Der Zaubertrank

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Hallo meine Lieben.

Wie schon »Unstillbares Verlangen« ist diese Geschichte nicht von mir geschrieben worden. Lady S ist die unfassbar tolle Autorin dieses Werkes. Ich lese es lediglich auf Youtube vor und da »Unstillbares Verlangen« damals unerlaubt hier hochgeladen wurde, habe ich sie dieses Mal direkt gefragt, ob ich es in ihrem Namen machen soll.

Also all euer Lob gilt ihr. Schaut vielleicht mal bei ihr auf Fanfiction.de vorbei, sie freut sich auch wahnsinnig über Kommentare! :)

Ansonsten würde ich mich freuen, wenn ihr bei dem Hörbuch vorbeischauen würdet. Die passenden Teile werde ich immer oben über dem Kapitel verlinken.

Liebe Grüße und viel Spaß beim Lesen/Hören,

Carina

Der Zaubertrank


Sie saßen alle in der großen Halle. Nichts in Hogwarts erinnerte mehr an die schweren Verwüstungen, welche die Schule bei der Schlacht vor vier Monaten erlitten hatte. Zum letzten Mal erlebten sie die Verteilung der neuen Schülerinnen und Schüler auf ihre Häuser mit. Das nun wirklich letzte Schuljahr von Harry Potter und seinem Jahrgang war angebrochen. Lord Voldemort war vernichtet und da die Prüfungen im letzten Jahr ausgefallen waren, kamen etliche zurück, um ihren Abschluss nachzuholen.

Professor Dumbledore hatte gerade seine Rede beendet. Wie versteinert hatte die gesamte Schülerschar dagesessen und ihn angestarrt, als er in der Halle erschienen war. Hermine hatte schnell zu Harry hinübergesehen. Der war totenbleich und umklammerte Ginnys Arm. Ron begnügte sich damit, den Mund zu öffnen und ihn erst wieder zu schließen, als Hermine ihn kräftig in die Rippen stieß.

Dumbledore hatte zum Gryffindortisch hinübergesehen und gezwinkert, ehe er begann, seinen vermeintlichen Tod zu erklären. Kein Laut war in der Halle zu hören, als der Schulleiter erzählte, wie Professor Snape ihn mit dem unverzeihlichen Fluch lediglich in einen todesähnlichen Schlaf versetzt hatte. Das konnte nur gelingen, weil Dumbledore zuvor den Trank des lebenden Todes eingenommen hatte. Leider war die Dosierung falsch bemessen worden, so dass er erst an Beltane wieder erwachte. Ohne Zauberstab hatte er einige Mühe gehabt, sich aus dem Grabmal zu befreien. Dann hatte er sich zur Heulenden Hütte geschleppt und dort Professor Snape gefunden. Glücklicherweise noch rechtzeitig. Ihm gelang es die Wunde zu schließen, die Voldemorts Schlange Nagini gerissen hatte. Dann war er mit letzter Kraft samt Snape nach London zum St. Mungos Hospital appariert. Dort hatte man die beiden wieder gesund gepflegt. Professor Snape würde wieder Verteidigung gegen die dunklen Künste lehren, während Professor Slughorn sich weiterhin dem Zaubertrankunterricht widmen würde. Allerdings würde Snape erneut der Hauslehrer von Slytherin werden.

Erst jetzt entdeckte Hermine am Lehrertisch den hakennasigen bleichen Professor, dessen fettiges schwarzes Haar bis auf seine Schultern herab fiel. Ein weiteres Mal sah sie zu Harry hin. Der schluckte und beugte sich zu ihr hinüber.

»Bin echt gespannt, wie Snape sich uns gegenüber verhalten wird, jetzt, wo er sich nicht mehr verstecken muss und er immer auf unserer Seite war.«

»Erwarte nicht zuviel, Harry«, warnte Hermine. »Es muss ihm verdammt peinlich sein, dass er dir seine Gedanken gegeben hat. Das hat er nur getan, weil er glaubte, sterben zu müssen.«

Harry schob sich die Brille zurecht. »Wir werden es bald wissen. Ich bin jedenfalls froh, dass ich ihn nicht wieder in Zaubertränke habe. Seit der Sache mit dem Buch würde er doch ohnehin nur glauben, ich pfusche.«

»Hast du doch auch getan«, sagte Hermine sofort. Es nagte immer noch an ihr, dass Harry sie dank der Randnotizen des Buches in dem Fach überflügelt hatte. Unwillkürlich glitt ihr Blick zum Tisch der Slytherins hinüber. Es hätte sie nicht weiter verwundert, dort Crabbe zu erblicken. Wenn schon Dumbledore und Snape von den Toten auferstanden waren, warum nicht auch der grobschlächtige Slytherin. Doch Crabbe schien das Dämonsfeuer wirklich nicht überlebt zu haben. Der andere von Malfoys Gorillas, Gregory Goyle, saß jedoch wie eh und je neben dem silberblonden Reinblüter. Auch Blaise Zabini, Millicent Bulstrode und Pansy Parkinson entdeckte Hermine, während Theodore Nott es offenbar vorgezogen hatte, nicht nach Hogwarts zurückzukehren. Sie hoffte sehr, dass Malfoy sich nach seiner Rettung im Raum der Wünsche den Gryffindors gegenüber etwas weniger feindselig verhalten würde, doch darauf bauen würde sie nicht. Vielleicht schaffte er es gerade noch, sich Harry gegenüber zusammen zu reißen, doch eine Muggelgeborene, wie Hermine eine war, würde nach wie vor weit unter seiner vermeintlichen Würde liegen. Hermine wusste, dass er und seine Eltern nur aufgrund dessen um das Zauberergefängnis Askaban herumgekommen waren, weil sich keiner von ihnen bei der Schlacht um Hogwarts aktiv beteiligt hatte. Irgendwie wurmte es sie, dass es dieser Familie immer wieder gelungen war, sich aus der Verantwortung zu stehlen. So viele Mitglieder auf beiden Seiten hatten nahe Angehörige zu beklagen, nur die Malfoys nicht, es sei denn, Dracos Mutter trauerte um den Verlust ihrer Schwester Bellatrix, doch Hermine konnte es sich nicht wirklich vorstellen. Seufzend wandte sie ihre Aufmerksamkeit dem Essen zu, das wie aus dem Nichts samt Tellern auf der langen Tafel aufgetaucht war.

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