Gefühle.
So viele davon.
Sie brachen über mich herein wie eine haushohe Welle auf rauer See.
Ich fühlte mich wie ein kleines Kanu, eine Nussschale, die schippernd drohte unterzugehen.
Doch als ich Adam sah, wie ruhig er dalag, die Augen geschlossen hatte und sich alles auf einmal wieder normal anfühlte, da wusste ich, dass dieser Anblick mein Leuchtturm, mein Anhaltspunkt, das Licht inmitten der stürmischen Nacht an der Küste war.
Und es war mir gewiss, dass er mich sicher ans Land lotsen würde.
Das Glücksgefühl, welches sich zu Anfang kaum bemerkbar gemacht hatte, kam stärker denn je zurück, als ich aufstand und Adam eingeschlafen war.
Paradox.
Er hatte so lange geschlafen und war doch müde.
Das Gefühl, das sich in mir breitmachte, als er sagte, ich solle bleiben, war wie ein Feuerwerk gewesen.
Mein kleines, eigenes Feuerwerk.
Es kribbelte in meinen Fingerspitzen, wanderte nach der Explosion von meinem Bauch und den Armen Richtung Herz sowie Lungen, nahm mir vor Freude die Luft zu Atmen, ließ mein Blut schneller durch meine Adern fließen, breitete ein warmes Gefühl in mir aus. Auf einmal sah ich Farben viel intensiver, mein Bewegungsdrang kam zurück, ich merkte, wie sich meine Gedanken sammelten und Ideen für Unternehmungen hervorbrachten, nur so hervorsprudelten.
Also verließ ich, erfüllt von Glück und Adrenalin, so leise wie möglich, den Raum und sprang in die Luft, sobald ich vor der Tür war.
Drehte mich im Kreis.
Unterdrückte einen Schrei.
Tanzte in zwei unterschiedlichen Socken durch den leeren Flur, der von dem kalten Neonlicht beleuchtet wurde, was mir heute wärmer erschien als gestern.
Sank dankend auf die Knie und dankte mit einem Handkuss gen Himmel
– irgendwie – Gott, dass er mein Flehen erhört hatte.
Vielleicht gab es doch irgendwie eine höher Macht.
Oder sowas Ähnliches.
Im Moment war mir eigentlich auch egal, ob es dort etwas gab oder nicht, es zählte, dass Adam da war.So klischeehaft bin ich doch gar nicht, dachte ich scherzhaft und stand wieder auf.
Dann drehte ich mich langsam um und blickte in drei erstaunte, aber lächelnde Gesichter."Schwester?", fragte ich etwas unsicher und hob entschuldigend die Hände. Eine kleine, rundliche Frau kam sanft lächelnd auf mich zu, rieb mir über die Schultern und wartete darauf, dass ich voranging.
Ihren Befehl befolgend schritt ich auf das Zimmer mit der 217 zu und machte der Krankenschwester Platz.
Sie öffnete geräuschlos die Tür und sah auf Adam, der gerade verwirrt um sich blickte.
Dieses Herzdingsbums schlug aus und er rieb sich – soweit das mit den Kabeln ging – über die Augen.
Sein misstrauischer und besorgter Blick entspannte sich, als er mich am Türrahmen sah."Würden Sie, Miss...", fing die Frau an und ich vollendete ihren Satz.
"Marino. Ciana Marino."
Freundlich lächelte ich und reichte ihr die Hand."Meredith Pollman. Naja... Mary", erwiderte sie freundlich. Dann blickte sie erst mich und dann Adam warm an.
"Also, Ciana, ich muss das Übliche checken und dann die Ärztin holen."
"Doktorin Colby?", fragte ich nach und sie nickte.
"Zu so später Stunde ist sie noch da?", war die nächste Frage, die mir entwischte.
"Natürlich."
Mary watschelte etwas unbeholfen in den Raum hinein, da ihr Gewicht bei ihrer Größe nicht vorteilhaft war und schien trotzdem schnell voranzukommen."Mister Ricchi?", war Alles, was ich von Mary hören konnte, bevor ich mich auf den Weg auf die Toilette machte.
Mann, sah ich scheiße aus.
Hoffentlich war ihm das nicht aufgefallen."Was redest du da", murmelte ich mir selbst zu, "Er ist aus dem Koma erwacht und nicht auf einem Date mit dir gewesen. Ihn interessiert es doch nicht, wie du ausschaust, Herrgott."
Nach einigen Minuten Durchatmen traute ich mich zurück.
Eine andere Wahl hatte ich ja nicht gerade."Oh, Ciana", begrüßte mich Mary und lächelte mir zu, als sie aus dem Zimmer kam.
Ich schüttelte nur grinsend den Kopf und wandte mich Adam zu.
Dieser hatte die Augen geschlossen, doch ich bezweifelte, dass er schlief.
Seine Hand war verkrampft in einer Faust zusammengepresst, zitternd.
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ᴀᴅᴀᴍ
Novela JuvenilADAM GROẞES FINALE GERADE IN PLANUNG Ciana Marino, süße siebzehn Jahre alt, gehört zu DER Familie in Merridale. Italienisch, reich und unfassbar arrogant - diese Familie ist so graziös wie sie mächtig und gefährlich ist. Doch für Ciana könnte das L...