22. Nackte Tatsachen

839 34 15
                                    

Ein heulen lies mir das Blut in den Adern gefrieren, während ich ohne jeglichen Orientierungssinn oder Plan zu haben weiter lief. 

Diese ganze Situation erschien mir mehr als unwirklich, aber wenn man es so bedachte hätte ich vor einem Monat auch noch nicht damit gerechnet jemals ein Wort mit Jared wechseln zu können, ohne ihn Ohnmacht zu fallen. 

Dennoch, wenn man jetzt mal von dieser Schwärmerei absah, war eine Verwandlung eines Menschen in einen wolf doch etwas extremer, wobei Jared quasi genauso viel Verwirrung in mir auslöste, wie dieses übernatürliche Phänomen.

Ein weiteres, etwas länger gezogenes Geheul, gefolgt von einigen kurzen lies mich ein Moment innen halten.

 Camdon, schoss es mir sofort durch den Kopf. Als würde ich etwas ersähen können, durch dichtes geäst, des Waldes sah ich mich um und versuchte die Richtung des Geheuls heraus zu finden. 

Es war wie ein ruf, dem ich folgen musste, als ein tiefes knurren wahrnahm. Entschlossen lief ich direkt in die Richtung, in welcher ich eben dieses vermutete. 

Mein gesunden Menschenverstand musste mich wohl endgültig verlassen haben. Ich mein welcher normale Mensch kommt bitte auf die Idee dem Geheul und geknurre von Raubtieren zu folgen. Eigentlich hätten bei mir da alles Alarmglocken Leuten müssen, die Beine in die Hand zu nehmen und mein verdammtes Leben zu retten. 

Doch stattdessen herrschte in meinem Kopf nur der Wille meinen Bruder zu finden und heraus zu finden was das alles auf sich hatte. 

Noch dazu war es spätestens jetzt zu spät zum umkehren. Ich riss die Augen weit auf, als vor mir ein riesiger Wolf stand, umkreist von nur noch mehr, größeren Wölfen. Hatte ich mir das wirklich gut überlegt. 

Mein Blick heftete sich an den braunen, in der Mitte. Das musste - konnte nur Camdon sein. Dieser Wolf starrte mich genauso an, wie der von vorhin, doch diesmal lag nicht nur liebe in seinen Augen. Es war eine wilde Mischung aus sämtlichen Emotionen und einer unbändigen kraft. 

Ich spürte wie auch die anderen mich teils zu  beäugen schien. Wie vorhin, vollkommen gebannt, starrte ich jedoch nur meinen Bruder an und machte kleine schritte nach vorne, ohne es wirklich zu bemerken. Schnell wurde ich jedoch aus meiner fantasiehaften Illusion gerissen, als eben dieser Wolf mit mächtigen und energischen Sätzen auf mich zu sprang, mit einem blutrünstigen knurren. 

Noch grade so sprang ein anderer, ebenfalls brauner wolf, wenn er auch eine spur dunkler war vor mich und schirmte vor dem scheinbaren angriff ab. 

Direkt vor meinen Füßen landete eben dieser mit einem brutalen Satz. Mein Blick folget Camdon, welcher ohne auch nur einen Blick zurück zu laufen weg rannte, erneut. 

Der größte wolf von ihnen, ein komplett schwarzer, bläkte wütend die Zähne, ehe er ihm mit einer unweiten angsteinflößenderen Wildheit folgte. generell schien alles an diesem Wolf mächtiger als bei allen anderen zu sein, so wunderte es mich auch nicht wie schnell dieser Wolf verschwunden war. 

 In mir stieg eine unwillkürliche angst um Camdon auf, wenn dieser Wolf ihn schnappen würde, wäre er tot. Ein keuchendes stöhnen riss meinen blick aus der Richtung fort, in welche nun auch ein paar der anderen, bis auf einer verschwanden, ein andere - ein stück kleinerer schwarze wolf, als der vorherige. 

Mein blick richtete sich nach Unten. Ich erstarrte als ich Jared erblickte, welcher sich krümmte und noch viel schlimmer, nackt da lag. 

Peinlich berührt richtete ich meinen Blick nach oben und hielt mir halb die Augen zu. Ich spürte schon förmlich wie mein Kopf rot wurde. 

