37. Stumme Schreie

499 22 0
                                    

"Es tut mir so leid..", schluchzte  ich nur einmal wieder, doch Sam schenkte mir nur Verachtung mit seinem Blick. Er hatte recht. Mehr verdient ich auch nicht. 

"Kim, mach dir nichts Zuviel daraus..."; sagte  Camdon während er mich in den Arm nahm, doch ich unterbrach ihn. "Er hat doch recht... es ist alles meine Schuld"

Ich sah ihnen zu. Wie sie Jared in ein Auto verfrachteten und Sam den anderen anwies was sie zutun hatte. 

Keine Zehn Minuten hatte es gedauert bis sie hier gewesen waren, nach meinem Anruf. Ich hatte versucht alles zu erklären, doch mein schluchzen hatte das immer wieder unterbrochen.

Ich verstand sie. Ich verstand sie alle und vor allem Sam. Er hatte nichts gesagt. Mich nur mit diesem Blick angesehen, der schon mehr sagte als jedes Wort, welches hätte über seine Lippen kommen können. 

"Wieso muss ich immer alles kaputt machen?", dachte ich laut, noch ehe ich es verhindern konnte. Camdon drückte mich weiter an sich. "Machst du nicht", seien Stimme beruhigte mich,doch konnte sie auch nicht verhindern das ich weinte. Sie konnte auch nicht verhindern das ich nicht anders konnte als mich selbst zu hassen dafür. 

Der Wagen mit Jared fuhr schon weg. In Ihm Sue, Sam und James, welcher den Wagen her gefahren hatte. 

Nur noch Paul, Quil und Seth, welcher heute endlich wieder das Go von Sue bekommen hatte sich zu belasten, die Wunde war wohl um einiges drastischer gewesen als erwartet, zumindest war sie wohl immer wieder aufgerissen, standen noch hier mit Camdon und mir. 

Paul sah mich nicht weniger abwertend wie Sam an, während Quil und Seth eher mittleidig aussahen. Ich ertrug es nicht. Keinen ihrer Blicke. Ich drehte meinen Kopf an Camdons Brust und kniff die Augen zusammen, wollte nichts mehr sehen. 

Wieso kann ich nicht die Augen öffnen und Jared ist wieder hier und es geht ihm gut. 

"Du brauchst gar nicht weinen. Immerhin ist es deine Schuld, wegen dir ist das mit Jared passiert!", voller Wut und Abscheu prasselten Pauls worte auf mich ein. Ich riss die Augen wieder auf und starrte ihn nur an.

"Es..", ich konnte meinen Satz nicht beenden, da unterbrach er ihn schon "Steck dir deine Entschuldigung sonst wohin, dass macht auch nichts besser", dass hatte ich verdient. 

Pauls vor Wut funkelnden Augen musterten mich, während er mit dem Zeigefinger auf mich wies und immer wütender zu werden schien.

"Paul, hör auf. Siehst du nicht das es ihr schon schlecht genug geht!", mischte sich nun auch Camdon ein.

"Noch nicht schlecht genug", antwortete er nur trocken, aber lies mich dabei nicht aus den Augen. 

"Paul..", versuchte nun auch Seth mich zu verteidigen, während Camdon sich immer mehr anspannte. 

"Wie Dumm  seit ihr eigentlich?", sein Finger zeigte noch auf mich, während er kurz einen Blick zu Seth und Quil warf, welche hinter ihm standen.

"Wie könnt ihr das so einfach hinnehmen, wegen ihr ist das mit Jared passiert. Und was tut ihr nehmt sie in Schutz!", schrie er Wut entbrannt und obwohl ich hier stand, war es so als wäre ich nur Zuschauer. 

Ich konnte nicht anders, als nur zu weinen. Ich konnte mich nicht einmal von Camdon weg bewegen oder einen Finger bewegen.

"Glaubst du sie wollte das?!", Camdon baute sich immer mehr auf, ehe er sich von mir löste und schützend vor mich stellte, als Paul immer näher kam.

"Wer weiß, vielleicht ist sie auch nur eine Heuchlerin. Vielleicht steht sie ja auch auf ganz anderer Seite. Immerhin hat sie sich mit einem Blutsauger getroffen!", ich erstarrte. Blutsauger? Was meinte er bitte, oder sprach er etwas von Jariel? Aber das konnte doch nicht war sein. 

