Quileute- Liebende Seelen

4. Ihr saht so süß aus

Jared 

"Wo ist Kim?", fragte Claire schon zum dritten mal schlurchzend, nachdem sie sich einigermaßen beruhigt hatten, und wir uns nun alle zusammen im Haus der Clearwaters befanden. 

Alle war in diesem Fall wohl übertrieben, nur die engsten hielten sich hier auf. Heißt natürlich seine Familie, die Ältesten, und das Rudel. 

Mein Blick viel fragend auf Sam, welcher mich schon eine ganze weile angesehen haben musste, und auch jetzt nicht vor dem Blickkontakt zurück schreckte. 

Er räusperte sich kurz ehe er wie erwartet das Wort an uns richtete. 

"Jared, du weißt was zutun ist", seine eisige stimme ließ mich kein bisschen erschaudern, stattdessen nickte ich nur, und warf noch einen Blick auf das trauernde Mädchen vor mir, welches sich an Quil kuschelte. 

Er liebte sie, dass wusste jeder, außer Claire, welche seine Gutmütigkeit ihr gegenüber manchmal etwas zu sehr auskostete, wie ich fand. 

Nachdem ich und Quil einen kurzen Blickaustausch vollzogen hatte, nickte ich Sam noch einmal  zu ehe ich verschwand. 

Es war ja nicht so das ich etwas dagegen hatte, jedoch konnte ich mir besseres Vorstellen als nach einer Beerdigung ein Mädchen zu suchen. Generell stand mir der Kopf in letzter Zeit woanders, was mich ungemein stresste. 

Ich wusste das Sam davon bescheid wusste, und vermutlich auch der Rest des Rudels, jedoch war ich sehr dankbar das keiner von ihnen mich bisher darauf angesprochen hatte. Ich wusste ja selbst nicht was los war, zumindest nicht ganz. 

Und das wahren Vermisste Menschen das letzte was ich gebrauchen konnte. 

Beschämt über meine Gedanken strich ich mir durchs Haar, und spürte wie kurz darauf immer mehr Regentropfen nieder vielen. 

Ein klischeehafter Wandel des Wetters an diesem Tag, jedoch auch keine Seltenheit hier. 

Ich richtete meinen Blick nach oben, und genoss es sogar. Es war fast so als würde der Regen ein Teil meiner last beiseite spülen. 

"Okey, Cameron konzentrier dich", redet ich auf erbärmliche weise selbst auf mich ein, während ich meinen Kopf wieder nach vorne nahm, und mir mit den Händen auf die Wangen schlug. 

Tatsächlich half es etwas. Mein Blick wanderte durch den Regen hindurch, und meine Lungen nahmen die Gerüche in sich auf. 

Noch ehe ich wirklich weiter nachdenken konnte glaubte ich ihre Fährte gefunden zu haben, ein leichte Parfüm, was keines Wegs zu stark roch. 

Ich folgte dem Geruch, zurück zum Strand, und tatsächlich sie lehnte an einem Stein im Nassen Sand. 

Ihre Kleidung vollkommen durchnässt und an ihrem Körper klebend. 

Langsam näherte ich mich ihr. 

"Kim?..", auf meine frage hin reagierte sie nicht. Auch als ich ihre Namen zwei weitere male sagte bekam ich keine Antwort. 

Ich ahnte das schlimmste, und rannte die letzten paar Meter auf sie zu. 

Mit meinen Händen rüttelte ich leicht an ihren Schultern, nachdem ich mich runter gebeugt hatte, doch immer noch keine Reaktion. 

Ihre haut fühlte sich eiskalt an, als ich sie schließlich hochnahm. 

"Kim, hörst du mich?", versuchte ich es erneut, ihre Augenlider öffneten sich leicht, sodass ich in meiner Bewegung inne hielt. 

"He hörst du mich?", sie nuschelte  nur etwas ohne wirklich den Mund zu öffnen, ehe sie ihn mitsamt ihren Augen  wieder schloss. 

Es dauerte einige Sekunden, wenn nicht Minuten bis ich meinen Blick wieder von ihr wegnehmen konnte. 

Ich konnte nichts dagegen tun. Ich stand nur da und starrte sie an. 

"Scheiße!", fluchte ich und rannte nachdem ich zu mir gekommen war, nur umso schneller zurück, mit ihr. 

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Kim

Geschockt riss ich die Augen auf, und starrte zu meiner Überraschung auf eine Holzdecke. 

Mein Körper fühlte sich fast wie gelähmt an. Komplett kalt und wohl auch etwas schlaftrunken, während mein Kopf nur so vor sich her ratterte, als hätte ich ihn gegen Steinwände geschlagen.

"Wo bin ich?", fragte ich mich selbst laut

"Bei mir", kam eine Unerwartet Antwort von einer mehr als bekannten stimme. 

Ich richtete mich sofort schlagartig auf, wobei ich meinen schmerzenden Kopf ganz ignorierte, und sah auf das verheulte Gesicht von meiner Besten Freundin. 

"Claire.. es tut mir so leid", entschuldigte ich mich ehrlich bei ihr und ergriff ihre Hand. 

"Das solltest du auch", lächelte sie traurig und schlug mir auf die Schulter. Das sie so kräftig schlagen konnte hatte ich nicht erwartet. Ich rieb mir die schmerzende Schulter mit einer Hand und drückte mit der anderen ihre nur umso stärker. 

"Ich wollte wirklich zu dir laufen, aber..irgendwie konnte ich nicht", bei denn Worten senkte ich beschämt denn Kopf. 

"Ich weiß nicht wieso. Ich kann verstehen wenn du sauer bist und nie wieder mit mir reden willst....Claire bitte glaub mi..", noch ehe ichw eiter reden konnte unterbrach sie mich auch schon, sonst hätte ich wohl noch ewig weiter geredet. 

"Kim, aber das meine ich doch gar nicht. Ich bin sauer weil du nicht wieder gekommen bist. ich hab mir sorgen gemacht, und hätte Jared dich nicht her gebracht wär..."

"WAAS!", unterbrach ich sie mit einem hysterischen schreiend, worauf Claire mich nur ein Moment schmunzelnd ansah, bevor sie laut los lachte. 

"Was ist daran so witzig?", aufgeregt und gleichzeitig geschockt sah ich sie an, worauf sie nur einem größeren Lachflash verfiel. 

"Claire..", fing ich ruhig an zu sprechen und packte sie dann an den Oberarmen mit beiden Händen. 

"Bitte sag mir das das ein scherz war", meine stimme blieb ernst dich innerlich wurde ich immer unsicherer, je länger sie mich nur ansah ohne zu antworten. 

"Soll ich dir was sagen?", sagte sie dann mit diesem typischen ich bin dir überlegen Unterton, der mich stets aus der Fassung bringen konnte, weshalb ich nur neugierig und leicht ängstlich auf ihre  Antwort nicken ließ. 

Sie beugte sich ganz nahe an mein Ohr ran. 

"Es war echt süß wie er dich rein getragen hat", flüsterte sie mir ganz sachte ins Ohr. 

Ich glaubte gleich vor Scharm zu sterben. ich fühlte wie mir jegliche Farbe aus dem Gesicht wich, als Claire sich wieder zurück lehnte und mich reichlich amüsiert musterte. 

Ich bin tot. Ich kann ihn nie wieder ansehen, nicht das ich das vorher schon gekonnt hätte ohne rot zu werden.