"Geh schon, bevor Soraya ihn umbringt", scherzte Jared halb, wohl in die Richtung des anderen Wolfes , welcher fast lautlos verschwand. 

"Umbringen!", stieß ich geschockt aus und nahm unwillkürlich meine Hände von den Augen um Jared anzusehen, nur um darauf wieder peinlich berührt den Blick wieder abzuwenden. 

Ich hörte ein leichtes amüsiertes lachen, welches von einem rauen keuchen untermallt wurde. 

"Keine sorge ihm passiert schon nichts. Soraya hat nur eine unbändige kraft, welche sie manchmal unterschätzt", gestand er mir schmunzelnd. 

"könntest du dir bitte...", ich wusste nicht einmal wie ich es beschrieben sollte und fuchtelte stattdessen mit meiner Hand in seine Richtung rum, oder mehr in die Richtung seines entblößten Körpers, was mir nur ein erneutes amüsiertes lachen einhandelte. 

"Gefällt dir den nicht was du siehst?", fraget er fast schon schmollend. Ich konnte mir seinen Blick schon bildlich dabei ausmalen.

"Jared", quengelte ich ungeduldig und tänzelte  auf der Stell herum. 

"Ich hab aber nichts hier", lächelte er triumphierend weiter. Er macht mich fertig. und damit meine ich wortwörtlich fertig. Wie schafft er das nur immer mich so durcheinander zu bringen. Ich begreif es nicht. 

Mit einer Hand befreite ich mich mehr schlecht als recht aus meiner Sweatshirt Jacke und hielt sie ihn seien Richtung.

"Bind sie dir um", kurz darauf spürte ich wie der weiche Stoff meiner Jacke aus meiner Hand gezogen wurde und Äste knackte, als er sich aufzurichten schien.  

"Fertig", misstrauisch schielte ich durch meine Finger, als ich diese einen spalt öffnete. 

Mit einem erleichterten seufzen nahm ich schließlich meine Hand komplett weg. Meinem Schwarm wich sofort ein besorgter Gesichtsausdruck, als ich ihn musterte. 

Auf seiner muskulösen Brust hatten sich riesigen Kratzer gebildet, aus welchen Blut heraus trat und seien Hand schien gebrochen zu sein. 

Er folgte meinen Blick und drückte zu meiner Überraschung einfach den Knochen wieder zurecht. Geschockt starrte ich darauf, während das knacken mir  einen widerlichen Schauer durch den Körper jagte. 

"Keine sorge das verheilt bereits", fragend sah ich in sein charmantes Gesicht. 

"Unsere Körper haben eine sehr gute Vitalität. Sie heilen viel schneller als die Körper von normal sterblichen und können Verletzungen auch besser stand halten", als wäre es das normalste der Welt konnte ich nicht anders als Verständnisvoll zu nicken. 

"Ergibt sinn", war das einzige was ich noch dazu sagte. 

Einen Moment spürte ich den fast schon verdutzten Blick von Jared auf mir, ehe sich dieser in ein erfreutes lächeln umwandelte. 

"Lass uns nach hause, dann erkläre ich dir alles", wieder nickte ich nur, worauf jared bereits vor lief. 

"Jared", er war schon fast er erschreckter schrei, als ich mir wieder die Hand vor Augen hielt, doch das gesehenes konnte ich nun auch nicht mehr verdrängen. Jareds nackter Arsch. 

Ich sah über meine Hand hinweg in sein Fragendes Gesicht, ehe er verstand und wieder zu mir kam um nun in meinem tempo zu gehen. 

"Entschuldige", grinste er ohne jegliche Art von reue an. 

"Wieso nur glaube ich dir das nicht", meine Worte entlockten ihm ein herzhaftes lachen, was einen hitzeschwall durch meinen Körper gehen lies. Naja sein Arsch war jetzt auch nicht so schlecht anzusehen.

Als ich begriff worüber ich da grade nach dachte schüttelte ich nur wild mit dem Kopf. 

"woran denkst du?", fragte er darauf, als hätte er es geahnt und sah mich wieder so siegessicher an. 

"An nichts"

Quileute- Liebende SeelenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt