzweifelt und fuhr sich durch die Haare.

„Sowas kann, aber auch nur dir passieren", lachte ich", komm gehen wir fragen wo er ist."

Ich ging zur Auskunft und stellte mich an die Warteschlange.

Wie ich sowas hasse. Überall die verschwitzten Körper und das Geschrei der Kleinkinder.

Vor mir stand eine zierliche junge Frau die ein kleines Kind auf den Arm hielt. Die Frau versuchte vergeblich das Kind zu beruhigen. Als ich mit Momo dran kam saß uns ein unfreundlicher und hässlicher Typ gegenüber.

„Wie kann ich euch helfen?", fragte er gereizt.

„Mein Koffer war nicht bei der Gepäckausgabe", knurrte Momo unfreundlich worauf der Typ hinter der Glasscheibe auf schnaubte: „Unfreundlich Leute heut zu Tage."

„Waren sie ihn den Flug von Florida?"

„Ja"

„Ihr Koffer wurde versehentlich nach China geschickt. Er wird in zirka 3-4 Tagen hier eintreffen", sagte der Typ.

„BITTE was?", schrie Momo und war kurz davor durch die Glasscheibe zu springen und den Typen zu erwürgen.

„Sie haben mich schon verstanden."

„Sie können mich mal."

Momo wollte gerade gehen als ich ihn am Arm festhielt und noch sagte: „ Und wenn hier einer unfreundlich und hässlich ist sind sie es, also schauen sie lieber auf ihr Verhalten als auf das von anderen."

Als ich mit meiner Rede fertig war drehten wir um und gingen Richtung Ausgang.

„Danke", sagte Momo.

„Kein Problem", sagte ich und hielt meine Hand hin. Er schlug ein und wir machten uns auf den Weg zum Leihstand für Sportwagen. Dort standen überall die teuersten Wägen und wir suchten uns schnell eines aus bevor wir uns auf den Weg zum Rudelhaus machen, wo das Treffen stattfindet. Ich stieg in das rote Auto und wir fuhren los. Wie so ziemlich immer fuhr Momo während ich über die Zeit von mir uns Luna nachdachte.

Ich wurde seit ihren Tod zu einen Wrack. Mein Rudel ging es auch nicht blendend. Momo übernahm viele meiner Aufgaben seitdem Luna Tod ist. Als dann die Leiche verschwand war es ein Schock für alle. Ich meine wie um Himmelswillen verliert man eine Leiche?

Eine heiße Träne lief über meine Wangen und Momo schaute mich besorgt an.

„Alles ok?", fragte er.

„Klar", zwar log ich ihn gerade an, aber ich konnte ihn einfach nicht sagen das ich zerstört war, körperlich, psychisch und geistig.

Ich lehnte meinen Kopf an die Autoscheibe und schaute zu wie sich die Landschaft von Stadt in Land und dann in Wald änderte.

Nach 10 Minuten bogen wir in einen kleinen Waldweg der uns Mitten in den Wald bringen würde. Mit 10 km/h kamen wir mit den Sportwagen voran, wobei ich das Auto jetzt schon verfluche. Wir wurden durch die kleinen Hügel durchgeschüttelt. Leises Pfoten trampeln kam uns entgegen und aus dem Wald rannten neben uns andere Werwölfe. Sie grinsten uns an was richtig grusselig bei Wölfen ausschaute. Der Weg wurde breiter und wir kamen vor dem Treffpunkt an.

Eine riesen Villa stand mitten im Wald und wurde durch leichte Sonnenstrahlen zum Strahlen gebracht. Luna hatte auch immer so gestrahlt wenn sie glücklich war.

Ich weiß ich vergleiche gerade meine Mate mit einem Haus, aber einfach alles erinnert mich an sie.

Traurigkeit erfüllte mich wieder und Momo schaute mich traurig an.

Der Wagen kam zum Stehen und wir stiegen aus dem Wagen. Momo kam zu mir klopfte mir aufmuntern auf die Schulter und lächelte mich schwach an. Dieses Lächeln konnte ich, aber nur schwach wiederspiegeln. Bedrückt ging ich vor während Momo mir nachging. Ein langer Steinweg führte zur Haustür welcher von saftigem Gras gesäumt wurde. Wir gingen den Weg entlang und als wir kurz vor der Haustüre war machte uns Mel, eine Luna eines anderen Rudels die Türe auf  und lächelte uns warm an.

Luna hätte auch mit sollen, aber so war es nicht. Mel schaute sich anscheinend verwirrt nach ihr um und fragte: „Wo ist deine Mate Sam?"

Ich schob mich aber einfach nur traurig und mit Tränen in den Augen an ihr vorbei ins Haus.

Ich ging weiter in die Villa während ich hörte wie Momo es ihr erklärte und sie scharf die Luft einzog.

„Ich vermisse dich mein Engel", murmelte ich und ging weiter.

My Soul MateWo Geschichten leben. Entdecke jetzt