"Das würde sie niemals tun!", ich wollte soviel sagen und doch verlies kein Wort meine Kehle. Ich wollte sagen das Jariel keiner ist. das ich mich niemals gegen sie stellen würde, doch es war Camdon, der zumindest eines dieser Sachen sagte. 

"Achja, frag sie. Frag sie wo sie vordem Unfall war"

Camdons Blick wanderte nach hinten zu mir. Sah mich hoffnungsvoll an, aber ich brachte kein Wort hervor. Enttäuscht wandte er sich um. 

"Du musst dich täuschen. Das würde ich riechen..", versuchte er verzweifelt sich zu erklären und mich in Schutz zu nehmen. 

"Quil du hast ihn gesehen. Zeig ihm doch was du gesehen hast und was Gerochen", einen Moment herrschte Stille. Keiner sagte etwas oder rührte sich, bis Camdon mir plötzlich einen erneuten, diesmal viel verletzenderen, enttäuschten Blick zuwarf und kurz darauf Wut entbrannt Paul nieder riss, mit seinen riesigen Pfoten, he er im Wald verschwand. 

Mein Blick folgte ihm, ehe ich auch schon Paul ihm hinterher laufen sah in seiner Wolfs Gestalt, gefolgt von Seth. 

"Es wird alles wieder gut. Mach dir keine Sorgen", ich spürte eine Hand an meiner Schulter, ehe ich Quil ins Gesicht sah.

"Wie kannst du das sagen...ich hab alles zerstört", brachte ich endlich wieder Wörter hervor.

"Weil ich weiß das du das alles nicht wolltest", er lächelte mir sanft zu. Ein kleine beruhigende Geste, auch wenn sie nicht reichte. Was ich brauchte war jared, doch der konnte mich nicht mehr Umarmen. 

"Und woher weißt du das? Sogar mein Bruder glaubt ich Verrate alle, dass ich das alles wollte", Quils Hand drückte leicht meine Schulter. 

"Das glaubt er nicht. Er hat das gesehen was ich gesehen habe. Er ist aufgebracht und verwirrt. noch dazu kann er sich noch nicht komplett kontrollieren", wie konnte er nur so ruhig bleiben, während ich hier einen Nervenzusammenbruch erlitt. 

"Und was hast du gesehen?", Quil umfasste sanft meine Schultern, während er mich in Richtung nachhause führte. "Keiner wird mich da haben wollen", wimmerte ich leise. 

"Natürlich wollen sie dich da haben. Alle", er lies mir keine zeit zu antworten, auch wusste nicht ob ich wirklich noch mehr Worte raus bekommen hätte. "Dieser Typ, mit dem du dich unterhalten hattest, als ich dich abgeholt habe ist ein Vampir", geschockt riss ich unter den langsam verepenen Tränen die Augen auf und starrte ihn nur an.  

"Ich war mir nicht sicher, als ich ihn gesehen hatte, daher bin ich ihm gefolgt, als ich dich zuhause abgesetzt hatte und Jared das ganze erklärt hatte. Ich hab gesehen wie er eine Frau ausgesaugt und in einen graben geschmissen hatte. Leider kam ich zu spät um sie zu retten. Er hat mich wohl gerochen und ist dann weg. Ich geh davon aus, dass seien Fähigkeit darin besteht seinen Geruch zu verändern, so merkwürdig das auch klingt, aber er hatte einen anderen Geruch, als den welchen ich Gerochen hatte, als ich dich abgeholt habe.", ich hörte ich immer noch geschockt, aber aufmerksam zu, während wir immer weiter gingen.

Das konnte doch nicht stimmen. Natürlich kannte ich Jariel nicht wirklich, aber er erschien mir so nett.  

"Vampire sind meister im Umgarnen von Menschen, vor allem von Frauen. Oft sind sie Nett und Charmant, ehe sie die Frauen in Gassen locken und umbringen, dass hat mit Durst stillen nichts mehr zutun. Ich bin darauf sofort nach La Push zurück und hab den anderen davon erzählt. Jared hat sich sorgen gemacht und hat dich gesucht. Er hatte ein ungutes Gefühl"

Wieder schienen Tränen aufkommen zu wollen, doch keine ran meinem Gesicht nach unten, stattdessen fing ich wieder an zu wimmern und zu schluchzen. Er hatte mich einfach nur beschützen wollen und ich hatte das alles verursacht. Hatte ihn nicht verstehen können.



Quileute- Liebende SeelenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt