29. Zuhause

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Es nur eine Stunde die ich hier unten saß, aber es kam mir wie eine Ewigkeit vor, die ich verdammt war ruhig sitzen zu bleiben und mich auszuruhen.

In meinem zustand war ich wohl auch niemanden eine Hilfe, wobei ich das im gesunden zustand ja auch schon nicht war. Mein Blick hing stumpf auf dem weißen Teppich unter meinen Füßen, während ich auf dem Sofa saß, die Hände auf den knien abgestützt.

Erst als ich erneut das knartschen der Treppe und die Stimmen von Sue und Jared hörte sprang ich ich auf und sah den beiden erwartungsvoll entgegen.

„Er brauch ruhe.. genauso wie du", ich brauchte nicht fragen, damit Sue wusste was ich wissen wollte. Ich sah sie leicht enttäuscht an, ohne es wirklich zu wollen.

Sie kam, wieder mit diesem sanften lächeln auf den Lippen, auf mich zu und legte ihre Hände auf meinen Schultern ab, nachdem sie ihre lederne Arzttasche abgestellt hatte.

„ich weiß deine Hilfe zu schätzen, kim, aber du hast nun auch genug durch und solltest erst wieder fit sein und wenn du das bist verspreche ich dir kannst du mit helfen, wenn du das dann noch willst", wie ein kleines Mädchen nickte ich begeisterte.

„Natürlich will ich das", entgegnete ich nur, froh darüber etwas tun zu können, wenn es mir wieder gut ging. Ich war mir nicht sicher warum ich das so sehr wollte, aber vermutlich weil ich sonst nie etwas tun konnte und da war es egal welche Situation man sich vor Augen nahm, in keiner hatte ich etwas tun und helfen können, aber wenn ich Sue helfen könnte würde ich endlich mal nützlich sein, auch wenn ich noch nicht ganz wusste wie es werden würde.

„Komm kim, wir sollten jetzt auch gehen" Jared hielt mir seine Hand hin, welche ich nachdem ich weiter auf ihn zu und von sue weggegangen war auch nahm.

„Sorg dafür das sie die Füße still hält", diktierte sie noch Jared, welcher darauf nur bestätigend nickte. „Ja, Ma'am", setzte er noch kurz nach, ehe wir die Haustür der Clearwaters verließen.

Erschöpft, auch wenn ich nur gesessen hatte, lehnte ich mich beim gehen an Jared an, welcher darauf seinen Arm um mich legte und stützte. Es war noch dunkel. Ich wusste nicht wieviel Uhr es war, aber es musste früher Morgen sein. Vielleicht eins zwei Uhr, oder doch später? ich war mir nicht sicher.

„Jared...?", fragte ich schließlich nach einer kurze Zeit der stille. „ja?", fragte er zurück und einen Moment spürte ich seinen Blick auf mir.

„Wo ist meine Mutter?", ein kloß bildete sich bei diesen Worten in meinem Hals und auch Jared schien kurz nach Worten zu suchen, ehe er mit ernster stimmte antwortete. „Sam hat sich darum gekümmert, dass sie beiden Hilfe bekommen. Sie werden dir nie wieder etwas antun können"

Ich schluckte, seine Worte hatte ich nicht erwartet. Generell hatte ich ihn und erst recht keinen anderen in diese Situation mit reinziehen wollen. Ich hatte immer versucht meine Familie und die Probleme die wir haben zu verbergen, doch jetzt wo Jared in mein Leben immer mehr platz eingenommen hatte und immer näher gekommen war, ist das fast unmöglich geworden.

Es war so besser, dass wusste ich und dennoch sorgte ich mich um die Zukunft, um mich – um Camdon, vor allem um Camdon, auch wenn es nun ja nicht wirklich anders sein würde. Nein, was sagte ich das... es würde anders sein. Wir waren immer alleine, nur jetzt würde diese Gewalt endlich aufhören, zumindest hoffte ich das und nun waren wir ja auch nicht mehr alleine, wenn ich es so bedachte waren wir teil eines Rudels.

Diese ganzen Sachen schlugen in meinem Kopf ein und verursachten mir ein ordentlich dröhnen im Schädel. „Wo sind sie?", wieder schwieg er einen Moment, ehe er antwortete.

Quileute- Liebende SeelenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt