38. Blutbad

470 23 7
                                    

Seine Händen stützen mich, bis wir die Treppe, zu dem Haus der Clearwaters erreichten, dann waren sie weg und ich sah seine Große Gestalt die drei Stufen hoch gehen. 

Ich hingegen konnte mich für einen Moment nicht rührten. Fühlte mich wie gelähmt und starrte nur auf das leicht feuchte Holz, durch den kürzlichen Schauer.

Meine Kleidung war leicht feucht, klebte sich an meinen Körper und verschaffe mir ein leichtes Gefühl von Lebendigkeit. 

"Kim?", Quil's Stimme lies mich den trägen Kopf heben und auf seine ausgestreckte Hand blicken. 

Fast wie ein Engel, oder Held, welcher ganz Oben ragte und mir seine helfende Hand bot, auch wenn dies kein ganz so spektakuläres Szenario war, wie ich es mir vorstellte. 

Ich zögerte, ergriff dann schließlich doch seine Hand und lies mich fast schon hochziehen, ehe er mit mir zu Haustür trat.

Noch bevor er sie aufdrücken konnte, stand Paul im Rahmen und starrte mich zornig an. 

"Sie kommt hier nicht rein. Verschwinde", seine Augen glühten immer noch und seine Stimme rauchte förmlich. "Wo sind die anderen?", war das einzige was ich sagen konnte auch wenn ich mir hätte über anderes Gedanken machen müssen. Ich hätte angst haben müssen zerfleischt zu werden, oder ähnliches. 

Meine Frage und die damit verbundene Ignoranz, zu seiner wütenden aussage, schienen ihn nur noch rasender zu machen. Seine Adern stachen aus den Armen heraus und sein Gesicht spannte sich härter an. Paul presste den Kiefer  zusammen, zwischen welchen ein weiteres knurren heraus drang. 

Doch ich konnte nichts anders. Ich fühlte mich ausgelaugt, kaputt. Als könne ich nichts mehr fühlen, für den Moment. Als wolle mein Körper einfach nicht mehr.

"Verschwinde!", presste er zwischen den Zähnen heraus. "Paul, mach mal halblang", mischte sich nun Quil ein, welcher sich schützend vor mich stellte und somit den Blick auf den Hünen versperrte. 

Quils Körper beging zu beben, als er und Paul sich gegenseitig anzuknurren begangen. es schien fast so als würden sie einen Konflikt ausmachen, welchen nur sie beide verstanden. Die berüchtigte Gedankenübertragung, auch wenn ich der Meinung war, dass Jared mir erzählt hatte, dass dies nur in der Wolfsgestalt möglich war. 

Noch ehe ich weiter darüber nachdachte, bahnte ich mir den weg an Quil vorbei und ergriff schon fast den Türknauf, als eine Hand mich fest am Oberarm packte. 

Abwesend glitt meine Blick zu Paul hoch, welcher mich keines Blickes würdigte, sondern weiterhin Quil fixierte. 

"Lass sie!", knurrte Quil nun, auch für mich verständlich. Wieder folgte ein Moment des Knurrens zwischen den beiden, während sie einen weiteren, Gedankliche Auseinandersetzung führten, ehe Paul mich rumorend los lies und ich schnell die Haustür durch schritt, ehe er mich erneut festhalten konnte. 

Es kam mir alles so unwirklich vor, als würde ich gleich aufwachen und erkennen das all dies nur ein Traum war. Aber das Blut, welches am Boden verteilt war verriet mir das es nicht so war. 

Diese spur führte zum Keller, genau konnte man sie eigentlich nicht erkennen, da eine dickflüssige und massive Schicht an Blut, den Boden bedeckte. 

Wieder stand ich nur da. Musterte das Blut in welchen sich das Licht spiegelte. Ich hätte so gerne geweint, doch mein Körper schien nicht mir zu gehören. Ich schien nur ein Beifahrer meines eignen Körpers zu sein. 

Das knatschende Geräusch der Tür löste meinen bann vom Anblick des Blutes und richtete sich auf Sam, gefolgt von Emily. 

Ich wollte den Mund offenen, etwas sagen, doch es kam kein Ton heraus. Ich war leer. Meine Kehle trocken und mein Körper erschöpft. 

Sam schüttelte nur den Kopf, verzog das Gesicht und trat in meine Richtung, nur um die Tür zu öffnen und das haus zu verlassen. Emily hingegen, blieb vor mir stehen.

Plötzlich erschien sie mir soviel größer, bis sie sich hinkniete und ich erst jetzt bemerkte wie meine knie nach Sams verschwinden nachgegeben hatten und ich runter ins Blut gesunken war. 

Ihre Hände umgriffen meine Schultern und drückten meinen Körper an ihren. Erst jetzt wurde mir auch klar wie kalt ich war, als meine Haut ihre glühend, warme trafen. 

Sie löste sich leicht von mir und ihre Lippen begingen sich zu bewegen, doch meine Ohren konnten keinen Ton vernehmen, ehe mein Blick immer Trüber wurde und ich spürte wie mein Kopf nach vorne viel, gegen ihren Körper. 

-----

Seit langem ein ungewohnt kurzes Kapitel, was so zwar nicht geplant war, aber ganz gut zur Situation passt. 

Quileute- Liebende SeelenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt